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Full text: Jahresbericht 1872

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Den stärksten Unterschied zeigt die Pentade Februar 5.—9. in 1869 mit 
-f- 11-9 gegen 1870 — 1I?9R., wie überhaupt die Gegensätze der Witterung im 
Februar und Mai und dem bald schnec- bald blüthenreichen März vor Allen die 
stärksten Schwankungen der Temperaturen aufweisen. Am gleichmässigsten war 
die November-Temperatur, dann folgen die October-, die September-, Juli- und 
Januar-Temperaturen. Mittlere Schwankungen zeigen August und December, 
je nachdem dort noch gelegentlich starke Sommerwärme, hier schon strenge 
Winterkälte einsetzt. 
Die faktischen letzten und ersten Erinnerungen an die Extreme der ver 
gangenen und bevorstehenden Jahreszeiten zeigen die Tage, an welchen der 
letzte Frühjahrsschuee oder der erste Winterschnee fiel, und wann es zum letzten 
oder ersten Male fror: sie sind nebst der Menge Tage, an denen die mittlere 
Temperatur unter 0° und über 20° war, enthalten in nachstehender 
Tab. V. 
Letzter und erster Schnee und Frost in Hamburg. 
Tage mit einer mittl. Temperatur unter 0° und über 20° während der Jahre 
1868—72. 
Jahr. 
Letzter 
Fruhjahrssehnee. 
Letzter 
Frühjahrsfrost. 
Erster 
Winters chaee. 
Erster 
W inter frost. 
Tage 
unter 0°. 
Tage 
über 20 °. 
1868 
April 30. 
April 27. 
Novbr. 
15. 
Octbr. 3. 
37 Tage. 
3 
Tage. 
1869 
März 23. 
» 10. 
Ootbr. 
27. 
» 22. 
22 » 
0 
» 
1870 
» 30. 
» 4. 
Novbr. 
11. 
Novbr. 3. 
44 » 
2 
» 
1871 
Mai 18. 
» 10. 
» 
15. 
Octbr. 26. 
63 » 
0 
> 
1872 
März 27. 
März 24. 
» 
12. 
Novbr, 13. 
24 > 
1 
» 
Während der letzte Fruhjahrssehnee bis zum Mai fallen kann, ereigneten 
sich die letzten am Thermometer in 98 Fuss über dem Elbpegel und die auf 
dem 73 Fuss über dom Elbpegel liegenden Niveau des Seemannshauses wahr 
genommenen Nachtfröste zumeist und spätestens im April. 
Im Herbst zeigen sich die ersten Winterboten im October und November, 
wobei nicht ausgeschlossen werden soll, dass schon im September das Gras sich 
mitunter des Morgens gefroren zeigt, ja dass dies zuweilen schon Ende August 
sich ereignet, wenn der klare Nachthimmel eine starke Ausstrahlung gestattete. 
In den fünf Jahren hatten wir 180 Tage, deren mittlere Temperatur unter 
Null war, durchschnittlich also 36 Tage im Jahr; dagegen im Ganzen nur 6 Tage 
mit einer mittlere Temperatur über 20 0 R. 
Die Tabelle IV. zeigt in der Minimum-Spalte, dass bis zur Pentade 
Mai 16.—20. noch die Temperatur bis 1-1 sinken kann, während sie plötzlich 
von da ab sich über 3° erhebt. Die nachstehende Tabelle VI. zeigt die 
Minimal-Temperaturen des Mai-Mondes bis zum 20. Mai in den einzelnen Jahren 
und daneben die mittlern Temperaturen dieser Tage. Die sog. Rückfälle der 
Wärme vertheilen sich in den einzelnen Jahren offenbar in ganz verschiedener 
Weise.
	        
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