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Full text: 44: System Nordsee - Zustand 2005 im Kontext langzeitlicher Entwicklungen

4.2 Nährstoffe 
System Nordsee 
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Osten dieses Vertikalschnitts sind hingegen hohe Chlorophyllkonzentrationen mit ho 
hen C:N Verhältnissen vergesellschaftet. Dies ist ein Hinweis für die Nährstofflimitie 
rung in der aus der Deutschen Bucht herantransportierten planktonreichen Wasser 
masse (vgl. Abb.4-13,S. 169). 
Die Konzentrationen von partikulärem Kohlenstoff und Stickstoff repräsentieren gene 
rell die dominante Biomasse des Phytoplanktons, so dass diese drei Variablen signifi 
kant miteinander korreliert sind. 
4.2.5 Zusammenfassung 
Die insgesamt über Elbe, Weser, Ems und Eider jährlich in die Deutsche Bucht einge 
tragenen Nitrat- und Phosphatmengen wurden gemeinsam mit der Gesamtabflussrate 
dieser Flüsse für den Zeitraum 1980-2005 analysiert. Die Phosphatfracht halbierte 
sich bereits bis 1991, stagniert jedoch seither bei 2.7 kt/a. Die Nitratfracht variierte 
trendfrei um ein mittleres Niveau von 167 kt/a, erreichte jedoch in Verbindung mit sel 
tenen extrem hohen Abflussereignissen bis zu 311 kt/a (1987). Solche Ereignisse 
spiegelten eine starke Abhängigkeit der Nährstofffrachten von der Abflussrate vor, die 
für mittlere und geringe Abflussraten so nicht besteht. Der seit Anfang der 1990er Jah 
re mit tendenziell zunehmenden Abflussraten einhergehende Rückgang der Nitratkon 
zentration (Fracht- dividiert durch Abflussrate) um etwa 30 %, darf nicht darüber hin 
weg täuschen, dass die absolute Nitratfracht unverändert hoch geblieben ist. 
Die räumlichen Verteilungsmuster des Phosphat- und Silikatgehalts sowie der Sum 
menkonzentration von Nitrat und Nitrit im Meerwasser der Deutschen Bucht sind infol 
ge der Flussfrachten im küstennahen Bereich durch hohe Konzentrationen gekenn 
zeichnet, welche durch Verdünnungseffekte zur offenen See hin abnehmen. Dieses 
Konzentrationsgefälle ist im Winter weitgehend proportional zum Anstieg des Salzge 
halts (oder zum Gefälle des Frischwasseranteils), denn in dieser Jahreszeit ist die bi 
ologische Aktivität gering und hydrodynamische Vermischung der dominante Prozess. 
Die regressiv aus Salzgehalts- und Nährstoffanalysen abgeleiteten, für Küstenwasser 
(Salzgehalt 30) und Meerwasser der eigentlichen Deutschen Bucht (S = 33) repräsen 
tativen Nährstoffgehalte unterschieden sich im Winter 2005 kaum von denen des Vor 
jahreswinters. Die Phosphatgehalte lagen in der Deutschen Bucht wenig, im Küsten 
wasser etwa 70 % über dem Orientierungswert. Hohe Konzentrationen der Stickstoff 
verbindungen zeigten eine nach wie vor erhebliche Nährstoffbelastung an. Die durch 
industrielle und landwirtschaftliche Aktivitäten wenig beeinflussten Silikatkonzentratio 
nen lagen im Bereich natürlicher Schwankungen. 
Das stabil geschichtete Nordseewasser zeichnete sich im Sommer 2005 durch eine 
nährstoffarme Deckschicht aus, in der die Nährsalze, besonders Nitrat, das Algen 
wachstum limitierten. Chlorophyllmaxima befanden sich meistens im Bereich der 
Thermokline, da hier noch ausreichend Licht und Nährstoffe aus dem Bodenwasser 
für das Algenwachstum zur Verfügung standen. Insgesamt blieben die Chlorophyll 
konzentrationen hinter denen der Vorjahressaison zurück. 
Die Sauerstoffsättigung im Bodenwasser variierte meist zwischen 80 und 100 % und 
war ähnlich ausgeglichen wie im Sommer 2004. Die stärksten Untersättigungen traten 
abermals in der östlichen Nordsee auf, wo sie 80 % unterschritten und örtlich bis auf 
67 % abfielen.
	        
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