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Ans (lern Archiv der Deutschen Seewarte. — 1924. Heit 3.
im Mai und September, nämlich 14.8 %, während das Minimum im Dezember mit 4.0 % liegt. Ent
sprechend sind im Dezember 58.0 % trübe Tage und nur 80.6 % im September sowie 31.6 % im Mai zu
erwarten. Die Frühjahrs- und Sommermonate haben annähernd gleichviel heitere bezw. trübe Tage,
und zwar etwa dreimal soviel trübe wie heitere. Der Winter hat die größere Wahrscheinlichkeit der
trüben Tage und die kleinste der heiteren Tage, wie im allgemeinen zu erwarten ist. Das ganze Jahr hat
durchschnittlich 34 heitere und 149 trübe Tage.
5. - Nebeltage treten gemäß Spalte 16/17 annähernd gleichviel in allen Sommermonaten ein,
die meisten hat der Januar, die geringste Anzahl der Juni. Im ganzen Jahre sind 52 Nebeltage zu
erwarten. Die kalte Jahreszeit hat hier entschieden noch den meisten Nebel.
6. Im ganzen Jahre kommen durchschnittlich etwa 18 Gewittertage vor, — Spalte 18/19 — also
erheblich mehr als zum Beispiel in Berlin, das gemäß Hann nach langjähriger Reihe nur 14.5, und
in Bremen, das gemäß Kremser a. a. O. nach den Jahren 1829 bis 1890 nur 14.4 hat. Sie verteilen sich ge
mäß Spalte 18 in der Hauptsache auf die Sommermonate mit 12 Tagen. Außerdem zeigt der Mai noch
2 Gewittertage; in den übrigen Monaten ist das Vorkommen sehr beschränkt, Wintergewitter sind nur
etwa an */« % Tagen, während der Juli 14.5 % Gewittertage zählt,
Ueber das Auftreten von Gewitter (Fern- und Nahgewitter) wurden noch aus den Jahren 1875 bis
1920 Uebersichten in der Tabelle 14 zusammengestellt. Während dieser Zeit wurden 841 Gewitter ge
zählt, von denen bei 328 Angaben über die Zugrichtung gemacht sind. Gemäß Tabelle a sind die Haupt
zugrichtungen Südwest bezw. Süd, der Quadrant Süd bis West nimmt 84.7 % nach der Richtung des Her
anzuges bezw. 62.9 % aller Gewitter auf. Es ist erklärlich bei der vorherrschenden Zugrichtung der Ge
witterfronten aus diesen Gegenden, zu denen noch die Wärmegewitter aus dem Hinterland kommen.
Nach Norden und Osten liegen Nordsee und Jadebusen, die sowohl für Bildung wie Fortpflanzung
hinderlich sind, so daß aus diesem Quadranten nur 7.6 bezw. 18.7 % Gewitter gemeldet sind.
Tabelle 14 b zeigt den jährlichen und täglichen Gang der Gewitterhäufigkeit nach dem Eintritt des
Beginns geordnet, Der Sommer hat naturgemäß die überwiegende Anzahl mit einem Maximum schon
im Juli mit 24.5 %, also fast V* aller Gewitter. Zusammen umfaßt der Sommer beinahe ’/io. Winter
gewitter sind verhältnismäßig selten nur 1.1 % mit Minimum im Januar mit 0.1 %.
Auffällig ist bei dem täglichen Gang die fast gleiche Anzahl am Vor- und Nachmittage im Winter
mit 2 Maxima zwischen 4 und 5 a. m. und 5 bis 6 p. m. Im Frühjahr ist das Maximum zwischen 4
und 5 p. m., das Minimum zwischen 4 und 5 a. m., ein Nebenmaximum zwischen 8 und 9 p. m. Im
Sommer ist das Maximum auf 2 bis 3 p. m. gerückt, das Minimum zwischen 6 und 7 a. m., also etwas
näher den Zeiten des Eintritts der Temperatur extreme. Ein entschiedenes Nebenmaximum zeigt sich hier
auch zwischen 8 bis 9 p. m., ein kleineres zwischen 12 und 1 a. m. Im Herbst ist das Abendmaximum
zwischen 8 und 9 p. m. sogar etwas größer als das zwischen 2 bis 3 p. m., auch zwischen 10 und 11 a. m.
ist eine Häufung zu bemerken. Keine Gewitter zeigt die Zeit zwischen 2 und 4 Uhr a. m.
Bei den Jahres-Prozenten liegt das Haupt-Maximum ebenfalls zwischen 2 und 3 Uhr p. m., die
Neben-Maxima zwischen 8 und 9 p. m. sowie 12 und 1 a. m., Minimum zwischen 6 und 7 a. m. Häufun
gen treten noch ein zwischen 10 und 11 a. m., 12 und 1 p. m., sowie 4 und 5 P- m., während ein Abflauen
der Gewittertätigkeit zwischen 1 und 2 p. m. sowie 3 und 4 p. m. zu bemerken ist.
IY. Der Niederschlag.
1. Der jährliche Gang. '
Die Jahre 1881 bis 1920 liefern uns hierfür Tabelle 15 a, deren Spalte 1 zunächst das vierzigjäh
rige Mittel der Höhe des Niederschlags für alle Monate und das Jahr gibt. Die mittlere Jahressummo
ist somit 670.1 mm, sie stimmt gut überein mit dem im Klimaatlas für Deutschland von Hellmann an
geführten Wert von 67 cm. Die mittleren Monatswerte sind zwecks besserer Vergleichbarkeit durch