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*/2o der natürlichen
Grösse.
Vorrichtung zum Prüfen der Sextanten.
durch Drehen der Schraube O. Der oberste
Theil des Statives, auf welchem der Sextant ruht,
ist dabei durch das massive Messinggewicht 0
balanzirt. Löst man nun die Schraube H, so
ist die in vertikaler Richtung die Verlängerung
des Gewichtes 0 bildende Achse des oberen
Theiles des Statives und damit wieder der
Sextant selbst drehbar. Nach Festklemmung
dieser Schraube vermittelt die Schraube J eine
feine Drehung um dieselbe Achse.
Endlich kann noch der obersten Platte des
Statives, an welchem der Sextant und die bei
den Gewichte P und p festsitzen, mittelst der
Nuss N eine geringe Drehung in der zur Rich
tung N 0 senkrechten Ebene ertheilt werden,
welche Bewegung durch die Drehung der Schrau
be K vermittelt wird.
Auf diese Weise ist es möglich, den auf
dem Stative aufgestellten Sextanten, Oktanten
u. s. w. nicht nur in jede Ebene zu bringen,
in welcher eine Winkelmessung erfolgen soll,
sondern auch ihn in diesem Sinne so balan
zirt zu erhalten, dass den Klemmschrauben
und den damit im Zusammenhänge stehenden
Schrauben für feine Bewegung nur eine geringe
Arbeitsleistung zugemuthet wird.
Ein Stativ dieser Art ist schon seit längerer Zeit bei sämmtlichen Untersuchungen von Sextanten für
die Kaiserliche Marine in dem Hydrographischen Büreau in Verwendung und hat auch dort, wie bei den
Arbeiten der Seewarte, vollkommen entsprochen.
4. Thermometer, Psychrometer und Hygrometer.
Die Aufstellung der, zu den regelmässigen Beobachtungen über Temperatur und Feuchtigkeit der Luft
verwendeten Instrumente ist mit Beziehung auf das Gehäuse schon in der Instruktion für den meteorolo
gischen Dienst der Seewarte (Paragraph 27, Seite 11 u. f.) eingehend beschrieben. Auch finden sich An
gaben über die Thermometer-Aufstellung in der Einleitung zu „Meteorologische Beobachtungen in Deutsch
land, Jahrg. 1876“, Seite IV und V, auf welche beide Schriften wir hier um so mehr verweisen können, als
nähere Angaben über die Thermometer der Seewarte in dem Abschnitt VIII enthalten sind. Es mag hier nur
noch hervorgehoben werden, dass das Psychrometer-Gehäuse sich, wie schon bemerkt, in der ersten Etage
vor einem nach Norden hin gelegenen Fenster der Registratur befindet, 12 Meter entfernt von der nächsten
Wand des nach Westen zu gelegenen Flügels des Seemannshauses und 6.52 Meter über dem Erdboden.
Gleich neben dem Psychrometer-Gehäuse, an demselben Fenster ist noch ein hölzerner Jalousie-Kasten
befestigt, in welchem die verschiedenen Hygrometer untergebracht sind. Wir nennen hier unter den
aufgestellten Apparaten dieser Art das Hygrometer von Döbereiner-Regnault, ein solches von
Koppe in Zürich und ein Klinkerfues’sches. Der Kasten ist so angebracht, dass eine vollkommen
freie Zirkulation der Luft um und in demselben stattfinden kann, während andererseits durch doppelten
Glasverschluss gegen das Zimmer zu dafür Sorge getragen ist, dass ein Einfluss der Zimmer - Temperatur
die Beobachtungen nicht zu schädigen vermag. Die Beobachtung kann ohne das Fenster zu öffnen vom
Zimmer aus an irgend einem der genannten Apparate ausgeführt werden. Da der zum Regnault’schen
Apparate gehörende Aspirator im Zimmer angebracht ist — die erforderliche Verbindung ist durch Gummi-
Schläuche bewerkstelligt — so kann Sommers, wie Winters die Beobachtung des Thaupunktes ohne
Schwierigkeit in einer jeden schädigenden Einfluss ausschliessenden Weise ausgeführt werden.
Archiv. 1878. 1.
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