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darunter mit dem Staubdeckel D versehen ist. Dasselbe ist bei b an dem Winkelhebel b c d aufgehängt,
während das untere Ende in das Quecksilbergefäss F*) eingetaucht ist. Jede Veränderung des Barometer
standes bewirkt eine Veränderung des Gewichts des Barometers und somit eine veränderte Stellung des
Winkelhebels und des daran befestigten Zeigers f. Damit diese Bewegung des Winkelhebels und Zeigers
in einem hinreichend grossem Maassstabe geschehe, ist das Barometerrohr oben bei y erweitert, so dass
es dort ein Kaliber von 30 mm hat. Diese Vergrösserung der Bewegung des Zeigers kann ferner auch
regulirt werden durch die Stellung der Gewichte P und p an den Hebelarmen c und d. Je näher dieselben
an den Aufhängepunkt des Hebels geschoben werden, desto mehr wird eine Vergrösserung der Bewegung
eintreten, je weiter sie davon entfernt werden, desto mehr werden die Bewegungen des Zeigers verkleinert.
Gewöhnlich wird die Vergrösserung so gewählt, dass einer Aenderung des Barometerstandes von 1 mm eine
Bewegung des Zeigers von nahe 2 mm entspricht. Die Punkte, an welchen sich alsdann die Gewichte P
und p auf den Hebelarmen zu befinden haben, sind durch Striche bezeichnet.
Am unteren Ende des Zeigers f befindet sich in einer Pendelaufhängung entweder ein Metallstift
oder ein kleines Rädchen.
Die Registrirungen werden durch die Uhr bewirkt, welche an ihrem Minutenzeiger 4 Stifte o
trägt. Jeder dieser Stifte hebt bei der Umdrehung des Minutenzeigers einmal den Hebelarm g auf, welcher
wieder den Bügel h aufhebt. Zur Zeit einer jeden vollen Viertelstunde fällt der Stift o vom Arme g ab
und bewirkt das Niederschlagen des Bügels h und dadurch das Andrücken des Stiftes oder Rädchens am
Zeiger f gegen die Papierplatte ii. Befindet sich unten am Zeiger ein Rädchen, so liegt unter demselben
eine kleine Lederplatte k, über welche das Rädchen beim Aufheben des Bügels h mittelst des Hakens l
gezogen wird und sich somit nach jeder Registrirung neu färbt. Im Bügel befindet sich der Metallstift m,
welcher beim Vorangleiten der Papierplatte i i mit ihrer Fassung r r, was durch die Zahnstange n und das
Trieb q bewirkt wird, die Nulllinie markirt.
Um die Adhäsion des Quecksilbers an der Glasröhre zu überwinden, ist folgende Vorrichtung an
gebracht. Ein hinter dem Hebelarm g liegender kurzer Hebelarm x wird bei der Umdrehung des Minuten
zeigers ebenfalls von den Stiften o gehoben. An demselben ist die Stange s befestigt, welche, wenn sie
gehoben wird, in die Zahnstange t fasst und die ganze Barometerröhre auf hebt. Schon 10 Minuten vor
der nächsten Registrirung fällt der Arm x vom Stifte ab und die Barometerröhre sinkt plötzlich in ihre
frühere Stellung zurück, d. h. pendelt einige Minuten um dieselbe, bis sie kurz vor der nächsten Registri
rung wieder zur Ruhe gelangt ist. Durch die hieraus entstehende Bewegung des Quecksilbers innerhalb
der Barometerröhre (da ja dieses bestrebt ist, fortwährend in gleichem Niveau sich zu erhalten) wird die
Adhäsion überwunden. Durch ein leichtes Verbiegen des oberen Endes der Stange s nach rechts, oder
nach links, kann der Betrag, um welchen das Barometer gehoben wird, vergrössert oder verkleinert werden.
Man hat von Zeit zu Zeit darauf zu achten, dass der Hub gerade so gross ist, dass die Barometerröhre
circa 2 Minuten vor der nächsten Registrirung wieder völlig zur Ruhe gelangt ist. Es geschieht das am
einfachsten durch Betrachten des Zeigers mittelst eines Fernrohres, in welchem sich ein Vertikalfaden befindet.
61. Die Behandlung des Apparats und der mit ihm erhaltenen Registrirungen ist folgende:
Die Papierplatte, auf welcher die Registrirungen verzeichnet werden, muss stets von unten in die
Metallfassung eingeschoben und nach unten hin aus derselben herausgeschoben werden. Soll die Papier
platte abgenommen werden, so wird zunächst die Kontremutter u gelöst und alsdann mit der Schraube v
die Papierplatte i i und ihre Fassung r r so tief als möglich niedergeschraubt; alsdann wird die Papier
platte durch Lösen der vier Klammern m aus der Fassung genommen, eine neue Papierplatte eingesetzt,
dieselbe mit ihrer Fassung wieder so weit nach oben geschraubt, dass der Zeiger nahe am unteren Rande
sich befindet und die Kontremutter u wieder fest angezogen. Es ist sorgsam darauf zu achten, dass das
Papier glatt anliegt und namentlich an seinem oberen Ende nicht vorsteht, weil in diesem Falle der Zeiger
an dem Papier sich reibt, und somit ungenaue Registrirungen erfolgen.
Besonders muss darauf geachtet werden, dass bei’m Verschrauben der Linse am Pendel, behufs
Regulirung des Ganges der Uhr, das Pendel sehr fest gehalten wird, und zwar in der Weise, dass man
einen Finger hinter die Pendelstange legt, denselben fest an die Rückwand des Kastens drückt und nun
mit dem Daumen das Pendel gegen den hintergelegten Finger drückt, alsdann erst darf man die Schraube
unter der Linse drehen. Unterlässt man diese Vorsichtsmaassregel, so wird das Pendel bei seiner Bewegung
*) welches von dem Staubdeckel an keiner Stelle berührt werden darf.