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einfach nicht eintreten können, da Ursachen derselben nicht einzusehen sind, so lange nur das Instrument
vor Schmutz möglichst bewahrt wird. Da der Zylinder mit Leder überzogen ist, können sich auch die
Spitzen bei sorgfältiger Behandlung derselben nicht abnutzen und können wir hoffen, dass sich die Ueber-
zeugung, welche der Erfinder hat, einen Apparat konstruirt zu haben, welcher exakt und ohne Störungen
funktionirend, die Temperatur und den Druck der Atmosphäre so genau wie direkte Ablesungen an guten
Instrumenten aufzeichnet, bewahrheiten werde.
Der ganze Apparat ist in einem mit Glas tiraren und Fenstern verschlossenen soliden Kasten auf
gestellt, so dass derselbe durch keinerlei Störungen und namentlich auch nicht durch unbefugte Hände in
seinen Registrirungen behindert werden kann.
Es sind bereits durch Herrn Dr. Schreiber, welcher Ostern 1878 nochmals selbst alle Koeffizienten
und Konstanten bestimmte, die zur Herstellung der Reduktionsformeln erforderlich sind, in mehreren
Abhandlungen Resultate der Aufzeichnungen mit diesen Instrumenten mitgetheilt worden. So auch in
Carl’s Repertorium der Physik, Band XIV und XV. Die Direktion behält sich vor eine längere Reihe
von Aufzeichnungen dieses vortrefflichen Apparates in nicht zu ferner Zeit zu diskutiren und zu ver
öffentlichen.
6. Die Aufstellung des Vakuometers, des Normalbarometers, des Aneroid-Barographen und der
Normal-Uhr im Kellerraume.
Für alle jene Untersuchungen, bei welchen Gleichmässigkeit einer mittleren Temperatur eine wesent
liche Bedingung zur Erlangung eines zuverlässigen Resultates ist, dient der im Kellergeschosse eingerichtete
Raum. Es werden in demselben die Barometer-Vergleichungen und namentlich die Prüfung der Marine-
Barometer im Vakuometer ausgeführt; überdies befindet sich darin aufgestellt die Normal-Uhr für das In
stitut, eine gute Uhr mit Quecksilberpendel von Nieberg und der Aneroid-Barograph von Hipp, für
dessen gute Funktionirung eine sichere Unterlage und gleichmässige Temperatur unerlässlich sind.
Ungefähr in der Mitte des nur durch ein Fenster erleuchteten Raumes ist ein massiver Steinpfeiler
von quadratischer Grundfläche aufgemauert, welcher, da er gut fundirt ist und nach oben freisteht, von
jeder störenden Erschütterung frei ist. An der einen Seite dieses Pfeilers ist das zu den systematischen
Beobachtungen benutzte Barometer, dessen Gefäss in einer Höhe von 19.68 Metern über dem mittleren
Wasserstande der Nordsee sich befindet, angebracht. Das Barometer ist ein Gefäss-Heber-Barometer und
wurde eingehend beschrieben in „Instruktion für den meteorologischen Dienst der Deutschen Seewarte“
Seite 5 u. ff., weshalb hier von dessen Beschreibung Abstand genommen werden kann. Die mit diesem
Instrumente zu vergleichenden Barometer werden neben demselben an dem Pfeiler aufgehängt.
Das zum Vakuometer gehörige Kathetometer ist an der dem Barometer gegenüber befindlichen Seite
des Pfeilers befestigt in einer solchen Höhe, dass die Beobachtungen der Stände des Normalbarometers im
Vakuometer und der zu vergleichenden Instrumente bequem ausgeführt werden können. Die eingehende
Beschreibung des Vakuometers und der bei den Vergleichungen beobachteten Methode ist in „Instruktion
für den meteorologischen Dienst der Deutschen Seewarte“ Seite 8—10 gegeben. Es ist nur noch zu er
wähnen, dass das Vakuometer selbst gleichfalls auf einem 2.0 Meter nach dem Fenster zu errichteten, gut
fundirten Steinpfeiler aufgestellt ist.
Neben dem Kathetometer, auf derselben Seite, ist der Hipp’sche Aneroid-Barograph fest an dem
Pfeiler angemacht. Die Beschreibung des Apparates findet sich in „Instruktion u, s. w.“ Seite 30 u. f.
Auf der Nordseite des Steinpfeilers ist die Pendeluhr befestigt, welche zu den Registrirungen benutzt
wird. Die Instrumente, welche elektrisch registrirt werden, sind: der Barograph, der Thermograph und
das Anemometer für Geschwindigkeit des Windes in kurzen Zeitintervallen (siehe Abth. III). Die bei der
Uhr in Anwendung gebrachten elektrischen Kontakte findet man in der öfters erwähnten Instruktion Seite 31
und 32 angegeben. Die Batterien sind in einem passenden, mit Glasthüren verschlossenen Kasten, welcher
in dem Kellerzimmer befestigt ist, untergebracht, so dass sie in keiner Weise den Verkehr stören oder
schädliche Einflüsse äussern können.
Ausser den aufgeführten Instrumenten und Apparaten ist in demselben Zimmer noch eine Werkbank
mit Werkzeugen und ein Glas-Blase-Tisch aufgestellt, so dass kleinere Reparaturen innerhalb des Institutes,
wenn erforderlich, ausgeführt werden können.
Archiv. 1878. 1.
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