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Full text: 44: System Nordsee - Zustand 2005 im Kontext langzeitlicher Entwicklungen

4.5 Radioaktive Stoffe 
System Nordsee 
233 
Diese Nuklide zeichnen sich durch eine hohe Isobarenausbeute bei der Spaltung oder 
Neutronenaktivierung der Kernbrennstoffe 235 Uran und 239 Pu aus und gelten als radi 
ologisch relevant für eine mögliche Strahlenexposition des Menschen über den Mee 
respfad. Im Jahr 2005 konnten für Tritium und 99 Tc aus technischen Gründen keine 
Aktivitätsmessungen durchgeführt werden; für 90 Sr waren solche Messungen nur in 
sehr beschränktem Umfang möglich. 
Radio 
Nuclide 
Half-Life 
yrs 
Sea Water 
Bq/m 3 
Sediment 
Bq/kg 
Tritium 
12.3 
20 - 100 T 
- 
7 Be 
0.146 
1.1 -3.4 
- 
14 C 
5.73 x10 s 
5.5 - 6.7 
- 
32 Si 
172 ±4 
0.2 - 3.3 x10“ 3 
- 
40 K 
1.28 X10 9 
11800-12300 
100-1000 
87 Rb 
4.80 X10 10 
30 
- 
232 Th 
1.41 x10 lu 
0.4-30x10 s 
12-50 
228 Ra 
5.76 
0.8-8 
- 
228 Th 
1.91 
0.004 - 0.3 
- 
23Su 
7.04 X10 Ö 
1.9 
0.1 - 10 
238u 
4.47 X10 9 
40-44 
2-200 
234 Th 
0.066 
0.6 - 0.8 
# 
234u 
2.45 x10 s 
47 
# 
230 Th 
8.0 X10 4 
2.52 X10“ 3 
# 
226 Ra 
1617 
0.8-8 
20-80 
210 Pb 
22.3 
0.4-2 
100-300* 
210 Po 
0.378 
0.6 - 1.9 
100-300* 
t Holds for oceanic deep-water, free of a 
nthropogenlc contributions. 
# In North Sea sediments equilibrium with Uranium-238 Is assumed. 
+ Holds for surface sediments. 
Tab. 4-8: Aktivität einiger natürlicher Radionuklide in Meerwasser und Sediment der Nordsee. 
Table 4-8: Activity ofsome natural radio nuclides for North Sea sea-water and Sediment. 
Die Kontamination des Meerwassers wird als Volumenaktivität o. a. Aktivitätskonzen 
tration in Bq/m 3 angegeben, wobei >Becquerel< für die Anzahl der Nuklidumwandlun 
gen oder Kernzerfälle pro Sekunde steht. Dieses Aktivitätsmaß ist den vom Wetter 
dienst gemessenen Niederschlagsraten vergleichbar. So wenig, wie sich aus diesen 
ohne weiteres die »Durchnässung« der Bevölkerung ergibt, folgt aus jenen die radio 
aktive Belastung von Flora, Fauna oder Mensch. Einige ergänzende Bemerkungen 
zur Strahlenwirkung finden sich in Tafel4-8. 
4.5.2 Quellen künstlicher Radionuklide 
Die atmosphärischen Kernwaffentests der 1950er und 1960er Jahre führten über radi 
oaktive Niederschläge (Fallout) zu einer globalen Kontamination mit künstlichen Radi 
onukliden. Die Aktivitätsverteilung dieser Nuklide im Oberflächenwasser des Nordat 
lantik stellt für die Nordsee eine Vorbelastung bzw. Hintergrundkonzentration dar, die 
hier durch andere regionale Belastungsquellen überlagert und verstärkt wird.
	        
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