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Full text: 2, 1879

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Im Ganzen also repräsentiren die während des Jahres 1879 von der Seewarte gesammelten Beob 
achtungen die Summe von 1104 Monaten zu 181950 Beobachtungssätzen. 
Eine nähere Kennzeichnung dieses Materiales in geographischer Hinsicht wird sich aus dem als 
Anlage 1 gegebenen Verzeichnisse entnehmen lassen, in welchem neben den Namen der an den Journal 
eingängen betheiligten Schiffsführer und Schiffe die Fahrten, auf welchen dieselben beschäftigt waren, 
einzeln aufgeführt sind. 
Betheiligung deutscher Seeleute an den meteorologischen Arbeiten der Seewarte. 
Nachdem die Bereitwilligkeit der deutschen Schiffsführer, sich dem von der Deutschen Seewarte organisirten 
maritim-meteorologischen Beobachtungsdienste zu widmen, als eine im Allgemeinen sehr befriedigende be 
zeichnet werden konnte, darf der Umstand nicht unerwähnt bleiben, dass sich diese Bereitwilligkeit, zieht 
man die einzelnen Rhederei-Bezirke in Erwägung, doch als eine sehr verschiedene erweist. Von den 160 
Handelsschiffen, an deren Bord die im Jahre 1879 eingegangenen 196 vollständigen Journale geführt wurden, 
waren zu Hause gehörig: 
auf der Weser 95 Schiffe, welche zusammen 118 Journale mit 589 Monaten lieferten, 
„ „ Elbe 35 
45 
V 
„ 217 
V 
„ „ Ems 2 „ 
2 
V 
„ 6 
n 
„ „ Ostsee 25 „ 
28 
V 
„ 134 
>J 
» 
unter fremder Flagge 3 „ 
n 
V 
3 
V 
„ 26 
Die 3 unter fremder Flagge fahrenden Segelschiffe können, als von Kapitänen geführt, welche an der 
Weser zu Hause sind, füglich auch mit Rücksicht auf die hier zu beleuchtende Frage als Weserschiffe an 
gesehen werden. Daraus ergieht sich, dass die letztgenannten Schiffe allein über 60 Prozent des oben 
angeführten Beobachtungsmateriales einlieferten, während die Elbschiffe nur mit 24 Prozent, die Emsschiffe 
mit 1 Prozent und die Ostseeschiffe mit 15 Prozent betheiligt waren. 
Das angeführte, so ausserordentlich auffällige Verhältniss der Betheiligung der einzelnen Bezirke an 
den Arbeiten der Seewarte wird nur ganz ungenügend durch die zwischen den einzelnen Bezirken in Hin 
sicht auf die Grösse ihrer Schiffe und auf die Fahrten, in denen dieselben beschäftigt sind, vorhandenen 
Unterschiede erklärt; vielmehr muss es als ein Zeichen der noch vielerorts vorhandenen Gleichgültigkeit 
gegen die meteorologische Arbeit zur See angesehen werden, wenn beispielsweise für je 60 Beobachtungs 
sätze auf Weserschiffen nur 24 auf Elbschiffen eingeliefert werden. Um bei dem hier angezogenen Beispiele 
zu bleiben, darf doch wohl kaum die Annahme gemacht werden, dass das bestehende Missverhältniss einem 
notorisch vorhandenen, aus privaten Kreisen entspringenden schädlichen Einflüsse zugeschrieben werden 
kann. Das Bestreben der Direktion wird daher unablässig darauf gerichtet sein, die Ursachen für die 
mangelhafte Betheiligung, namentlich von Seiten Hamburger Schiffe, bei den für eine erfolgreiche Navi 
gation auf fernen Meeren so ausserordentlich wichtigen Forschungen zu ergründen und Ahhülfe herbeizu 
führen. Es giebt sich dieselbe der Hoffnung hin, dass ihr Bemühen schliesslich von Erfolg gekrönt sein 
werde, da ja diesen Schiffen dadurch, dass der Sitz der Zentralstelle in Hamburg ist, nach allen Richtungen 
der Thätigkeit der Seewarte hin die Inanspruchnahme in erheblichem Grade erleichtert werden kann und 
faktisch auch wird. 
Anzahl der ausgegebenen Journale. Die Ausgabe an Journalen beziffert sich im Jahre 1879 
auf 354 Nummern, welche an 229 einzelne Schiffe abgegeben wurden. Der Unterschied in der Anzahl der 
ausgegebenen und der wieder eingekommenen Journale entsteht zum Theil dadurch, dass in vielen Fällen 
mehrere Hefte beim Eingänge in einem Bande und unter einer Nummer vereinigt werden, während die 
zur Ausgabe gelangenden Hefte zum Theil nur für 4, zum Theil auch für 6 Monate Beobachtungszeit ein 
gerichtet sind. Eine Eingangsnummer enthält alles Das, was von ein und demselben Schiffe gleichzeitig 
eingeliefert wird. Das in den zurückgelieferten Journalen unbenutzt gebliebene Papier wird in passende 
Hefte zusammengebunden, die wieder als Kladde-Journale den Schiffen zur Benutzung mitgegehen werden. 
Da in den meisten Fällen die Abgabe von Journalen, beziehungsweise auch Instrumenten, nur auf 
besondere Bewerbung der einzelnen Betheiligten erfolgt, so mag zur ferneren Beleuchtung der schon oben 
angeregten Bereitwilligkeit, das Journal zu führen, folgende über die Thätigkeit der einzelnen Abgabestellen 
einen Aufschluss gebende Zusammenstellung hier einen Platz finden:
	        
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