Zweig-
Stationen im
Auslände
Zurück
gelieferte
W ettcr-
büoher.
geworden ist, während als Vorstand der Station Brake der Herr Mechanikus
Mager fungirt, wie in Lübeck und Bremerhaven unter Thcilnahmc der resp.
Handelskammern. Beabsichtigt wird nach w’icderhergestclltcm Frieden ein Antrag
auf Einrichtung von Stationen zu Emden, und besonders auch in Kiel, Flensburg
und Apenradc, um so auch die bisher wenig vertretene Flotte der Elbherzog-
thümer mit unserm Institute mehr zu befreunden.
Mehrfache Klagen der iu chinesischer Fahrt unbestimmt lange beschäftigten
Schiffe, dass sie dort oft um Wetterbücher verlegen werden, haben dahin geführt,
die Herren Generalkonsuln in Hongkong und Singapore um die Gefälligkeit zu
ersuchen, aus einem bei ihnen zu errichtenden Depot von Wetterbüchern auf
Verlangen unsern Schiffsführern abzugeben, und ist noch gerade vor dem Kriege
eine erste Sendung derselben nach beiden Punkten abgegangen und dort seit
25. November angekommen.
Aus St. Thomas wurde ferner vorgestellt, dass dort viele in westindischer
Zwischenfahrt etc. beschäftigte Schiffe, sodann aber häufig in tropischen Orkanen
geschädigte Fahrzeuge ankommen, denen es erwünscht sei, ihre Barometer etc.
verlässlich zu vergleichen. Da der Herr Pau 1 se n daselbst (in Firma Paulsen & Co.),
nach mehrfachen persönlichen Besuchen auf der Seewarte in Hamburg, sich zur
Anschaffung der nöthigen Instrumente bereit erklärte, so hat die Seewarte nun
diesem Herrn verifizirte Instrumente zugleich mit einer Anzahl Wetterbücher
herübergesandt, und ist so auch St. Thomas gewissermassen eine auswärtige
Station geworden.
Während nun in den ersten Jahren unserer Thätigkcit natürlicher Weise
mehr Wetterbücher an ausgehende Schiffe abgegeben wurden, als von einkommenden
Schiffen wieder zurüekgeliefert werden konnten, ist besonders im ersten Halbjahre
die Anzahl der gefüllt zurückgegebenen Journale eine sehr bedeutende
gewesen. Wie das specicllc Register weiter unten ergiebt, vertheilen sie sich
über alle Oceane, und auch über verschiedene europäische Meere, obgleich
die für die Ost- und Nordsee schon von früher her durch den Herrn Kapitän
zur See, Werner, Commandant S. M. Panzerschiff Kronprinz, eingerichtete
Samraelstcllo die meisten derartigen Wetterbücher empfangen wird. Diese ent
kommenden Bücher sind natürlich nicht alle von gleichem Werthc. Der verschiedene
Standpunkt der Beobachter in Folge verschiedener Lebensstellung, Vcrständniss
und Vorbildung für die Beobachtungen selber, wird allmälig erst durch grössere
Hebung, besonders aber auch durch wachsende Hebereinstimmung in den Schul
zielen, welche die neue Bundes-Prüfungsordnung vom 30. Mai 1870 für
Navigationsschulen herbeiftihren wird, zur Ausgleichung kommen. Jedenfalls
wird von guter Wirkung sein, dass unter den Prüfungsgcgensländeu der
Kapitäne von jetzt an auch die ausdrückliche Vorbereitung für meteorologische
Beobachtungen in der Vertrautheit mit der Einrichtung und dem Gebrauch der
Barometer und Thermometer gefordert wird. Freilich, wenn die Rhederei sich
nicht entschliesst, statt der für unsere Zwecke ungenügenden, weil kein sicheres
Mass des Steigens und Fallons verbürgenden, altmodischen Quecksilber-Barometer
oder der bislang noch immer nicht zu wissenschaftlicher Genauigkeit gehobenen
Aneroide für ihr Schiff neue Quecksilber-Barometer nach dem Kew-
Modell mit für den veränderlichen Nullpunkt rcducirten Scalen und gute
Thermometer anzuschaffen, so ist die meiste Mühe der Beobachter auf solcher
Art ausgerüsteten Schiffen eine verlorne, höchstens nur von sekundärem Werthc.
Rheder beruhigen sich noch gar häufig in dem Gedanken, dass Beobachtungen