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Full text: 1, 1878

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Für die Prüfung der Sextanten ist ein Buch eingerichtet, welches auf je zwei Seiten die Resultate 
der Prüfung eines solchen Instrumentes enthält. Es sind darin durch Vordruck bereits die einzelnen 
zu bestimmenden Grössen angegeben, so dass nur die betreffenden Zahlen auszufüllen bleiben. Ebenso sind 
die wirklichen Grössen der mit dem Sextanten gemessenen Winkel vorgedruckt, sowie auch die Koeffizienten 
der Bedingungs-Gleichungen, welche zur Berechnung der Exzentrizitäts-Konstanten aufzustellen sind, in soweit 
dieselben von der Individualität des Instrumentes unabhängig und nur' Funktionen der Grösse der zu 
messenden Winkel sind. Durch diese Einrichtung ist es mit Hülfe der Crellesclien Multiplikationstafeln er 
möglicht, die Berechnung der Exzentrizitäts-Konstanten (Auflösung von 15 Gleichungen mit 2 Unbekannten 
auf drei Dezimalstellen) auszuführen, sowie die Berechnung der daraus abzuleitenden Korrektionstabelle für 
das betreffende Instrument innerhalb einer halben Stunde fertig zu stellen. (Siehe in diesem Abschnitt 3. a. 
und Anlage zu diesem Berichte Nr. 21 u. Nr. 22). 
In Beziehung auf die Verzeichnung der Korrektionen der verschiedenen Instrumente in die betreffenden 
Hauptbücher siehe auch Anhang Nr. 16, Nr. 17 und Nr. 18 zu diesem Berichte. 
Die Prüfung von Kompassen wird, indem das dabei eingeschlagene Verfahren in extenso mitgetheilt 
wird, in ein weiteres Buch eingetragen. 
Die Prüfungsergebnisse der Kompensations-Magnete werden in ein Buch eingetragen, welches in der 
selben Weise eingerichtet ist, wie das oben erwähnte Buch für Barometer - Prüfungen, so dass man auch 
hier gleichsam die Geschichte eines jeden Magnets unmittelbar zusammengestellt findet. 
Ueber alle Schiffe, welche das meteorologische Journal (Wetterbuch) der Seewarte führen, wird eine 
alphabetisch geordnete Liste geführt, aus welcher sofort zu ersehen ist, auf welcher Seite in den betreffenden 
Büchern die an Bord eines Schiffes befindlichen Instrumente und deren Korrektionen sich verzeichnet finden- 
4. Die Anwendung der Lehre vom Magnetismus in der Navigation. 
Es wurde schon an einer anderen Stelle auf die Wichtigkeit hingewiesen, welche die Frage der Kon 
struktion der Kompasse und der Anwendung der Lehre der Deviation derselben in unseren Tagen für den 
Weltverkehr zur See gewonnen hat. Dem dort in der Einleitung und da, wo über den Zustand dieser 
Hülfsmittel der ausübenden Navigation zur Zeit, welche der Aufnahme der Thätigkeit der Seewarte voran 
ging, Gesagten kann hier noch hinzugefügt werden, dass ohne Pflege und Ausbildung dieser Wissenschaft 
die ersten Elemente für eine erfolgreiche Navigation an Bord eiserner Schiffe mangeln. Dem Geiste unserer 
Zeit gemäss dürfte man daher wohl erwarten, dass alles aufgeboten werde, was dazu dienen kann, 
der Lehre vom Magnetismus in der Navigation, wie wir es bezeichnen wollen, zur gründlichen Anwen 
dung und Ausbildung zu verhelfen. Wie einfach auch diese Schlussfolgerung ist, so kann doch nicht 
in Abrede gestellt werden, dass deren praktische Verwerthung bisher mit ihrer Bedeutung nicht gleichen 
Schritt hielt, wie dies in der angezogenen Stelle hervorgehoben wurde. Was von diesem Zweige der mo 
dernen Schifffahrtskunde in Navigationsschulen heute gelehrt wird, muss ohne Zweifel als grundlegend für 
dessen Anwendung anerkannt werden; allein für diese Anwendung ist die wesentlichste Bedingung eine dem 
Zwecke und den Regeln der Wissenschaft entsprechende Aufstellung guter Kompasse. 
Wie wir uns der Güte der zur Verwendung gebrachten Kompasse zu versichern haben, wurde in den 
vorhergehenden, von der Konstruktion und der Prüfung dieser Instrumente handelnden Paragraphen aus 
geführt. Mit Beziehung auf den Punkt der Aufstellung derselben an Bord eiserner Schiffe ist andererseits 
bekannt, dass die Wissenschaft bestimmte physikalische Bedingungen zu stellen hat, damit man überhaupt 
die durch das Eisen an Bord verursachten Deviationen einer strengen Beobachtung, Behandlung und Berücksich 
tigung unterwerfen könne. Festzustellen, wie unter gegebenen Verhältnissen an Bord diese Bedingungen erfüllt 
werden können, die Mittel und Wege anzugeben, wie dieselben, wenn die örtlichen Verhältnisse der Erfüllung 
derselben entgegenstehen, dennoch thunlichst herbeigeführt werden können, ist die Aufgabe einer ausgedehnten, 
wissenschaftlich geleiteten Erfahrung, d. h. es ist dazu neben der einschlägigen wissenschaftlichen Kennt 
nisse auch eine grosse Uebung in der Behandlung der gestellten Aufgaben erforderlich. Es lässt sich die 
Bestimmung des Ortes der Aufstellung der Kompasse an Bord, eventuell deren Kompensation durch die 
Kenntniss der Lehre von der Deviation und durch erhebliche Erfahrungen in der Praxis mit Erfolg von 
einem Jeden ausführen, der eben diese Kenntnisse, diese Erfahrungen besitzt. Dasselbe lässt sich von der 
Archiv 1878. 1. 
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