I>r. H. S e i I k o ii r ii. I)r, <!. 8 I ii v e: ilöiicnwiiKlmessiingeii auf dem Nnrdatl. Ozenti u. iin (iolf v. Mexiko. 1923. Jy
Uruppe
A
B
(J
Anzahl der Beobachtungen
3
19
23
Davon Pilotaufstiege
3
19
23
Datum
18,—19.111.
ll.-17.il)., 20,—27.111., 17.IV.
27. UI.—16. IV.
Aufstiegsnummer
33—35
27—32, 36—47, 70
48-69
Geogr. Breite
22—23
21—25
17—23
fieogr. Länge
70-80
80—90
90—100
Tabelle 6 zeigt die Ergebnisse. Die Mittel der Qstkomponenten lassen die Grenze zwischen den
östlichen Winden unten und den westlichen Oberwinden, dein Antipassat im Sinne von A. Wegener
und Kuhlbrodt 1 ) deutlich erkennen. Und zwar senkt sich diese Grenze erheblich vom Osten nach
Westen: in A liegt sie bei 10, in B bei 7, in C bei 4 km Höhe; die östlichen Winde haben also in
größerer Nähe des auf dem nordatlantischen Ozean liegenden Hochdruckgebiets der Roßbreiten eine
größere Mächtigkeit als in weiterer Entfernung. Die gleiche Beobachtung hat für den Osten des Nord
atlantik bereits Wenger 2 ) gemacht. Hierzu kommt, daß über Mittelamerika zwischen dem nordatlanti
schen und dem nordpazifischen Hoch eine relative Tiefdruckrinne besteht, in der sich häufig Tiefs und
Teiltiefs südwärts entwickeln, die dann das Regime westlicher Winde in niedere Breiten ausdehnen,
die Grenze zwischen Ost- und Westwinden südlich zurückdrängen.
Auch in den Ergebnissen der ersten Fahrt 3 * ) könnte man eine solche Senkung der Antipassat
grenze nach Westen wenigstens zwischen B und C annehmen, wenn man die negative E-Komponento
bei 2750 m bereits zum Antipassat rechnet; in der mittleren Resultante und in der prozentischen Bestän
digkeit zeigt sich jedenfalls auch dort ein Absinken des Minimums von B nach C. Bei den herbstlichen
Aufstiegen der zweiten Fahrt ist die Senkung der Antipassatgrenze zwischen B und C ebenfalls vor
handen.
Die mittleren N-Komponenten sind bei A oberhalb 6 km positiv; wir haben es hier mit den von
Hergesell 5 ) zuerst nachgewiesenen Nordwestwinden über dem Passat zu tun, deren Vorkommen jedoch
stark von der jeweiligen Wetterlage abzuhängen scheint. Gegenüber der Sachsenwaldfahrt treten in allen
drei Gruppen die nördlichen Komponenten zurück; in B sind ausschließlich südliche Komponenten ver
treten. Dia abwechselnd südlichen und nördlichen Komponenten in den höheren Luftschichten von C
haben nur geringe Bedeutung, da sie nur klein im Verhältnis zu den westlichen sind; die Winde sind
fast rein westlich. Daß die südlichen Komponenten hier in allen drei Gruppen wesentlich höher hinauf-
reiohen als bei der Sachsenwaldfahrt, dürfte dem Einflüße der Jahreszeit zuzuschreiben sein. Unsere
Fahrt führte vom 11. III. bis 17. IV. durch dieses Gebiet, während welcher Zeit Nordamerika über
wiegend noch winterlich kaltes Hochdruckwetter hat e, so daß die über dem Passat liegenden hoch hinauf
reichenden südlichen Komponenten Monsuncharakter tragen. Bei der ersten Fahrt, die einen vollen Monat
später dieses Gebiet kreuzte, herrschten bereits unten südliche, oben nördlich Winde bei weitem vor.
Wenn auch die südliche Komponente vorhanden ist, so zeigen die Vektordiagramme, daß das Hervor
stechendste die westlichen Winde sind.
Die Senkung der Grenze zwischen östlichen Wänden, dem Passat und Urpassat, und westlichen
Winden, dem Antipassat nach Westen zu, die in den mittleren E-Komponenten zum Ausdruck kommt,
zeigt sich auch in den vektoriellen und skalaren Geschwindigkeiten wie in den Werten der prozenti
*) A. \V «gener u. E. Kulil 1> r o d t, a. a. O. S. 45.
5 ) R. Weng er, Untersuchungen über die Mechanik und Thermodynamik der freien Atmosphäre int Nord-
nt.binüscheii Passatgebiet. — Beitrüge Physik d. freien Atmosphäre III, 1911), 8. IKti.
3 ) A. W e feilt r u. K u h l b r <> d t, a. a. O. 8. 40.
*) A. M e y, a. a. O. S. 29.
s ) H. Hergesei 1, Passatstudien in Westindien. — Beitr. z. Physik d, fr. Atm. IV, 1912, S. 153—IST.