4 Meereschemie
238
System Nordsee
sphärischen Kernwaffentests Aktivitätsverhältnisse von 0.04 - 0.06 charakteristisch
sind, liegen diejenigen für die Pu-Isotope aus den Wiederaufbereitungsanlagen mit
mehr als 0.2 deutlich darüber. Die aktuellen Aktivitätsverhältnisse in der Deutschen
Bucht, die im Mittel bei 0.4 lagen, weisen die Anlagen Sellafield (0.2) oder La Hague
(> 0.4) als Hauptquellen aus.
4°E
6°E
8°E
56°N
55°N
54°N
53°N
Abb. 4-50: Verteilung der Aktivitätskonzentration des Transurans 241 Am im Oberflächenwasser
der Deutschen Buchtim August 2005.
Fig. 4-50: Distribution of activity concentration of transuranic 241 Am in near-surface sea water
of the German Bight in August 2005.
Plutonium und in noch stärkerem Maße Americium zeichnen sich durch eine hohe
Schwebstoffaffinität aus. Die relativ hohen Aktivitätskonzentrationen von 241 Am im
Küstenwasser (Abb. 4-50) sind vermutlich auf den hier relativ hohen SchwebstoffanteiI
des Meerwassers zurückzuführen. 244 Cm ist in der Deutschen Bucht kaum noch
nachweisbar.
Die im Nordseewasser nachgewiesenen Transurane stellen somit eine Mischung aus
Altlasten (resuspendiertes Material aus dem Sediment der Irischen See und globaler
Fallout) und dem in den gegenwärtigen Ableitungen der Wiederaufbereitungsanlagen
enthaltenen Material dar.
4.5.5 Zusammenfassung
Die Überwachung war im Jahr 2005 auf die dosisrelevanten Radionuklide 137 Cs, 90 Sr
und die Transurane 238 Pu, ( 239+24 °)pu und 241 Am in der Deutschen Bucht fokussiert.
Die Verteilungen der Aktivitätskonzentrationen der Radionuklide wiesen hier nur ge
ringe räumliche Unterschiede auf. Die Konzentrationen lagen wenig über denen im