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Full text: 1, 1878

XI 
Zur Nachricht. 
No. 13. 
Mit dem Beginne des zweiten Quartals von 1878 und des Etatsjahres des Deutschen Reiches 1878/79 treten 
in der äusseren Form und in der Versendung der täglichen Wetterberichte einige Veränderungen ein, welche sich 
in Nachfolgendem zusammenfassen lassen: 
1) Da die Erfahrung der zwei Jahre, die seit dem Erscheinen der Wetterberichte verflossen sind, gezeigt 
hat, dass in den meisten Fällen durch die getrennte Versendung der Theile I und II des Wetterberichts, nämlich 
des tabellarischen Morgenberichts und der Wetterkarten mit dem Nachmittagsbericht ein Vortheil nicht erzielt 
wird, so erfolgt in Zukunft die Versendung beider mit der Abendpost von hier. 
2) Dadurch wird es möglich, die beiden Berichte auf einem und demselben Bogen abzudrucken und zwar 
so, dass der Morgenbericht auf die Rückseite der ersten Karte zu stehen kommt. 
3) An solchen Orten, an welchen die Wetterberichte in den dazu bestimmten „Wetterkästen“ zur Aus 
stellung gelangen, wird die Stelle, welche bisher der Morgenbericht einnahm, durch eine kurze ständige „Er 
läuterung“ zu den Wetterberichten, die demnächst geliefert werden wird, ausgefüllt. 
Die Direktion der Seewarte: 
Hamburg, den 1. April 1878. Dr . Neumayer. 
Einladung 
No. 14. 
an Sehiffsführer, Steuerleute und solche, welche sieh für die Seeschifffahrt interessiren, 
zur Benutzung des Lesezimmers, der Bibliothek und Kartensammlung 
der Deutschen Seewarte (Seemannshaus). 
Seit dem 1. Januar d. J. ist die ungefähr 8000 Bände zählende Bibliothek der Deutschen Seewarte in zwei 
Sälen der oberen Räume des Seemannshauses, nebst der Kartensammlung, in einer Weise aufgestellt, dass deren 
Benutzung durch Kapitaine, Steuerleute u. a. nichts mehr im Wege steht, und zum Besuche derselben eingeladen 
werden kann. 
Es besteht die Bibliothek ausser aus einer Auswahl von älteren und neueren nautischen Werken, wo 
runter namentlich eine sehr vollständige Sammlung von Segelhandbüchern der bedeutendsten seefahrenden Nationen, 
aus der nun gänzlich übernommenen wissenschaftlichen Bibliothek des berühmten Meteorologen Herrn Geheim 
rath Dove. Diese werthvolle Büchersammlung ist sehr vollkommen zu nennen mit Bezug auf meteorologische 
und physikalische Werke, während auch ältere und neuere mathematische, geographische und allgemein natur 
historische Werke zahlreich vertreten sind. 
Gleichzeitig wird darauf aufmerksam gemacht, dass in den Bibliothek-Räumen der Seewarte stets die neue 
sten Nummern von wissenschaftlichen Journalen über die von dem Institute zu pflegenden Fächer zur Auslage 
gebracht werden. 
Der im dritten Stocke des Seemannshauses befindliche grössere Bibliotheksaal ist jetzt auch als Lesezimmer 
eingerichtet, in welchem den p. p. Besuchern die von ihnen gewünschten Bücher zur Benutzung überlassen werden 
können, und da in demselben Zimmer sich auch die Kartensammlung aufgestellt befindet, so kann zu einer aus 
giebigen Benutzung auch dieser jede Erleichterung von Seiten der Direktion gewährt werden. 
Diejenigen Herren, welche die Räume der Bibliothek und des Lesezimmers zu besuchen und zu benutzen 
beabsichtigen, werden ergebenst ersucht, sich dieserhalb an den Vorstand der I. Abtheilung, Herrn Kapitain 
Wagner, oder den Bibliothekar, Herrn Schulze, zu. wenden, damit ihnen jeder erforderliche Aufschluss und 
alle mögliche Unterstützung bei Benutzung des Lesezimmers der Seewarte gewährt werden kann. 
Hamburg, im Januar 1878. 
Die Direktion der Seewarte: 
Dr. Neumayer. 
No. IS. 
In Gemässheit der von Sr. Exzellenz dem Herrn Chef der Kaiserlichen Admiralität unterm 2. Dezember 
1875 erlassenen Instruktion für die Deutsche Seewarte, §2 unter 4, wird-in Hamburg auf der, der Leitung der 
dortigen Sternwarte unterstellten IV. Abtheilung der Seewarte (Chronometer-Prüfungs-Institut) in der Zeit vom 
15. September 1878 bis 15. März 1879 die zweite der alljährlich zu veranstaltenden Konkurrenz - Prüfungen von 
Marine - Chronometern abgehalten werden, zu welcher es jedem im Gebiete des Deutschen Reiches, sowie der 
Schweiz, etablirten Uhrmacher freistehen wird, von ihm angefertigte Marine-Chronometer in beliebiger Zahl, unter 
Beachtung der nachstehenden Bedingungen und Tragung der Transportkosten sowie der Verantwortung einzusenden. 
Die Chronometer werden innerhalb dieses Zeitraums — im Ganzen 26 Wochen hindurch — in den zu 
diesem Zwecke im Gebäude der Abtheilung IV. besonders eingerichteten Räumlichkeiten, in lOtägigen Intervallen 
wiederholt successive verschiedenen Temperaturen von etwa 5 bis 30 Grad der hunderttheiligen Skala ausge 
setzt werden, und wird ihr Verhalten, mit Bezug auf die sich dabei etwa herausstellenden Unregelmässigkeiten 
im Gange, sorgfältigst beobachtet werden.
	        
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