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Full text: 65, 1937

Neuere Veröffentlichungen. 
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Material einer kritischen Prüfung unterzogen wird, 
verbürgt der Name des Verfassers, der schließlich 
zu dem Ergebnis kommt, daß von einer Aquivalenz 
des „Kuroshio“ und des „Autillen-Fioridastromes* 
nicht gesprochen werden kann, Fr. Model. 
Macht und Erde. Hefte zum Weltgeschehen, her- 
ausgegeben von Karl Haushofer und Ulrich 
Crämer, 
Heft 4. Hans Hummel, Südosteuropa und 
das Erbe der Donaumonarchie, 64 5. 
Heft 5. Rupert v, Schumacher. Siedlung 
und Machtpolitik des Auslandes. 745. 
Heft 6. Johannes Xtaye, Die geschlossene 
deutsche Volkswirtschaft Geopolitik — Aut- 
arkie — Vierjahresplan, 113 S. 
Heft 7. Josef März. Seeherrschaft. 60 8, 
Verlag B. G. Teubner. Leipzig und Berlin 
1937. Preis kartoniert RM 1.40. 1.50, 2.00, 1.20 
fn dieser schon beim Erscheinen der ersten 
drei Hefte angekündigten neuen Veröffentlichungs- 
reihe (vgl. ds. Ztschr. 1937, S. 139} sind weitere 
höchst zeitgemäße Fragen in selbständigen Heften 
behandelt, die es verdienen, daß die Aufmerksam- 
keit auch hier auf sie gelenkt wird, Im Rahmen 
des von dieser Zeitschrift gepflegten Wissens- 
gzebietes ist besonders das letztgenannte Buch zu 
erwähnen. Die von verschiedenen Mächten ein- 
geleiteten Aufrüstungen zur See locken dazu 
einen Überblick über Entwicklung und heutigen 
Stand der Seeherrschaft zu gewinnen, KEinleitend 
werden die natürlichen Grundlagen der Seeherr- 
schaft besprochen und dann die Gesichtspunkte 
der Ursachen und der Entwicklungstendenzen der 
Seeherrschaft von England, Italien, Frankreich, 
der Vereinigten Staaten, von Japan und von 
Deutschland. Dem Mittelländischen Meere sowie 
dem Stillen Ozean sind Sonderbetrachtungen ge- 
widmet. In einem Anhang ist eine Zusammen- 
stellung des jetzigen Umfanges der Kriegsflotien 
der. einzelnen Seemächte gegeben. B. Schulz. 
Rogers, St.: Wunderliche Schiffe, Irrungen und 
Wirrungen des Schiffbaus. A. d. Engl, von 
M, Müller-Iserlohn, Leipzig: Brockhaus 1937, 
359 8,., 140 Abb. geh. 4 RM, geb. 5 RM. 
So selbstverständlich erscheint es uns, daß 
Schiffe fahren und immer schneller und sicherer 
die Meere durchqueren. Wie aber mußte Erfinder- 
geist arbeiten, um der Natur die heute gültigen 
zweckmäßigen Formen abzutrotzen, die die ge- 
steigerten Leistungen erst ermöglichen! Rogers 
zeigt in seiner Sammlung ‚„wunderlicher Schiffe“ 
aus den letzten hundert Jahren, welch außen und 
'nnen seltsame Fahrzeuge im Bemüben um die 
mmer bessere Dienstbarmachung von Wasser und 
Wind zum Tragen und Treiben entstanden. Der 
Rumpf wurde kreisrund gestaltet oder unmäßig 
nn die Länge gezogen, die neuartige Takelung eines 
Seglers rief allgemeines Kopfschütteln hervor, 
Luftschrauben oder gar Rotoren dienten als An- 
;rieb, besondere Zwecke bedingten merkwürdige 
Formen (U Boot-Fallen, Flugzeugträger, Schlinger- 
salons). Der Verfasser erzählt im Plauderton vom 
Bau und den Schicksalen solcher Schiffe, die vom 
Üblichen ihrer Zeit abwichen, alle aber, so sonderbar 
sie anmuten mögen, der Kenntnis von den Natur- 
zräften und ihrer Ausnutzung dienten, — Klare 
Schwarzweiß-Zeichnungen erpänzen die Beschrei- 
gungen. Ludwig Dinklage fügte Bemerkungen 
über deutsche Bauten hinzu. Die Übersetzung 
;‚äßt dem Stil seine Lebendigkeit, und das Ver- 
zeichnis ınit Erklärungen fachlicher Ausdrücke am 
Schluß hilft auch dem Nicht-Seemann, das Buch 
mit Nutzen und Vergnügen zu lesen. Ch. 
Karlson: Der Mensch fliegt — Geschichte und 
Technik des Fliegens —, Verl. Ulistein, Berlin. 
177 Zeichnungen, 32 Tafeln, 383 Seiten. Preis 
780 RM. 
Nach dem Titel vermutet man ein historisch- 
technisches Buch. Diese Vermutung ist zwar 
richtig, aber unvollständig, denn das Buch ist vor 
allem ein unterhaltendes, teils humorvoll und 
witzig, teils romanhaft spannend geschriebenes 
Buch mit vielen lehrhaften und spaßigen Abbil- 
jungen. Es kommt rechtzeitig zum Weihnachts- 
jest. Auch Knaben der oberen und mittleren 
Klassen werden ihre helle Freude daran haben 
und lernen zugleich dabei. 
Udet sagt in der Vorrede: „Das Buch soll 
helfen, das Fliegen und das Flugzeug nicht als 
eine Selbstverständlichkeit hinzunehmen oder als 
ein Wunder, sondern es zu begreifen, soweit die 
Wissenschafter es heut begreiflich machen können,“ 
Zuerst wird das Wirken der hervorragendsten 
Flugpioniere der Welt gewürdigt, neben 
Lilienthal und den Wright’s auch der fran- 
zösische „Vater des Aeroplans“ Penaud, der 
zereits 1871 das erste mit drehbarer Gummiechnur 
angetriebene, völlig stabile fliegende Drachenflieger- 
modell baute. Dieser historische Teil ergänzt gleich- 
zam: Supf, Die Deutsche Fluggeschichte (A, H. 
1936, 8. 456). 
Den zweiten Teil, Theorie (Auftrieb, 
Strömung, Steuerung usw.), beginnt Karlson mit 
den Worten: „Wenn wir nicht weiter wissen, 
stellen wir eine neue Hypothese auf. Meist aber 
erfinden wir vorher noch ein neues Wort, das die 
Lücke in unserm Sprachablauf schließt und damit 
scheinbar die Lücke in unserer Gedankenkette,‘“ 
Solche Worte aus der Fluggeschichte sınd: Fern- 
orientierungssinn, horror vacui usw. Drastisch 
weiß der Verfasser in Bild und Wort Widerstand 
und Strömung dem Leser klarzumachen. aber 
Albert Janssen. Tausend Jahre deutscher Wal- 
fang. 256 8, mit 54 Abb. und 2 Karten, Leipzig 
1937. F, A. Brockhaus. Preis geh. 4 RM. geb, 
5 RM. 
Der schnelle Aufschwung, den Deutschlands 
Anteil am Walfang in deu antarktischen Gewässern 
seit dem vorigen Jahre genommen hat, und die 
große Bedeutung, den dieser für die Fettversorgung 
Deutschlands besitzt, hat die Aufmerksamkeit 
weitester Kreise auf alle Fragen gelenkt, die mit 
dem Walfang zusammenhängen. Über diese 
unterrichtet das vorliegende Buch in unterhait- 
samer Weise, Beginnend mit den ältesten Be: 
richten über Walfang werden wir bis zu den 
heutigen Fahrten des „Jan Wellem“ und „Walter 
Rau‘* geführt, Mehrfach wird Berichterstatterp 
aus älteren Zeiten das Wort gegeben, so dem Ham: 
burger Schiffsbarbier Friedrich Martens (1671) 
dem Friedrich Gotilob Köhler aus Pirna (1801, 
u. &. In besonderen Abschnitten wird Zoologisches 
äber die Wale gebracht, wird die Beteiligung der 
einzelnen friesischen Inseln sowie der Unterweser- 
und Unterelbeorte am Walfang gewürdigt und 
werden endlich die zahlreichen Versuche zur 
Wiederbelebung des deutschen Walfanges geschil 
dert, wobei die Verdienste von Alfred Kircheiss 
hervorgehoben werden. Das Buch bringt dem 
Fachmann nichts Neues und ist auch nicht für 
diesen geschrieben, es ist aber in bestem Sinne 
rolkstümlich und verdient eine weite Verbreitung, 
B. Schulz,
	        
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