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Full text: 1, 1878

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Es leuchtet ein, dass dieser Raum, der bei einer so wichtigen Sache, wie die Aufbewahrung, Prüfung 
und Vergleichung von Barometern unzweifelhaft für ein wissenschaftliches Institut ist, in Verwendung kommt, 
den zu stellenden Anforderungen hei Weitem nicht entsprechen kann. Weder ist derselbe hell und luftig 
genug, noch erfüllt er die wesentlichste Bedingung, die Bewahrung einer gleichmässigen Temperatur und 
der Trockenheit der Luft, in wünschenswerthem Maasse. Allein, da im Seemannshause kein anderer Raum 
für diesen Zweck zur Verfügung gestellt werden konnte, so blieb nichts übrig, als in möglichst guter 
Weise diesen Raum verwendbar zu machen. Vor Allem galt es den Grad der Feuchtigkeit beträchtlich zu 
reduziren, damit das Rostigwerden der feinen, daselbst aufgestellten Instrumente auf ein Minimum herab 
gebracht werde. Dies wurde dadurch bewirkt, dass ein konstanter Luftzug in der Nähe der Decke durch 
das Zimmer hergestellt wurde. Zu diesem Ende musste die Thür durchbrochen und zwei Ventile oben im 
Fenster angebracht werden. Wenn diese Einrichtung nun auch zum Theil den Uebelständen abgeholfen hat, 
so war damit der Nachtheil verknüpft, dass nunmehr durch die Oeffnung in der Thüre die Einflüsse der 
Temperatur, welche innerhalb der naheliegenden Küchenräume und des Korridors beträchtlich schwankt, 
weniger ausgeschlossen werden konnten. 
Mit Beziehung auf diesen letzten Punkt mögen hier einige Zahlen angeführt werden, welche annähernd 
ein Bild der in dem Kellerzimmer vorkommenden Temperatur-Schwankungen zu gehen vermögen. Es wurden 
hierzu die Ablesungen des mit dem Barometer verbundenen Thermometers benutzt, wodurch natürlich nicht 
erwiesen werden kann, dass nicht grössere Schwankungen innerhalb des Raumes Vorkommen. Einmal 
sind diese Aufzeichnungen nur zu bestimmten, mit den Extremen der Temperatur nicht zusammenfallenden 
Stunden gemacht, sodann werden bei der Art der Anbringung des genannten Thermometers plötzliche Aen- 
derungen nicht angezeigt werden. Es müssten für den Zweck der Notirungen derselben Thermographen auf 
gestellt und ab gelesen werden. Allein, wie gesagt, um sich im Allgemeinen ein Bild der Temperaturverhält 
nisse des Raumes zu machen, können folgende Angaben schon ausreichen. 
Differenzen der 8 h a. m. und 2 h p. m. beobachteten Temperaturen für die Monate: 
Jahre 
Januar 
Febr. 
März 
April 
Mai 
Juni 
Juli 
August 
Sept. 
Oktob. 
Nov. 
Dez. 
Mittel 
O 
O 
O 
o 
0 
o 
o 
0 
o 
O 
O 
O 
O 
1876 . . . 
2.9 
9.1 
3.3 
3.4 
2.6 
5.1 
6.1 
7.5 
3.8 
8.9 
7.4 
11.1 
5.9 
1877 . . . 
5.8 
8.6 
5.2 
3.9 
4.5 
5.2 
4.9 
4.2 
4.6 
3.1 
2.2 
7.2 
4.5 
1878 . . . 
2.6 
3.2 
4.6 
5.7 
4.3 
5,4 
3.1 
3.6 
4.3 
5.2 
4.1 
5.2 
4.3 
Mittel 
3.8 
5.3 
4.4 
4.3 
3.8 
5.2 
4.7 
5.i 
4.2 
5.7 
4.6 
8.2 
4.9 
Grösste überhaupt während der drei Jahre beobachtete Differenz : 20.3° C. 
7. Das Kompass - Observatorium. 
Das Kompass-Observatorium der Deutschen Seewarte ist im Garten des Seemannshauses, welcher 
nach Norden von demselben liegt, in einer solchen Entfernung von allen Gebäulichkeiten und sonstigen störende 
Einflüsse ausübenden Gegenständen errichtet, dass eine Beeinflussung der in demselben ausgeführten 
Kompass-Vergleichungen und magnetischen Beobachtungen nicht zu fürchten ist und bisher auch nicht 
nachgewiesen werden konnte. Jedenfalls sind die Störungen, wenn sie vorhanden sind, so unerheblicher 
Natur, dass sie bei den Kompass-Vergleichungen ganz ausser Beachtung bleiben können. In wie weit das 
Kompass - Observatorium auch für die Ausführung magnetischer Beobachtungen zum Zwecke der Bestim 
mung der Werthe der Elemente des Erdmagnetismus ausreichte, soll hier nicht untersucht werden, nur 
soviel mag erwähnt werden, dass die in demselben von Zeit zu Zeit ausgeführten Bestimmungen der mag 
netischen Elemente Resultate ergeben, welche von jenen, die aus Beobachtungen an nicht zu beanstandenden 
Punkten in der Nähe Hamburgs gemacht, abgeleitet wurden, nicht in einem solchen Grade abweichen, 
dass ein störender Einfluss vermuthet werden könnte. 
Das Kompass-Observatorium ist ein über einem achteckigen Grundplane erbauter Pavillon von 
solchen Dimensionen, wie sie aus den nebenstehenden Figuren 5 und 6 entnommen werden können. Die 
Wände sind doppelt: die äussere Wand ist aus Holz, die innere aus einer Planke, welche mit Mörtel ver-
	        
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