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Full text: 65, 1937

Kleinere Mitteilungen, 
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um 11/, bis 2 km erforderlich, ein Betrag, der im Laufe von drei Tagen wohl 
ohne Schwierigkeit erreicht werden kann. 
Dieser Umstand verdient deswegen Beachtung, weil man sich vielleicht zu 
sehr gewöhnt hat, das Erscheinen einer bestimmten Luftmasse in einer Schicht 
auf horizontale Massentransporte zurückzuführen, wozu die (Herkunfts-) Bezeich- 
nungen (Tropikluft usw.) von sich aus natürlich einladen, Nach obigem könnte 
aber auch Tropikluft über einem quasistationären Hoch, Polarluft über einem 
festliegenden Tief auftauchen („gebildet“ werden), ohne daß eine unmittelbare 
Herkunft dieser Massen aus den Subtropen bzw, aus dem Polargebiet vorliegt. 
Wenn sich z. B. im Sommer ein stärkeres, ursprünglich aus Polarluft gebildetes 
Hoch über Zentralrußland festsetzt, so wird auf dem beschriebenen dynamischen 
Wege Erwärmung der Masse von oben, durch Strahlung und auf thermo- 
dynamischem Wege Erwärmung von unten stattfinden (von unten außerdem 
Feuchteanreicherung), und nach wenigen Tagen kann das ganze Hoch aus 
„Tropikluft“ bestehen, ohne daß diese Luft aus den Subtropen dorthin ver- 
frachtet worden wäre, 
Auf dynamischem Wege werden zwar nicht eigentlich Luftmassen gebildet, 
aber das Ergebnis liegt bei den vertikalen Massentransporten doch in der Rich- 
tung, daß sich daraus eine neue Luftmasse „konstituiert“. Diese dynamische 
Massen„bildung“ ist zwar niemals rein vorhanden, sondern ist immer nur mehr 
oder weniger (und unbekannten Maßes) beteiligt, aber sie erscheint für das Ver- 
ständnis des Wettergeschehens nicht ohne Bedeutung. Einmal bestimmen ja die 
masseninneren Sink- und Steigbewegungen direkt das Wetter mit; zum andern 
tun sie das indirekt, indem die mit ihrer Hilfe konstituierten Luftmassen 
hinsichtlich Frontbildung, Zyklonenbildung, Steuerung in gleicher Weise wie 
andersbürtige Massen wirksam werden, M. Rodewald. 
7. Klimatographische Witterungsschilderung. Nr. 105: Ehemal. Deutsch- 
Ostafrika. — Aus der Sammlung des überseeischen meteorologischen Dienstes der 
Deutschen Seewarte, — Witterungsverlauf am Ende der kleinen Regen- 
zeit in Kibukul), Beobachtungstag: 20. Januar 19387, 
6h:;: Wolkenloser Himmel. Wind NNE 1. Nur am Hang des Lukwangule 
liegt leichter Dunst. Im NW und W zeigen sich weiße Wolkenballen tief unter 
uns über der Mkata-Ebene. Hoch über der Ebene zieht sich ein schmaler grauer 
St-Streifen in nord-südlicher Richtung. Auch im S in schätzungsweise 50 km 
Entfernung stehen dichte weiße Wolkenschichten tief unter unserem Standort in 
der Kisaki-Niederung. — 8h: Der Wind hat auf NW 3 gedreht, und die über der 
Mkata-Ebene lagernde Wolkendecke hat sich gehoben. Man kann jetzt unter ihr 
über die Ebene sehen, Der graue St-Streifen hat sich zu einem Streifen von 
Haufenwolken geformt. In der Ebene sind Einzelheiten erkennbar, aber die 
jenseitigen Berge liegen im Dunst. Auch im S können wir ähnliche Veränderungen 
feststellen, jedoch ist der Fernblick unter den Wolken nicht so klar wie im W, 
[m N werden einzelne Cu über dem Gebirgsrand sichtbar, und über uns stehen 
fast regungslos ebenfalls einige Haufenwolken, die 2, des Himmels bedecken, 
In einer nordöstlich gelegenen Schlucht des Lukwangule steigen örtlich be- 
grenzte Nebel empor, 
10%; Während um 9% das Thermometer 19° zeigte, beträgt die Temperatur 
jetzt bei einer Himmelsbedeckung von 5 nur 18°. Wind NW 2. Der Lukwangule 
ist bis auf etwa 1900 m herab vollkommen in Wolken gehüllt, und der Wolken- 
rand ist nach unten scharf begrenzt. Über uns bewegen sich die Wolken in drei 
Schichten in verschiedenen Richtungen: die oberste Schicht zieht sehr langsam 
von E nach W; die mittlere dagegen ziemlich rasch in NW-—SE-Richtung, 
während die unterste Schicht, die noch die Nebelform erkennen läßt und aus 
der örtlich auch Nebelstreifen sich nach unten senken, von SW nach NE streicht. — 
11: Wind NW 2. Himmelsbedeckung 7, Die Wolken haben sich vom Lukwangule 
‘} Wegen der Lage der Pfilanzung Kibuku und weiterer klimatogr. Wittrgsschldrg. des Verfassers 
5. Ann. dd, Hydr. usw. 1936, S, 118 ff, 319, u. 1937, S. 44, — Vgl. auch Klimatogr. Wittrgsschldrg. 
Nr. 84 [Blitz], Ann, d. Hydr. usır. 1936, 5. 528 £f, und Nr. 59 [Wien], Ann. d. Hydr. usw, 1936, 8. 116.
	        
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