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Full text: 44: System Nordsee - Zustand 2005 im Kontext langzeitlicher Entwicklungen

4 Meereschemie 
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System Nordsee 
5 ¡imol/L über denen im Bodenwasser (um 3.5 ¡imol/L). Im Gegensatz zu den übrigen 
Nährsalzen werden die Silikatgehalte anthropogen kaum beeinflusst, so dass die Sili 
katverteilung in der winterlichen Nordsee natürliche Prozesse reflektiert. Hohe Silikat 
konzentrationen von > 7 ¡imol/L, wie sie auch in der Deutschen Bucht infolge der Flus 
seinträge angetroffen wurden, sind ein Zeichen für die Temperatur- und Lichtlimitie 
rung der schnellwüchsigen Kieselalgen in den Wintermonaten, denn diese Algen 
würden das Silikat unter günstigeren Bedingungen aufnehmen. Die geringsten Silikat 
konzentrationen von < 3 ¡imol/L wurden in der zentralen Nordsee gemessen. 
Abb. 4-4: Verhältnis Silikat zu Phosphat (M/M) im Oberflächen- und Bodenwasser im Winter 
2005; log 2 -Farbskala beachten. 
Fig. 4-4: Silicate to phosphate ratio (M/M) in near-surface and -bottom water in winter 2005 
(note log2 color scale). 
In hohen Silikat:Phosphat Verhältnissen von > 10 M/M in der Deutschen Bucht spie 
gelt sich der terrestrische Silikateintrag wider (Abb. 4-4). Im norwegischen Küstenwas 
ser und vor der schottischen Küste wurden Verhältnisse > 6 M/M angetroffen. Gerin 
gere Verhältniswerte in der zentralen Nordsee zeigen hingegen an, dass ein großer 
Teil des Silikats im Februar in sedimentierten, noch nicht wieder aufgeschlossenen 
Schalen der Kieselalgen festgelegt war (Brockmann und Topcu 2001). 
Infolge des im Jahr 2005 weiterhin starken Einstroms von Atlantikwasser (vgl. 
Abschnitt3.6.3, S. 138) traten nördlich 56° N höchste Nitratgehalte von 7-11 ¡imol/L auf 
(Abb. 4-3). In der südlichen Nordsee war Nitrat hingegen infolge andauernder Denitrifi 
zierungsprozesse teilweise bis unter 6 ¡imol/L abgebaut worden. Hohe Nitritgehalte 
belegen den Umsatz von Stickstoffverbindungen. Als Zwischenprodukt der Nitrifizie 
rung und Denitrifizierung wird Nitrit wegen des im Winter verlangsamten bakteriologi 
schen Stoffwechsels insbesondere im Küstenwasser angereichert (> 1 ¡imol/L), wo 
die höchsten Stickstoffeinträge auftreten. 
4.2.3.2 Deutsche Bucht 
Die Nährstoffüberwachung der Deutschen Bucht wird vom BSH seit den 1980er Jah 
ren regelmäßig im Hochwinter durchgeführt. Um diese Zeit erreichen die Nährstoff
	        
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