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Full text: 44: System Nordsee - Zustand 2005 im Kontext langzeitlicher Entwicklungen

4.2 Nährstoffe 
System Nordsee 
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festgestellt (Abb. 4-8,5.166), die jedoch tiefenbedingt für die Primärproduktion nicht ver 
fügbar waren. 
Die Konzentration der gelösten organischen Phosphorverbindungen (DOP) wurde als 
Differenz aus den Messungen von Gesamtphosphor (TP) und Phosphat (DIP) errech 
net. Die DOP- (Abb. 4-15) und Phosphatgehalte (Abb. 4-9,5.167) hatten im Oberflächen 
wasser meist gleiche Größenordnung, so dass DOP ein relevantes Nährstoffreservoir 
darstellte. Maximale DOP- und DON-Gehalte traten in der Deutschen Bucht auf und 
zeigten damit auch landseitige Einträge als Quelle an. 
b) C:N Verhältnis als Limitierungsindikator 
Die Untersuchung der partikulären Verbindungen lieferte weitere Hinweise zur Nähr 
stofflimitierung. Aus Kohlenstoff- und Stickstoffgehalten von 8-30 bzw. 0.8 - 6 jimol/ 
L des Oberflächenwassers ergaben sich meist C:N Verhältnisse von > 8 M/M 
(Abb. 4-16), während das physiologische Verhältnis für nicht nährstofflimitiertes Phyto 
plankton bei 106:16 bzw. 7 liegt (Redfield et al. 1963). 
Abb. 4-16: Verhältnis CzuN (M/M) im Oberflächen- und Boden wasser der Nordsee im 5ommer 
2005. 
Fig. 4-16: C:N ratio (M/M) in near-surface and -bottom water of the North Sea in summer 2005. 
Ein hohes C:N Verhältnis entsteht entweder dadurch, dass Phytoplankton aufgrund 
von Nährstoffmangel bereits verstärkt Speicherstoffe (z. B. Zuckerverbindungen) syn 
thetisiert (Brockmann et al. 1999b), oder als Folge eines bevorzugten Abbaus stick 
stoffhaltiger Verbindungen in der sedimentierenden Biomasse. Besonders hohe C:N 
Verhältnisse (12 -24) wurden im Bodenwasser der tiefen nördlichen Nordsee beob 
achtet, wo im Jahresmittel Nettosedimentation stattfindet (Puls 1987) und das sedi- 
mentierte Material durch Abbauprozesse besonders intensiv umgesetzt wird. Ein Ver 
gleich der Chlorophyllgehalte im Bodenwasser (Abb. 4-13,5.169) mit den entsprechen 
den C:N Verhältnissen (Abb. 4-16) legt den reziproken Zusammenhang zwischen 
beiden Verteilungen offen, d. h. geringe (hohe) Chlorophyllkonzentrationen gehen mit 
hohen (niedrigen) C:N Verhältnissen einher. Wo im Bodenwasser hohe Chlorophyll 
konzentrationen beobachtet werden, ist demnach frisches biologisches Material mit
	        
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