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Full text: 1, 1878

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in’s Wackeln gerathen und dadurch einestheils der Gang der Uhr leiden, anderntheils auch die Feder, an 
welcher das Pendel aufgehängt ist, sich leicht abnutzen. 
Es bedarf wohl kaum der Erwähnung, dass stets vor dem Verstellen der Zeiger an der Uhr, die 
Klemmschraube, welche sie festhält (Kontremutter) gehörig gelöst sein muss. 
Das Bestreichen der Lederplatte, auf welcher das Rädchen des Zeigers, falls ein solches vorhanden, 
sich neu färbt, mit Druckerschwärze, darf nicht zu häufig geschehen. Unter gewöhnlichen Umständen 
genügt es die Schwärze alle 3 bis 4 Wochen zu erneuern. Es ist nach dem Auflegen der Druckerschwärze 
die Platte längere Zeit mit einem weichen Holzstähchen (Schwedisches Zündhölzchen) stark zu reihen, 
damit die Farbe nicht obenauf liegen bleibe, sondern hineinziehe. 
Es ist sorgfältig darauf zu achten, dass nicht Druckerschwärze an die Zapfen und in das Axen- 
lager des Plättchens unter dem Zeigerrade hineinkommt, resp. dass beide von Zeit zu Zeit gereinigt wer 
den. Wird der Apparat in dieser Weise bedient, so lassen sich scharf markirte Aufzeichnungen mit dem 
selben erzielen. 
62. Wenn sich im Laufe der Zeit Störungen im Gange der Uhr einstellen, oder dieselbe wohl 
gar stehen bleibt, so ist, nach dem mit diesen Apparaten gemachten Erfahrungen, zunächst auf die folgen 
den Umstände zu achten : 
1) Es muss nachgesehen werden, ob die Schraube, welche das Trieb q an die vordere Platte der 
Uhr befestigt, etwa zu stark angezogen ist, so dass dieses Trieb sich nicht frei genug bewegen kann, 
oder ob etwa das Gegentheil der Fall ist, und dasselbe zu viel Spielraum hat. 
2) Es ist zu untersuchen, ob vielleicht die Stange s zu weit nach rechts gebogen ist, so dass sie 
das Barometer sehr hoch hebt und daher die Uhr die ihr zugemuthete Kraft nicht zu leisten vermag. 
Auch ist nachzusehen, ob das Charnier, durch welches die Bewegung des Hebelarmes g auf den Bügel h 
übertragen wird, sich in gutem Zustande befindet. 
3) Es ist nachzusehen, ob der Staubdeckel D vielleicht das Quecksilbergefäss F berührt und daher 
eine Reibung dieser beiden Theile stattfindet. 
Die stete vertikale Stellung des Apparates muss selbstverständlich fortwährend durch das im Kasten 
befindliche kleine Loth kontrolirt werden. 
63. Zur Reduktion der mit diesem Barographen erhaltenen Registrirungen wird auf die abge 
nommene Papierplatte der besonders für diesen Apparat verfertigte Glas -Maass stab so gelegt, dass die 
erste Vertikallinie rechts die Nulllinie deckt. Die Theilung dieses Glass-Maass stabes ist bereits für den 
Umstand reducirt, dass die Bewegung des Zeigers in einem Kreise vom Radius seiner Länge erfolgt. Die 
Ablesungen ergeben also direkt Millimeter. Proportional diesen Ablesungen werden nun die Barometer 
stände zwischen den gleichzeitig mit Registrirungen des Apparates erfolgten Ablesungen des Normal 
barometers, deren mindestens zwei am Tage vorgenommen werden müssen, interpolirt. 
Die Art und Weise des Eintragens der erhaltenen Barometerstände ist dieselbe wie beim Hipp’schen 
Aneroid-Barographen. 
III. Aneroid- Barograph von Hipp. 
64. Dieser elektrisch-registrirende Apparat ist in der Zeitschrift der östereichischen Gesellschaft 
für Meteorologie, Jahrgang 1871 Seite 104, beschrieben worden. Seit jener Veröffentlichung sind von Hipp 
nur einige Verbesserungen untergeordneter Natur angebracht worden. 
Der Barograph (siehe Fig. 16a—16 e) beruht auf dem Princip des Aneroid-Barometers. Er besteht 
aus zwei übereinander stehenden, nahe luftleeren metallenen Dosen««, deren Deckel je nach der Ver 
änderung des Luftdruckes sich heben und senken. Diese Bewegung aber wird durch eine starke Metall 
feder b auf den Hebelarm c übertragen, der mit dem vertikal stehenden Arme d fest verbunden ist. Der 
Arm d ist mit der horizontal liegenden Welle e durch eine mittelst der Schraube s (Fig. 16b) mehr oder 
weniger ihr zu nähernden Feder verbunden. Das Heben oder Senken des Armes c bewirkt also eine Dre 
hung der Welle e, welche um so grösseren Winkelwerth erreicht, je näher die Feder an die Welle e ange 
klemmt ist, und um so kleineren Winkelwerth hat, je weiter die Feder von c absteht. Die Drehung der 
Welle e aber bewirkt eine Drehung des mit ihr fest verbundenen, vertikal stehenden Hebelarmes / (Fig. 16c); 
dieser aber zieht an einer um die Dose g (Fig. 16 d) geschlungenen Schnur und bewegt den mit dem 
Bügel i und dem Schreibstift k versehenen Zeiger l, welcher beim Nachlassen des Ziehens an der Schnur
	        
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