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Full text: 28, 1905

Prof. Dr. C. Stechert: Zeit- und Breitenbestimniungen durch die Methoden gleicher Zenitdistanzen. 
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Es ist hierbei vorausgesetzt worden, daß die Aenderung des Sterns in Zenitdistanz während des Durchgangs 
durch das Fadennetz der Zeit proportional stattfindet. Diese Annahme ist im Hinblick auf den Umstand 
statthaft, daß A' stets eine kleine Größe ist. Wenn wir ferner setzen 
so erhalten wir schließlich aus den Gleichungen 26, 27 und 28 
A' = Ä.tJV!—«O + OY—*i)+(«2—«2)+(*»' — *2)] 29 
Es ist nun noch festzustellen, mit welchem Vorzeichen der Wert A' an die beim zweiten Stern beob 
achteten Durchgangszeiten anzubringen ist. — Wir wollen annehmen, die Neigung sei bei der Beobachtung 
des zweiten Sterns positiv, d. h. die Blasen hätten sich nach rechts, nach der Seite der großen Zahlen hin, 
aus der Mittelstellung entfernt, dann müssen wir unter Berücksichtigung der starren Verbindung zwischen 
dem Fernrohr und den Niveaus dem ersteren mit Hülfe der Fußschrauhen eine etwas größere Zenitdistanz 
geben, um die Niveaus in die Mittelstellung zu bringen. Bei einem Stern auf der Westseite des Meridians 
wird man also mit dem in dieser Weise verbesserten Instrumente die Durchgänge später beobachten als mit 
dem unverbesserten, wir müssen demnach die Uhrzeiten vergrößern; bei einem Stern auf der Ostseite des 
Meridians muß man dagegen die beobachteten Uhrzeiten verkleinern. Vereinigt man das Vorzeichen mit 
der Größe t, so ergibt sich die Regel: x ist positiv, wenn sich der zu verbessernde Stern westlich vom 
Meridian befindet, dagegen negativ, wenn er östlich liegt. 
Auf Grund ähnlicher Betrachtungen kann man nun aber auch andererseits die bei der Beobachtung 
des zweiten Sterns erhaltenen Uhrzeiten ohne Veränderung in die weitere Rechnung einführen, dagegen die 
Zeiten des ersten Sterns wegen Neigung verbessern. Der Betrag der Verbesserung ist in diesem Falle 
A = s. r [(«! - a;) + (ii—if) + (eil—a 2 ) + (f 2 —i.;)] 30 
Die Vorzeichenregel für x ist die gleiche wie oben. 
Wir wollen, um Irrtiimer in den Vorzeichen möglichst zu vermeiden, im allgemeinen den westlichen 
Stern wegen Neigung verbessern; dann ist x positiv. Wenn der westliche Stern als erster beobachtet worden 
ist, so ist Formel 30 anzuwenden; wenn der westliche Stern als letzter beobachtet worden ist, so ist Formel 29 
zu benutzen. — Von dieser Anordnung möge nur dann abgewichen werden, wenn bei der Beobachtung des 
westlichen Sterns nur ein Faden erhalten worden ist; da man in diesem Falle den Wert x nicht unmittelbar 
aus den Beobachtungen ableiten kann, ist es einfacher den östlichen Stern wegen Neigung zu verbessern. 
Man legt für den Wert log S eine kleine dreistellige Tafel an, in welcher alle Kombinationen zwischen 
je zwei Fäden des Instruments enthalten sind; die Berechnung der einzelnen Tafelwerte möge vier- oder 
fünfstellig vorgenommen werden. Bezüglich der Bezeichnung der Horizontalfäden wollen wir folgendes fest 
setzen: Wir wollen die Horizontalfäden in derjenigen Reihenfolge numerieren, in welcher sie bei der Lage 
„Gewicht rechts“ von einem Stern auf der Westseite des Meridians durchlaufen werden. 
Beispiel für die /S'-Tafel. 
Universal-Instrument C. Bamberg N0. 7866. 
Entfernungen | (1) —(2) = 3' 5"4 = 12*360 
der Fäden I (2)-(3) = 3 5.9 = 12.393 
in Winkelmaß (3) — (4) = 3 5.2 = 12.347 
und Zeitmaß (4) — (5) = 3 5.3 = 12.353 
Horrebow-Niveau: ¡i\ — 4"399 = 0?2933 = (9.46731) 
Festes Niveau: fi 2 = 4.754 = 0.3169 = (9.50092) 
M 
(H !> i 
2 (g 1 + ^-2) 
= (8.88173) 
Berechnet 
man 
r aus den 
so ist 
M 
Durchgängen an 
den Fäden: 
log S — log 
T : 
(1) 
und 
(5) 
7.188 
(1) 
und 
(4) 
7.312 
(2) 
» 
(5) 
7.312 
(1) 
und 
(3) 
7.488 
(2) 
» 
(4) 
7.488 
(3) 
» 
(5) 
7.489 
(1) 
und 
(2) 
7.790 
(2) 
» 
(3) 
7.789 
(3) 
» 
(4) 
7.790 
(4) 
» 
(5) 
7.790
	        
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