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winkel mit der Annäherung an den Aequator ab. Die Thatsachen bestätigen diesen Satz. Auf
seine Untersuchungen über den Atlantischen Ocean sich stützend, sagt Herr Toynbee darüber Folgendes:*)
„We find that there is much more wind in the tropics than in these latitudes, with the same gradient.
I am inclined to think that the difference has various causes: 1) The tropical gradients are much more
permanent than those of these latitudes. 2) The tropical gradients generaly extend over a much greater
distance. — I would also call attention to the fact that from June to October the gradient of the NE Trade
is steeper than that of the SE Trade with the same amount of wind; which is probably caused by a
downward current in the north part of the NE Trade.“
In der That beträgt die Abnahme des mittleren Luftrucks in den Passatregionen **) an den Stellen,
wo sie am stärksten ist:
von 28° N bis 13° N : 2.9 mm ; Gradient 0.29 mm, korrigirt 0.33 mm;
von 18° S bis 8° S: 2.2 mm ; Gradient O.22 mm, korrigirt O.25 mm.
Die Windstärke ist in beiden Zonen etwa 4,3 der Beaufort’schen Skala (etwas grösser im SE-, als
im NE-Passat); dieser Windstärke entspricht aber an der deutschen Küste (im Mittel aller Windrichtungen)
ein Gradient von 1.9omm, so dass derselbe hier 5—8 Mal so gross gefunden wird, als in den Passatregionen.
Zur Ergänzung einer von Guldberg und Mohn berechneten Tabelle zur Veranschaulichung des
Verhältnisses zwischen Windgeschwindigkeit * und Gradient G für verschiedene Reibungskoefficienten k (in
der Breite von 45°) theilen wir hier eine nach derselben Formel f) berechnete Tabelle mit, welche die
Abnahme des theoretischen Verhältnisses v : G mit der geographischen Breite hei geradliniger gleichförmiger
Luftbewegung deutlich hervortreten lässt, (v in Metern pro Sekunde; G in mm pro Aequatorgrad).
<P =
0°
5°
10°
15°
0
0
(N
0
0
CO
0
0
50°
60°
<1
O
O
OO
O
O
0
0
Ci
i 0.00002
46.41
39-16
28.76
21.73
17.27
12.28
9.68
8.18
7.26
6.70
6.40
6.30
k —
< 0.00006
15.47
15.13
14.25
13.09
11.90
9.83
8.34
7.32
6.64
6.20
5.96
5.89
f 0.00012
7.74
7-69
7.57
7-38
7.14
6.61
6.10
5.66
5.33
5.10
4.96
4.91
Wie man sieht, erklärt die Theorie der Bewegungen auf rotirenden Oberflächen vollkommen die
von Toynbee hervorgehobenen interessanten Thatsachen; denn abgesehen von der geographischen Breite,
unterscheiden sich die hier verglichenen Luftströmungen noch hinsichtlich des Reibungskoefficienten und
des Sinnes ihrer Krümmung.
6. Die auf analytischem Wege gefundenen Gleichungen für die Bewegung eines
Massenpunktes auf der Oberfläche eines rotirenden Sphäroids. — Bemerkungen über das
Wesen der „ablenkenden Kraft“
Für die nördliche Hemisphäre nehmen die in der oben erwähnten Abhandlung von Dr. Finger
(pag. 13 derselben) angegebenen Ausdrücke für die Kraftkomponenten P n , P s und Pi folgende Form an:
Pn
m am 2 -cos' 1 cp
V
sm <p
cl S Tfl
■ 2 m (1) cos * sin 0 4
dt r a
1+
f 2 co.? 2 qp ros 2 1
') ^
f 2 sin 1 cp
43)
Ps
Pl
m a w 2 sin cp cos cp cos 0 d 2 s
YT-
-e 2 sin 2 cp
+ m
dt 2
maw 1 sin cp cos cp sin 0 ds
—(— 2 m ~~z o) sin m ■
dt
V" 1—i 2 sin 2 C
■ m (iy [~±-tang 9 *n9 Yl-e^cp ]
*) Yon Herrn Scott angeführt in einer Diskussion über den Artikel von Clement Ley: Suggestions on certain varia-
tions in the Relation of the Barometric Gradient to the force of the wind. — Quarterly joumal of the meteorolog.
Soc., vol. IH, pag. 237.
**) Nach Buys-Ballot, Oesterreichische Zeitschr. für Met., Bd. X, S. 159. — Obige Korrektion des Gradienten bezieht
sich auf die Schwerenzunahme mit der Breite. (Tabelle am Fusse der Seite 13).
f) Oesterr. Zeitschr., Bd. XII, S. 56. — Diese Abh. S. 14; man setze q = OO, b = 0, quadrire und addire die Gleichungen.