Prof. T)r. 0. Stecliert: Zeit- und Breitenbestimm ungen durch die Methoden gleicher Zenitdistanzen.
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sich an eine der beiden festen Leisten H oder H' anlehnt. Es wird hierdurch verhindert» daß der obere
Teil des Horrebow-Niveauträgers auf die horizontalen Ablese-Mikroskope stößt und hierdurch Veränderungen
in der Stellung des Mikroskoprahmens und des festen Niveaus verursacht. —- Das Horrebow-Niveau, welches
durch eine zweite Glasröhre vor schroffen Temperatur-Uebergäugen geschützt ist, ruht in einem Messing
kästchen. Auf den senkrechten Endflächen dieses Kästchens ist auf der rechten Seite ein fester Messingklotz,
auf der linken Seite ein fester Stahlklotz aufgelötet. Beide Klötze haben quadratischen Querschnitt. Der
rechts gelegene Messingklotz K (Fig. 4) ist mit zwei horizontalliegenden Zapfen L und L' versehen, deren
Lager sich in den Höhlungen zweier Schrauben M und M' befinden. Diese Schrauben sitzen in einem viereckig
ausgeschnittenen mit dem Niveauträger verbundenen Rahmen 1. Es ist somit möglich, das ganze Niveau um
jene Zapfen in vertikaler Richtung zu drehen. — Der auf der linken Seite gelegene viereckige Stahlklotz P
(Fig. 5) wird durch eine von oben wirkende Schraube N und durch eine von unten wirkende Feder T nebst
Druckstift Q in einem viereckigen Ausschnitt geführt. Dieser Ausschnitt befindet sich (ebenso wie auf der
rechten Seite) in einem senkrecht vom Niveauträger aufsteigenden Messingstück R.
Die Handhabung des Horrebow-Niveaus kann jetzt leicht erklärt werden. Nachdem die Zenitdistanz,
in welcher beobachtet werden soll, am Vertikalkreise eingestellt und die Klemmschraube für die Vertikal
bewegung des Insti'uments angezogen worden ist, wird das Horrebow-Niveau mit der Hand näherungsweise
in die richtige Stellung gebracht und die Schraube A ebenfalls angezogen. Die genauere Einstellung des
Horrebow-Niveaus ist dann vermittelst der Schraube N auszuführen. Bemerkt man kurz vor Beginn der
Beobachtung, daß das Horrebow-Niveau wiederum zur Seite gelaufen ist, so steht einer nochmaligen Ein
stellung desselben mit Hülfe der Schraube N nichts im Wege; dagegen möge es möglichst vermieden werden
die Zenitdistanz-Einstellung zu ändern, so lange die beiden Klemmschrauben angezogen sind.
Es ist auch nach dem Anziehen beider Klemmschrauben unter Umständen noch möglich kleine Bewegungen des Fern
rohrs in Zenitdistanz vermittelst der Feinschraube auszuführen, doch sind diese Bewegungen durch die Anlehnung des
Fußes G an die Leisten II und 11' begrenzt. Der Spielraum, welchen der Fuß zwischen den beiden Leisten hat, ist sein-
klein, und man kann besonders bei Lampenlicht nicht immer mit Sicherheit erkennen, ob sich der Fuß noch in einer mitt
leren Stellung zwischen den Leisten befindet; dreht man aber nach der Anlehnung des Fußes die Feiirschraube weiter, so
zwingt man eine der beiden angezogenen Klemmen nachzugeben, d. h. sich um die Horizontalachse des Instruments zu
drehen. Hierdurch können leicht Beschädigungen der Achse herbeigeführt werden, und aus diesem Grunde ist es im all
gemeinen zu empfehlen, vor der Ausführung von Veränderungen der Zenitdistanz die Klemmschraube zu lösen; nur in dem
in § 6 näher erörterten Notfälle, wo schnell kleine Veränderungen in Zenitdistanz ausgeführt werden müssen, möge hiervon
abgesehen werden.
Was im übrigen die Einrichtung der von der Firma C. Bamberg-Friedenau für die Kaiserliche Marine
gelieferten Universal-Instrumente betrifft, so möge als wesentlich für die Anwendung der Methoden gleicher
Zenitdistanzen bemerkt werden, daß bei diesen Instrumenten im Brennpunkt des Objektivs an Stelle eines
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