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Full text: 2, 1879

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wirtlischaftlichen Verein zu Marienburg in Preussen befördert. Das Telegramm nach Marienburg ging unter 
der Adresse des Herrn Kuhnke und umfasste die Isobaren, die Prognosen und die Witterungs-Thatbestände, d. h. 
unter der Gruppe TTWSH (Temperatur, Windrichtung, Stärke, Bewölkung) die Beobachtungen um 2 Uhr des 
Nachmittags für die folgenden Orte: Memel, Swinemünde, Hamburg, Leipzig, Breslau, Kaiserslautern, Stornoway, 
Shields, Valentia, Haparanda und Stockholm. 
5. In Stuttgart empfingen auch in diesem Jahre noch regelmässig das „Neue Tageblatt“ und der 
„Schwäbische Merkur“ besondere für sie zusammengestellte Witterungs-Telegramme. 
6. Das Witterungs - Telegramm für 8 Uhr des Morgens an die Königl. Badekommission zu Reichen- 
hall in Baiern wurde auch in diesem Jahre wieder in den Monaten Juni, Juli, August und September zusammen 
gestellt und in vier Gruppen befördert. Die ersten zwei Gruppen enthielten die Windrichtung von Hamburg, 
Berlin, Königsberg, Paris, Wiesbaden, Leipzig, Breslau, Friedrichshafen, München und Wien, während die beiden 
letzten die Bewölkung für dieselben Orte angaben. 
7. In den Telegrammen an das meteorologische Institut in Leipzig trat keine Aenderung ein; das Nach 
mittags-Telegramm konnte durchschnittlich kurz vor 4 Uhr befördert werden. 
8. Die „Itzehoer Nachrichten“ empfingen in der schon seit einiger Zeit üblichen Weise das ganze Jahr 
hindurch die Witterungs-Uebersichten und die Prognosen dreimal wöchentlich brieflich übersandt. 
9. Zeichnungen von Wetterkarten wurden an die Zeitungen „Reform“, „Börsenhalle“ und „Korrespondent“ 
geliefert und in denselben zum Abdrucke gebracht. 
10. In der letzten Hälfte des Jahres wurde den Hamburger Zeitungen jedesmal eine Abschrift der Sturm 
warnungs-Depeschen so rechtzeitig zugesandt, dass dieselbe noch in den Abendblättern erscheinen konnte. Der 
„Weser-Zeitung“ in Bremen wurden die einzelnen Sturmwarnungs-Depeschen telegraphisch zugesandt. 
11. Ausser den Arbeiten, welche mit den so eben aufgeführten Berichterstattungen verbunden waren, 
hatte Herr von Re nt zell noch eine Gattung von Geschäften zu besorgen, vorzugsweise darin bestehend, dass 
an Zeitungen und Privatpersonen brieflich Aufschlüsse zu ertheilen waren über das Wesen und die Einrichtung 
der Wetterberichte. Es ist wohl kaum nöthig, zu erwähnen, dass die Dienstleistungen dieses Herrn auch an 
Sonn- und Feiertagen eine Unterbrechung nicht erfahren durften. 
X. Bericht über die Thätigkeit der Abtheilung IV. 
Chronometer - Prüflings - Institut. 
Auch in den Einrichtungen dieses Institutes traten im Laufe dieses Jahres Veränderungen nicht ein, 
weshalb ohne Weiteres auf den Jahresbericht I, Seite 131—134, mit Rücksicht darauf verwiesen werden 
kann. Es verdient nur erwähnt zu werden, dass die Apparaten - Sammlung durch den Ankauf zweier von 
Herrn Chronometer-Fabrikant Th. Knoblicli in Hamburg angefertigten Modelle bereichert wurde. Diese 
beiden Modelle waren a) Modell eines Chronometerganges, b) Modell sowohl des schweizerischen, als auch 
des englischen Ankerganges. 
Durch den Mechaniker von Liechtenstein wurde nach den Angaben des Vorstehers der Abtheilung 
ein Apparat zur Beobachtung der Einwirkung des Magnetismus auf den Gang der Chronometer-Uhren an 
gefertigt und in dem Hauptsaale des Institutes aufgestellt. Herr Chronometer-Fabrikant Kettel in Altona 
schenkte dem Institute ein Modell eines von ihm erfundenen Chronometerganges. 
Inanspruchnahme des Institutes von Seiten der Chronometer-Fabrikanten und Schiflfskapitäne. Es 
wurden dem Institute i. J. 1879 von Uhrmachern und wissenschaftlichen Anstalten 20 Marine-Chronometer, 
3 Taschen-Chronometer und eine Pendeluhr zur Prüfung übergeben. Von diesen mussten 5 den betreffen 
den Fabrikanten zur Abänderung wieder zugestellt werden, während 6 durch Vermittelung des Institutes 
verkauft wurden. Seitens der Handels- Marine wurden der Abtlieilung 39 Marine - Chronometer zur Beob 
achtung zugestellt, von welchen 4 an Uhrmacher zur Reparatur, beziehungsweise Reinigung übergehen 
werden mussten. 
Auch für dieses Jahr darf die Wirksamkeit des Institutes, soweit sich dieselbe auf Untersuchung von 
Chronometern für die Fabrikanten bezieht, als eine erfreuliche bezeichnet werden. Minder befriedigend 
war, wenngleich theilweise in den i. J. 1879 allgemein darniederliegenden Schifffahrts-Verhältnissen ihre 
Erklärung findend, die Betheiligung seitens der Handels-Marine, insbesondere der Rheder und Schiffskapitäne. 
Es lässt sich übrigens nicht verkennen, dass die Inanspruchnahme in einer stetigen, wenngleich auch 
langsamen Zunahme begriffen ist, wie denn auch das Institut in jeder Weise bestrebt ist, die betreffenden
	        
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