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Full text: 44: System Nordsee - Zustand 2005 im Kontext langzeitlicher Entwicklungen

4 Meereschemie 
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System Nordsee 
schäften - sehr heterogen. Indem sie in die hormonellen Regelkreise von Organismen 
eingreifen, sind Funktionsstörungen mit negativen Folgen für Fortpflanzung und Ent 
wicklung möglich, die oft bereits bei extrem geringen Konzentrationen auftreten. 
4°E 6°E 8°E 
Abb. 4-18: Stationsnetz zur Schadstoffüberwachung im Meerwasser der Deutschen Bucht. 
Fig. 4-18: Observationa! network for contaminant monitoring in theGerman Bight. 
Anthropogene organische Schadstoffe sind im Meer ungleichmäßig verteilt und kom 
men in sehr unterschiedlichen Konzentrationen vor. Ihre Verteilung in der marinen Um 
welt ist von vielfältigen Faktoren abhängig. Neben den Eintragsquellen (Schifffahrt, In 
dustrie, Haushalt, Landwirtschaft), Eintragsmengen und Eintragspfaden (direkt über 
Flüsse, diffus über Atmosphäre) sind die charakteristischen physikalischen und che 
mischen Eigenschaften der Schadstoffe und der dynamisch-thermodynamische Zu 
stand des Meeres für Ausbreitungs-, Vermischungs- und Verteilungsprozesse rele 
vant. Die relative Einflussstärke all dieser Variablen kann dabei von Stoff zu Stoff sehr 
verschieden sein und hat zur Folge, dass sich nur wenige Schadstoffe konservativ ver 
halten; d. h. ein einfacher Zusammenhang zwischen der Konzentration anthropogener 
Stoffe und hydrodynamischen Variablen ist selten erfüllt. Allenfalls für regional be 
grenzte Gebiete mit klaren Quellenzuordnungen lassen sich einfache Korrelationen 
finden und nutzen. Für eine Zustandsbeschreibung ist daher eine separate und diffe 
renzierte Betrachtung der verschiedenen Schadstoffklassen unumgänglich. 
Die Routineüberwachung organischer Schadstoffe in der Deutschen Bucht wird vom 
BSH hauptsächlich im Sommer im Rahmen von zwei bis drei Überwachungsfahrten 
durchgeführt. Die Beprobung des Meerwassers erfolgt dabei an festen geographi 
schen Positionen eines Stationsnetzes, welches im Jahr 2004 erweitert und verein 
heitlicht wurde (Abb. 4-18). Neben der routinemäßigen Bestimmung der in den nationa 
len und internationalen Überwachungsprogrammen (BLMP, CEMP) festgelegten
	        
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