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aber nur .3 aussegelnde, und 3 nach Europa segelnde Norddeutsche Schiffe, von
Pernambuco, von Buenos Ayres und von Rangoon kommend. Da es somit er
wiesen erschien, dass deutsche Schiffe nicht länger der Gefahr ausgesetzt waren,
wurde der Dampfer zurückgezogen.
Wie schon oben bemerkt, sind die nautisch-meteorologischen Arbeiten der
Seewarte während der Kriegspause erheblich gefördert worden. Eiue neue No. III
der „Mittheilungen aus der Norddeutschen Seewarte 11 unter dem Titel:
lieber die Dampferwege zwischen dem Kanal und Newyork nach den
Journal-Auszügen der Dampfer des Norddeutschen Lloyd in 1860 —1867,
konnte herausgegeben, und eine neue umfassendere Arbeit über die Meteorologie
des Nordatlantic zwischen 60 n N. bis 20° N. in Angriff genommen werden. In
dieselbe werden aufgenommen werden die Beobachtungen, nicht allein der Ham
burger und Bremer Dampfer zwischen Europa und Nordamerika und Westindien,
sondern auch die Aufzeichnungen aller Segelschiffe auf diesen Gebieten. Ferner
sollen angeschlossen werden die Beobachtungen unserer zweiten Deutschen
Nordpolarexpedition, die sich von 00° N. bis 77° N. ausdehnen. Da auf der
Germania 15 Monate lang i—2stüudige sehr ausführliche nautische Beobachtungen
gebucht, auch die Hansa-Wahrnehmungen nur zum Theil verloren sind, so Wal
es ein sehr erfreulicher Zuwachs an Arbeitskräften, als Herr Kapt. Koldewey
und sein Obersteuermann Herr Sengstacke, welcher schon vor zwei Jahren als
Yolontair hier gearbeitet hatte, sich entschlossen, ihren Antheil an den bevor
stehenden Arbeiten auf der Seewarte selber auszuführen.
In obiger No. III der „Mittheilungen otc. u ist unstreitig das mühseligste
und schwierigste Stück Arbeit die Berechnung und Zeichnung der grossen
oceanisehen Wind- und Wetterkarte in Tafel V gewesen. Ein Separatabdruck
jener Karte ist etwa 90 Kapitänen, als den „ausdauernd thätigeu Mitarbeitern 11
des Instituts zum Weihnachten gesandt worden. Freilich hatten wir gewünscht,
bis zum Jahresschluss eine ergiebige Agitation für Vergrösserung des Humboldt-
Fonds (vergl. Seite 40 des Jahresberichts für 1869) in's Leben zu rufen, aber
der Krieg gab den patriotischen Spenden natürlich eine andere Richtung.
Gesundheits- Dagegen hat, unbehindert durch den Krieg, die Seewarte nach einer andern
h richte. g e j te ],j u thätig sein können. In Anlage 2 berichtet Herr Dr. Leudesdorf von
hier über eine von ihm ausgehende und von hiesigen Behörden unterstützte
Organisation von Einsendung von Gesundheitsberichten aus überseeischen Küsten
plätzen. Dr. L. ist dazu veranlasst durch die Einrichtung ärztlichen Unterrichts
an der hiesigen Navigationsschule, und den naheliegenden Wunsch, seine Mit
theilungen über den Gesundheitszustand im Auslande immer in engem Anschluss
an die Wirklichkeit zu erhalten. Wie die Anlage 2 ergiebt, sind bis jetzt
schon 24 Berichte eingelaufen, und soll die Veröffentlichung in passenden
Terminen fortgesetzt werden.
Die meteoro- Es erübrigt noch einen Blick auf die meteorologischen Beobachtungen
logischen Be-j Leiden Stationen Hamburg und Cuxhaven zu werfen, welche ebenfalls
obachtungen , „ ,
der Stationen ungestört konnten fortgesetzt werden.
Hamburg u. Was die Temperaturen anbelanet, so bringen wir zunächst bekannte
Cuxhaven. r 1
langjährige Mittel und die Abweichungen dev letzten Beobachtungsjahro von
denselben.
Wissen-
schaftlich-
praktisebe
Arbeiten.
Zweite
deutsche
Nord polar
fahrt.