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Full text: 2, 1879

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Fig. 2. 
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Da der Zweck dieser Thermometer - Aufstellung in erster und hauptsächlichster Linie, wie schon erwähnt, 
darin bestand, vergleichende und vergleichbare Beobachtungen anzustellen über die Temperaturen auf dem 
Stintfange, dem Platz für das neue Dienstgebäude der Deutschen Seewarte, und die gleichzeitigen Temperaturen 
am Seemannshause, in dessen Räumen sich das genannte Institut zur Zeit noch befindet, so musste hei der 
Aufstellung der Thermometer ganz besondere Sorgfalt darauf verwendet werden, dieselbe so vollkommen 
als möglich zu machen. Die leitenden Gesichtspunkte waren dabei folgende. Es musste ein Platz ausge 
wählt werden, der vollständig frei lag, und über dem die Luftzirkulation von allen Seiten nicht auf das 
geringste Hinderniss stossen konnte. Der Platz durfte aber auch andererseits, des späteren Betriebes halber, 
in nicht allzu grosser Entfernung von dem neuen Gebäude der Seewarte liegen. Diese beiden Bedingungen 
wurden vollkommen erfüllt, wenn die Thermometeraufstellung 
auf dem zirka 2 Meter mit Sand und Erde bedeckten Stein 
gewölbe über dem städtischen Wasser-Hochreservoir bewirkt 
wurde. Dieses elliptisch gestaltete Reservoir von 54 und 
20 Meter Achsenlängen erhebt sich etwa 2 Meter über seine 
nächste Umgebung, ist mit Graswuchs bedeckt und wird erst 
in ziemlich beträchtlicher Entfernung von einzelnen höheren 
Bäumen umstanden. 
Nachdem so die Wahl des Platzes definitiv bestimmt 
war, galt es, die Aufstellung der Thermometer auf demselben 
auf das zweckmässigste zu gestalten. Der Grundgedanke 
war dabei, eine Hütte zu schaffen, die sowohl gestattete, 
die Beobachtung und Bedienung der Instrumente sicher, 
leicht und bequem vorzunehmen, als auch darin die In 
strumente vor allen schädlichen, die wahren Temperatur 
verhältnisse entstellenden Einflüssen, wie z. B. Strahlung, 
Niederschlag, zu schützen und doch der Luftzirkulation 
freien und unbehinderten Zutritt zu lassen. Um allen diesen 
nothwendig zu erfüllenden Anforderungen zu genügen, wurde 
die zur Bergung der Apparate dienende Hütte so projektirt 
und ausgeführt, dass sie aus zwei ihrem Wesen und ihrer 
Bestimmung nach verschiedenen Theilen bestand, die wir hier 
den nördlichen und südlichen Theil nennen können; die 
Orientirung der Hütte wurde nach den astronomischen 
Himmelsgegenden ausgeführt. Die in Fig. 1 (s. Seite 7) ge 
gebene Skizze zeigt die Ostseite der Hütte, sodass man also 
links den südlichen (die eigentliche Hütte), rechts den nörd 
lichen Theil (das Gehäuse) erkennt. In dem letzteren stehen 
die Instrumente, die zu beobachten sind, während von dem 
ersteren aus die Beobachtung geschieht, der durch seine 
zweckmässige Einrichtung nicht nur jede Bestrahlung des 
dahinterliegenden Theiles, wenn die Sonne am Südhimmel 
steht, verhindert, sondern gleichzeitig dem Beobachter 
während seiner Arbeit einen gegen die Unbilden der Witter 
ung sehr erwünschten Schutz gewährt. Den südlichen und 
nördlichen Theil trennt eine vom Fussboden auf ausgehende 
Holz wand, die, wie man auf Fig. 2 sieht, nicht durch 
Jalousien, sondern durch volle Bretter n n gebildet wird. 
Aber diese Wand kann sich nach der eben angedeuteten 
Bestimmung beider Theile nicht ununterbrochen bis zum 
Dache erstrecken, vielmehr gestattet sie bei B (Fig. 3) die 
für die Beobachtung nothwendige Kommunikation zwischen 
den beiden Theilen. Dort sind, um diese Kommunikation 
K> 
20 30 40 SO 60 70 
Maassstab 1: 20
	        
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