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Full text: 20, 1897

Pr. G. Neumayer: Anemometer-Studien auf der Deutschen Seewarte. 
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Eisentreppe gelangt, ist das Normalanemometer von Fuess aufgestellt, dessen Schalcnkrcuz 5.5 m über dem 
Fussboden der Plattform, 4.6 m über der dieselbe umgebenden Brüstung und 28 m über dem Erdboden 
sich befindet. Dasselbe ist demnach 58 m über dem Nullpunkt der Elbe gelegen. Von der Mitte nach 
Westen dicht an der Brüstung erhebt sich ein zweites eisernes Gestell für das Stationsanemometer der See 
warte, dessen Schalenkreuz durch einen blechernen Kanal mit dem früher beschriebenen, ebenfalls ausser 
halb der Loggia befindlichen Registrirapparat in Verbindung steht. 
Das Normalanemometer steht mit seinem in einem allseitig geschlossenen Glashause in der Loggia 
befindlichen Registrirapparate durch ein Gestänge in Verbindung, welches durch ein starkes vom Dache des 
Glashauses bis zum Anemometer gehendes Blechrohr gegen Witterungseinflüsse geschützt ist. 
Auf dem Tische mit dem Registrirapparate des Normalanemometers sind ausserdem zwei elektrisch 
registrirende Osnaghische Apparate angebracht, die mit je einem der beiden Anemometer in Verbindung 
stehen. Das Normalanemometer ist ausserdem durch eine besondere Leitung mit einem in dem Glashause 
befindlichen elektrischen Läutewerk mit Umschalter verbunden, so dass das Normalanemometer je nach 
Bedarf mit dem Läutewerk oder mit einem Registrirapparat im Vorzimmer des Vorstehers der Abtheilung III 
in Verbindung gebracht werden kann. 
Nachdem das Normalanemometer die eben beschriebene Aufstellung erhalten hatte, wurde dasselbe zu 
nächst mit dem auf dem Seemannshause, in welchem sich bis September 1881 die Diensträume der See 
warte befanden, belassenen Stationsanemometer verglichen, um die erforderliche Grundlage zum Anschluss 
der bisher gewonnenen Daten an die bei der neuen Aufstellung zu erzielenden zu erlangen. 
Die Resultate dieser Vergleichungen, die von Anfang August 1882 bis Ende Juli 1883 dauerten, sind 
an anderer Stelle 1 ) aufgeführt, ebenso finden sich dort die Ergebnisse der Vergleichung des Normalanemo 
meters mit dem auf den Westthurm übertragenen Stationsanemometer angeführt, die vom 11. Januar 1885 
bis zum 2. Dezember desselben Jahres sich erstrecken. Wir werden auf diese Vergleichungen, bei denen 
noch der Robinsonsche Faktor 3 zu Grunde gelegt ist, später zurückkommen. 
Da es wünschenswerth war, das Normalanemometer mit einem Instrument, dessen Konstanten auf dem 
Rotationsapparate bestimmt waren, zu vergleichen, so wurden bei Gelegenheit einer Untersuchung über die 
Registrirungen eines Stationsanemometers (Wilhelmshaven) in Bezug auf Uebereinstimmung derselben mit 
den Angaben eines Anemometers mit kleinem Schalenkreuz auch die Registrirungen des Normalanemometers 
herangezogen. 
Die Stellung der drei Instrumente war die folgende: 
Das Normalanemometer stand auf seinem Platze in der Mitte der Plattform, das Stationsanemometer 
auf dem Gerüste in der Westecke genau W’/ 2 N gegen das Normalanemometer. Auf einer seitlich an dem 
Gerüste des letzteren angebrachten Stange wurde das Recknagel-Anemometer No. 3 befestigt in der Richtung 
SWzW vom Normalanemometer. 
Die Entfernung des Normalanemometers vom Stationsanemometer betrug 2.31 m, jene des Recknagel- 
Anemometers 1.71 m, während das Normal- von dem Recknagel-Anemometer nur 0.99 m entfernt war. 
Die Höhe des Schalenkreuzes des Normalanemometers über der Plattform betrug 5.49 m, über der 
Brüstung 4.52 m. 
Die Höhe des Stationsanemometer über der Plattform betrug 6.06 m, über der Brüstung 5.09 m. 
Die Höhe des Recknagel - Anemometers über der Plattform betrug 6.21 m, über der Brüstung 5.24 m. 
Am höchsten stand also das Recknagelsche Instrument, das Stationsanemometer war 0.57 m höher als 
das Normalanemometer. 
Für den vorliegenden Zweck wurden die mechanischen Registrirungen des Normalanemometers in ihren 
Stundenmitteln benutzt und dem entsprechend wurden für 520 Stunden aus den Monaten Mai bis September 
1886 nach den elektrischen Registrirungen des Recknagel-Anemometers No. 3 die entsprechendem Werthe 
abgeleitet und zwar ohne Rücksicht auf die Windrichtung, da es nur darauf ankam solche Tage auszu 
wählen, die möglichst mannigfaltige und auch hohe Geschwindigkeiten darboten. Nachstehende Zusammen 
stellung giebt die Resultate der Vergleichung, wobei den Angaben des Normalanemometers, wie schon be 
merkt, der Robinsonfaktor zu Grunde liegt. 
’) Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte, XIII. Jahrg. (1S90), No. 4.
	        
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