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Full text: 65, 1937

Kalle, K.: Nährstoff-Untersuchungen als hydrographisches Hilfsmittel usw. 15 
beiden Querriegel gut wiedergegeben sind, geht auf der Karte der Verteilung 
des Örganischen Phosphors dieses alles in der Kompliziertheit der Erscheinungen 
unter, Die folgenden drei Grunderscheinungen, die Terschellingzunge, die Helgo- 
landzunge und den Wirbel der Deutschen Bucht kann man im Zusammenhang 
mit diesen drei Untersuchungen infolge der vielen in diesem Gebiet leider aus- 
gefallenen Stationen nur sehr oberflächlich behandeln. Trotzdem ist es zu ver- 
wundern, daß auch hier, abgesehen von der Helgolandzunge, bei der sämtliche 
typische Stationen fehlen, die Verteilung der Wasserkörper in ihren Grundzügen 
bereits angedeutet ist. Allerdings läßt die Karte des geformten Phosphors die 
Terschellingzunge vollständig vermissen, Von den weiteren Erscheinungen wird 
der Dogger-Teilwirbel nur von der Gesamtphosphorkarte gut wiedergegeben. Der 
Geformte Phosphor bringt dagegen die Östliche der beiden Cleaver-Bank-Zungen, 
Wenden wir uns nun zum Schluß wieder der Darstellung der labilsten Ver- 
bindungsform, des Nitrits (Abb. 20, Tafel 7), zu, so tritt uns auch bei dieser 
Untersuchung klar der Unterschied entgegen, der diese Karte von den übrigen 
Darstellungen trennt. Das Auffallende liegt hier hauptsächlich in der verhältnis- 
mäßig großen Einfachheit, um nicht zu sagen, Einförmigkeit der Linienführung. 
Um so erstaunlicher muß es einen anmuten, wenn sich bei näherer Betrachtung 
ergibt, daß trotz dieser großzügigen Linienführung jeder der besprochenen 
Wasserkörper, abgesehen vielleicht von den Cleaver-Bank-Zungen, seinen Aus- 
äruck findet. Besonders gilt dieses für den treppenförmigen Verlauf der Iso- 
linien in Verbindung mit den beiden typischen Keilen. Aber auch die Terschelling- 
und Helgolandzunge kommen sehr gut heraus. Ganz besonderes Interesse dürfte 
aber der Verlauf des Deutschen Buchtwirbels gerade im Hinblick auf einen 
Vergleich mit den vorjährigen Nitritbefunden beanspruchen. Während der hohe 
vor den Nordfriesischen Inseln liegende Nitritgehalt durchaus als dem Küsten- 
wasser zugehörig zu betrachten ist — das hohe bei Sylt liegende Nitritmaximum 
bis zu 29 mg N/m® stellt eine vorläufig noch rätselhafte Erscheinung dar, deren 
Deutung hier nicht möglich erscheint —, wird der Sachverhalt durchaus anders, 
sowie wir die nach Westen vorspringende Zunge betrachten. Ihre Lage ist nämlich 
durchaus nicht identisch mit der uns von den übrigen Bestimmungen her vertrauten 
Zunge. -Die Nitritzunge liegt vielmehr auch hier wieder verlagert gegenüber der das 
ursprüngliche Wasser der Deutschen Bucht verkörpernden Zunge, und zwar um 
etwa 10 Sm in südlicher Richtung. Wir haben es also auch hier wieder mit dem uns 
von der vorjährigen Untersuchung her bekannten „Sekundären Nitritmaximum“ zu 
tun. Dieses wird gebildet in dem Mischgebiet der auf etwa 54° 50’ N-Br, westwärts 
vordringenden Zunge des Deutschen Buchtwassers mit der entsprechenden auf 
etwa 54° 30‘ N-Br. ostwärts gerichteten Gegenzunge von Nordseewasser. 
Von den weiteren Wasserkörpern ist der Dogger- Teilwirbel nur undeutlich wieder- 
gegeben, während die Cleaver-Bank-Zungen wohl besser nicht mit der in der entsprech- 
enden Gegend vorhandenen Nitritverteilung in Zusammenhang gebracht werden, 
Verschaffen wir uns abschließend wieder einen Überblick über die „Leistungs- 
Fähigkeit“ der einzelnen Methoden, so finden wir hier wieder das uns von der 
vorjährigen Untersuchung bekannte Bild. (Tabelle 3.) 
Tabelle 8. Zusammenfassung der Ergebnisse, Mittlere Nordsee, 1936, 
Bestimmung: 
Wasserkörper 
. Treppenfg, VI, der Iso- 
ÄNieR 4. 04 + a 4 8 r 
Tersehellingzunge .... 
Helgolandzunge ..... 
‚ Deutsche Buchtwirbel . 
ı Dogger-Teilwirhel .... 
ö. Cleaver-Bank-Zungen . . 
So | Trbg. | Si. | P. (Ges. P. Get. P. org. r.| N. ) 
“+. 
+ 
D- 
+ 
2 
T 
(+) 
++ 
5} £ [+ 
3 + 
P |? + | 
| + 
| CH 
— (+) 
Summe 
{ 
6 
5:5! 
7,5 
4 
Summe .... 35| 251 1 | 45, 
Anmerkung. Ea3 bedeutet: + = deutlich erkennbar, (-+) == schwach angedeutet, — == nicht 
erkennbar. Für die Summenbildung zählt + als 1, (+) als 0,5 und — als 0.
	        
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