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Full text: 44: System Nordsee - Zustand 2005 im Kontext langzeitlicher Entwicklungen

4.4 Metalle 
System Nordsee 
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land, wie dem Verlauf der exemplarischen Zeitserien für die Seegebiete SW-, NW- und 
NE-lich der Insel zu entnehmen ist (Abb. 4-46). 
Dieser signifikante Abwärtstrend brach im Untersuchungsgebiet KS im Jahr 1999 ab, 
als eine Phase grundlegend veränderter Verhältnisse einsetzte, die sich in einer 
sprunghaften und erheblichen Zunahme sowohl des mittleren Quecksilbergehalts, als 
auch der Streuung der Messwerte abbildet. Ein ähnliches, wenn auch schwächeres 
Signal wurde auch für Blei, Kupfer und Zink nachgewiesen. Darüber hinaus war der 
beobachtete Effekt nicht auf die KS-Region beschränkt. Gleichzeitig traten nämlich 
auch in den nördlicheren, küstennahen Trendüberwachungsgebieten erhöhte und 
stärker schwankende Konzentrationen auf (vgl. Abb. 4-46, o. r.). In den Seegebieten 
westlich Helgoland blieben solche Veränderungen hingegen aus. Dieser Umstand und 
die Nähe der betroffenen östlichen Untersuchungsgebiete zum Elbeästuar weisen auf 
ursächliche Veränderungen in der Elbe hin. 
Nach Angaben der Hamburg Port Authority (2007) nahmen die Unterhaltungsbagger 
mengen im Hamburger Hafen seit der Jahrtausendwende von 1 Mio. m 3 (1999) über 
3 Mio. m 3 (2000) auf 7 Mio. m 3 (2004) zu. Dieser erhebliche Anstieg steht offenbar mit 
dem stromauf gerichteten Transport (Tidal Pumping) von Sedimenten aus dem Elbe 
unterlauf in Verbindung. Zur Reduktion der durch »Kreislaufbaggerei« (Hamburger 
Hafen / Neßsand) verursachten hohen Baggermengen vereinbarten die HPA und die 
Schifffahrtsverwaltung des Bundes im Juli 2005 die Umlagerung von Hafensediment 
ins Seegebiet südöstlich Helgoland (Tonne E3, Abb. 4-45, S. 226). Bis Oktober 2005 
wurden 800 000 m 3 Hafensediment dorthin verbracht (HPA 2006). 
Die Auswirkung dieser Verklappungsaktivität auf den Quecksilbergehalt in der Fein 
kornfraktion des Oberflächensediments bei der Tonne E3 illustriert Abb. 4-46 (u. r., rote 
Kreise). Referenzmessungen aus der unmittelbaren Umgebung (< 3 sm) und den Jah 
ren 1990, 2000 und 2001, welche gut mit denen aus der 6 sm entfernten KS-Region 
korrelieren, zeigten zuletzt (2001) eine Belastung von etwa 0.4 mg/kg an. Mit Aufnah 
me der Sedimentumlagerung im August 2005 vervierfachte sich der Quecksilberge 
halt bei E3 zunächst auf 1.6 mg/kg, um im November - etwa 1 Monat nach der vorläu 
figen Einstellung des Sedimenteintrags - auf 1.2 mg/kg zurückzugehen. Die mittleren 
Gehalte (Aug. & Nov.) von Quecksilber (1.5 ± 0.2 mg/kg), Zink (631 ± 97 mg/kg), Kup 
fer (79 ± 16 mg/kg) und Cadmium (3.0 ± 0.3 mg/kg) lagen um das 2- bis 4fache über 
den ohnehin erhöhten Elementgehalten in der Region KS. Schwebstoff- und Wasser 
proben wiesen hingegen keine ungewöhnlich erhöhten Konzentrationen auf. 
4.4.5 Zusammenfassung 
Die räumlichen Konzentrationsverteilungen der Elemente Quecksilber, Cadmium, 
Blei, Kupfer und Zink zeigen im Oberflächenwasser der Deutschen Bucht ähnliche 
Muster. Die Gehalte nehmen von der Küste zur offenen See hin deutlich ab. Belas 
tungsschwerpunkte sind die innere Deutsche Bucht und das Elbeästuar, aber auch in 
den Mündungsgebieten von Weser und Ems wurden erhöhte Konzentrationen nach 
gewiesen. 
Die Konzentrationen der Elemente Cadmium, Blei und Zink im filtrierten Wasser und 
Quecksilber im unfiltrierten Wasser waren bis etwa 1990 rückläufig, stagnieren jedoch 
seither. Im Jahr 2005 lagen die im filtrierten Meerwasser der äußeren Deutschen 
Bucht gemessenen Cadmiumgehalte im Hintergrundbereich, die von Kupfer, Blei und 
Zink wenig darüber. In Küstennähe (30 < S < 32) wurden die Hintergrundwerte der
	        
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