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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1S97 No. 1 —
ableitet, nämlich: d — +11?95 sin £'— 0?28 sin 8 Es sollte daher ein geringer Theil der sechstelkreis
förmigen Deviation unkompensirt bleiben, während II. eine ebenso geringe Ueberkompensation ergiebt; der
Unterschied ist leicht durch Ungenauigkeiten der Beobachtung und besonders durch Fehler in der Theilung
der Itose, die ziemlich erheblich sind, zu erklären.
Endlich wurde der noch verbliebene Theil der halbkreisförmigen Deviation durch einen parallel der
Mittschiffslinie mit dem Nordende nach vorn gerichteten, senkrecht unter dem Kompass liegenden Magnet
kompensirt und die unter III. aufgeführte Deviation bestimmt, deren Ausdruck ist:
III. d = + 0?57 — 0°04 sin 0?67 cos £'+ 0°22 sin 3 0?05 cos 3 £'•
| Kurs
Deviation
I
Deviation
II
Deviation
III
N
+ 0?70
+ 0?40
+0?30
NzO
— 4.85
+ 3.75
+ 1.25
NNO
— 9.70
+ 5.80
+ 1.00
NOzN
— 13.05
+ 7.85
+0.65
NO
— 14. GO
+ 9.20
+ 0.70
o
N
o
— 14.55
+ 10.75
+ 0.25
ONO
— 14.40
+ 11.50
+ 0.10
OzN
— 13.85
+ 12.05
+ 0.15
0
— 13.60
+ 12.30
0.00
OzS
— 13.65
+ 12.05
—0.65
OSO
— 13.90
+ 11.60
+ 0.10
SO zO
— 14.35
+ 10.75
+ 0.65
SO
— 14.40
+ 9.40
+ 1.00
SOzS
— 12.95
-j- 7.65
+ 1.15
SSO
— 10.30
+ o.50
+ 0.80
SzO
— 5.75
+ 3.45
+ 1.15
Kurs
Deviation
I
Deviation
II
Deviation 1
III
S
+ 0?90
+ 2°00
+ 2?00 j
SzW
+ 7.35
— 0.25
+ 2.15 |
SSW
+ 11.90
— 2.90
+ 2.00 |
SWzS
+ 14.45
— 5.75
+ 1.45
SW
+ 15.30
— 7.50
+ 1.30
SWzW
+ 15.25
— 9.25
+0.95
WSW
+ 15.30
— 10.50
+ 0.60
WzS
+ 14.25
— 11.55
+0.65
w
+ 14.40
— 11.60
+0.30
WzN
+ 15.05
—11.75
+ 0.25
WNW
+ 15.30
— 11.50
0.00 ;
NWzW
+ 15.65
— 10.75
—0.35
NW
+ 15.70
— 9.00
—0.60
NWzN
+ 14.25
— 7.35
—0.35
NNW
+ 11.00
— 5.20
—0.40
NzW
+ 6.25
— 2.75
—0.25
Dies Beispiel zeigt, dass es sehr wohl möglich ist, die sechstelkreisförmige Deviation auch durch Kom
pensation wegzubringen. Da aber das Verfahren etwas umständlich ist, so dürfte es immer am bequemsten
bleiben, auf die vollständige Kompensation dieser Art der Deviation zu verzichten und sich damit zu be
gnügen, wie oben vorgeschlagen, dieselbe durch Anwendung einer Kompassrose mit möglichst kleinen Nadeln
möglichst zu reduziren. Dabei muss jedoch bemerkt werden, dass die Nadeln nicht dem Rande der Rose
nahe hegen dürfen, sondern symmetrisch zu beiden Seiten des Hütchens gruppirt sein müssen.
Zum Schluss mögen noch einige Bemerkungen über die Bestimmung von ).\ hier ihren Platz finden.
Wird Gleichung (8) beiderseits mit M'H multiplizirt, worin M' das magnetische Moment der Kompass
nadel bedeutet, so drückt die linke Seite, M'H/.¡sind, die senkrecht zur Kompassnadel gerichtete Kom
ponente der Wechselwirkung zwischen der an Bord durch das Schiffseisen modifizirten horizontalen Kom
ponente des Erdmagnetismus HXi und dem Magnetismus der Nadel aus. Dieser Kraft wird durch die
Wechselwirkung zwischen Kompassnadel und Schiffseisen, M'Hq [q — rechte Seite von (8)], das Gleich
gewicht gehalten. Es ist daher
u = M'H).i ysin ä t— qj — 0
die Gleichgewichts-Bedingung für die auf die Nadel einwirkenden Kräfte.
du
Wird nun die Nadel um den kleinen Winkel A<3 aus ihrer Ruhelage entfernt, so entsteht eine Kraft
. .. Ad, welche dieselbe in ihre Ruhelage zurückzuführen strebt, und zwar wird dies um so rascher und
. . du . du
sicherer erfolgen, je grösser -rr ist. Den Differential-Koeffizienten -yy = Di nennt man deshalb die auf
clo a o
die Nadel wirkende Direktions- oder Richtkraft, und man findet, unter Berücksichtigung von (10), für
dieselbe den folgenden Ausdruck: