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Full text: 1, 1878

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Die erste, die Diskussion des Materiales einleitende Operation bestellt iii der Korrektur, Reduktion 
und Sichtung der Beobachtungen, sodann werden dieselben nach Ort und Zeit zusammengestellt und in die 
Bücher eingetragen. Das Verfahren ist hierbei folgendes : 
Bei der nach dem Vorgänge in England jetzt bei der Seewarte zur Anwendung kommenden Methode 
werden die einzelnen Beobachtungen in festgebundene, sogenannte Extrahirbücher eingetragen. Ein Buch 
umfasst die Beobachtungen, welche in demselben Monat (wenn auch verschiedener Jahre) und auf demselben 
Zehngradfelde gemacht worden sind, und der Inhalt jedes Extrahirbuchs ist wieder für Eingradfelder einge- 
theilt, so dass die Beobachtungen desselben Eingradfeldes auf denselben Blattseiten übersichtlich geordnet 
neben einander erscheinen. (Siehe Anhang z. d. Bericht No. 19, Seite XIX.) 
In dieser Weise ist das Extrahiren des Materials für die im Osten von 40 Q w. Länge gelegenen Zehn 
gradfelder 145, 146, 147, 148, 110, 111, 112, 75 und 76, welches bis zum 1. April 1878 bei der Seewarte 
eingegangen war, in Angriff genommen und theilweise beendet worden. Hierbei musste das von der Nord 
deutschen Seewarte bereits nach der holländischen Methode unter Anwendung von Streifen, auf welchen die 
Beobachtungen aufgetragen, die in Kästen eingeordnet werden, extraliirte Material nochmals gänzlich umge 
arbeitet werden, was um so nothwendiger war, als die neueren, erweiterten Anforderungen an diese Arbeiten 
ein strengeres Sichten des Materiales bedingten. 
Die Anzahl der zur Benutzung gelangten Beobachtungssätze — worunter jedesmal sämmtliche in 
einem Journale verzeichneten Angaben über die einzelnen meteorologischen und physikalischen Elemente, 
welche sich auf denselben Augenblick beziehen, zu verstehen sind — beläuft sich nach einer einfachen Ab 
rundung : im Quadrat 145 auf 17 500 
= 146 : 37 000 
: 147 = 28 000 
= 110 = 16 500 
- 111 -- 7 500 
; 75 - 13 500 
Im Ganzen 120 000 Beobachtungssätze für den im Osten von 30° w. L. 
und zwischen 50° und 20° n. Br. gelegenen Theil des Nordatlantischen Ozeans. 
Schon auf der Konferenz im August 1872, auf dem Kongresse von 1873 in Wien und der maritimen 
Konferenz im September 1874 wurde die Wichtigkeit der internationalen Arbeitstheilung bei der Diskussion 
des meteorologischen Materiales*) durch besondere Beschlüsse anerkannt. Da es nun wünschenswertli war, 
bei der Untersuchung des von ihr übernommenen Beides eine möglichst grosse Anzahl von Beobachtungen 
zur Diskussion gelangen zu lassen, so machte die Seewarte den Versuch, auch das von anderen Instituten 
eingosammeltc Material zu gewinnen, und es gelang ihr mit dem Königlich Niederländischen Institute zu 
Utrecht die Vereinbarung zu treffen, dass ein kostenfreier Austausch des Materiales zwischen den beiden 
Instituten statttinden sollte. In Folge dieser Vereinbarung wurde bereits 1875 das bei der Deutschen See 
warte vorhandene Material aus den chinesischen Gewässern (0° bis 30° N, 100° bis 150° 0) — dem Mecres- 
theil, welchen das Utrechter Institut zur Bearbeitung übernommen hatte •— an dieses übersandt, wogegen 
die Seewarte alles auf dem Niederländischen Institute befindliche Material erhielt, welches sich auf den in 
Deutschland zu bearbeitenden Theil des Nordatlantischen Ozeans bezieht. 
Ein Versuch mit dom Meteorological Office in London eine ähnliche Vereinbarung zu treffen, verlief 
ohne Resultat. Es wurde zwar die Bereitwilligkeit zur Ueberweisung des vorhandenen Materiales an andere 
Institute oder Private zugestanden, dabei aber bemerkt, dass dies nur gegen Erstattung der Extraliirungs- 
und Kopirungskosten geschehen könne. Auf speziellere Anfrage im Anfänge des Jahres 1877 wurde der 
Kostenaufwand für die auf dem Londoner Institute vorhandenen etwa 177 000 Beobachtungssätze, welche sich 
auf den im Osten von 30° w. L. gelegenen Theil des Nordatlantischen Ozeans beziehen, zu 1800 £ angegeben. 
Gleichzeitig wurde angedeutet, dass es zweckmässiger sein würde, eine so bedeutende internationale Trans 
aktion auf mehr formellem Wege, durch Vermittelung der beiderseitigen Regierungen als durch einfache 
Abmachung zwischen den betreffenden Instituten zur Ausführung zu bringen. Da andererseits aus den Aus 
lassungen des Meteorological Office in London hervorgeht, dass dieses Institut auf den Bezug des Materiales 
*) Siehe auch Buy s-Ballot: J scquel etc. Seite 48 u. f.
	        
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