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Full text: 1, 1878

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Beim Barometer ist zunächst die Instrumental-Korrektion anzubringen und das Verfahren ist ebenso 
wie beim Thermometer bei Temperaturen über 0°. Ausserdem ist an den so korrigirten Barometerstand 
noch eine zweite Korrektion anzubringen zur Zurückführung desselben auf den Gefrierpunkt. Diese Kor 
rektion ergiebt sich aus den dieser Instruktion beigefügten Tabellen. Man sucht zunächst in der ersten 
Vertikalreihe die Temperatur, welche das Thermometer am Barometer zeigte und gebt dann in die zu 
dieser Temperatur gehörige Horizontalreihe ein bis zu jener Zahl, welche unter dem in der Ueberschrift 
stehenden Barometerstände sich befindet, der dem beobachteten am nächsten liegt. Hätte man z. B. nach 
Anbringung der Instrumentalkorrektion den Barometerstand 745.7 mm und als Thermometerstand am Ba 
rometer 12.3°, so findet man in der Tabelle als Temperaturkorrektion —1.4 und der auf 0 o reducirte 
Barometerstand wird dann 744.3mm. Die Normal-Beobachtungsstationen der Seewarte erhalten zum Zwecke 
der Aufstellung der synoptischen Wetterberichte von der Direktion noch besondere Reduktionstafeln, in 
denen die Reduktion auf 0°, die Instrumentalkorrektion und ausserdem noch die Reduktion auf das Meeres 
niveau gleichzeitig zusammengerechnet sind. Solche Tafeln müssen, wenn sich eine Aenderung der In- 
strumontalkorrektion erwiesen hat, umgerechnet werden. Jedoch wird ausdrücklich bemerkt, dass diese 
letzteren Tafeln ausschliesslich nur für die Barometerstände in den Wettertelegrammen, nicht aber für 
diejenigen in den Tagebüchern und Monatstabellen angewendet werden dürfen, da in diesen die Barometer 
stände nicht auf das Meeresniveau reducirt werden sollen. 
In ähnlicher Weise werden die Angaben der Thermometer für die Minima und die Maxima der 
Temperatur am Fusse dieser Seite eingetragen. 
Die vorletzte, mit . . . Temper, überschriehene Kolonne ist dafür bestimmt, die Beobachtungen über 
die Temperatur des Wassers — sei es des Meeres oder eines See’s oder Flusses — aufzunehmen, falls der 
Beobachter solche anstellen will. Die Wahl der Termine und des Beobachtungsortes wird ihm dabei frei 
gestellt, nur wird gewünscht, dass die Beobachtungen stets genau an derselben Stelle geschehen und dass 
über die näheren Umstände ausreichende Aufklärung gegeben werde, da sonst eine Verwendung dieser 
Beobachtungen nicht möglich wäre. 
41. Die erste Kolonne der rechten Seite hat die Windrichtung und die nach Beaufort’s Skala 
(Seeskala), vergl. Mohn, A: S. 121, B: S. 138, geschätzte Windstärke zu enthalten. Für erstere sind 
16 Richtungen zu unterscheiden und mit den vom Wiener meteorologischen Kongress angenommenen engli 
schen Bezeichnungen (N, NNE u. s. w., S, SSW, SW u. s. w.) zu notiren. Befindet sich auf der Station 
eine Windfahne mit Stärketafel, so sind die Angaben derselben über die Windstärke besonders zu notiren 
in der letzten Kolonne der linken Seite unter der Ueberschrift „Stärketafel“ und in der oben angegebenen 
Weise, d. i. in Metern pro Sekunde. 
42. Der Grad der Bewölkung soll durch die Zahlen 0—10 angegeben werden, wo 0 einen völlig 
wolkenlosen und 10 einen ganz bewölkten Himmel bedeutet. Die Angaben über die Ausdehnung der 
Wolken an der scheinbaren Himmelsfläche nach der Skala 0—10 sind ohne Rücksicht auf die Dicke der 
Wolkenschichten zu machen. Die letztere wird durch einen, an der Bewölkungszahl angebrachten Expo 
nenten (0 schwach, 2 stark) bezeichnet, so dass z. B. 9 2 einen zu 9 Theilen mit sehr schweren und 9° 
einen in demselben Maasse von ganz leichten Wolken bedeckten Himmel bezeichnet, während in beiden 
Fällen Vio des Himmels blau ist; sind die Wolken von gewöhnlicher Dichtigkeit, so wird 9 ohne Expo 
nenten geschrieben. 
43. Die Wolkenformen sind nach der Howard’schen Eintheilung zu notiren, über welche die 
Beobachter auf S. 153 der ersten und S. 176 der zweiten Auflage von Mohn und in der dieser Instruktion 
beigegebenen Wolkentafel Aufklärung finden; doch ist dabei zu bemerken, dass für die häufige, von Mohn 
als Cumulo-stratus hezeichnete Wolkenart der von Kämtz vorgeschlagene Ausdruck Strato-cumulus zweck 
mässiger sei, um Missverständnisse zu verhüten. Der Ausdruck Cumulo - stratus ist hingegen für die in 
Fig. 7 der beiliegenden Wolkentafel dargestellte Wolkenform und ihr ähnliche hochgethürmte Wolkenformen 
anzuwenden. Bei der Eintragung sind folgende Abkürzungen zu benutzen. 
Cirrus = Cir. Cirro-stratus = Cir-st. 
Cumulus — Cum. Cirro-cumulus — Cir-cu. 
Stratus = Str. Strato-cumulus = Str-cu.
	        
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