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Full text: Jahresbericht 1869

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jeder zweiten Wacht, also um Mittag, um 8 Uhr Abends und um 4 Uhr Morgens, 
angestellt worden, nicht aber z. B. um Mittag, um 8 Uhr Abends und 8 Uhr 
Morgens, oder am Ende anderer Wachten; ferner dass bei Stürmen, Cycloneu 
oder bei sonstigen besonderu Ereignissen, z. B. rothem Staubfall, Eis, immer 
zu jeder Beobachtung die mittlere Schiffszeit, wenn möglich, wie sonst immer 
der wahre Schiffsort, notirt, und überall Bruchtheile der beobachteten Wcrthe 
am besten in Dezimaltheilen angegeben werden. 
4. Dass alle Beobachtungen, z. B. die Baromerstände, gleich beachten»- 
werth sind, mögen sie nun im Passat oder ausserhalb der Passatgegenden 
wirklich angestellt sein; ferner dass, besonders an fernen Küsten und Inseln, 
eine Fortsetzung der Beobachtungen auch während der Liegezeit des Schiffes 
erwünscht ist. 
5. Accurate, zweifellose Angabe des Datums aller Beobach 
tungen ist erstes Erforderniss, auf See sowohl als an Land. 
Endlich ist schon im ersten Jahresbericht cs als sehr wünschenswert!! hin- 
gestellt, dass die Schiffe der Bundeskriegsmari ne ebenso wie die eng 
lischen, französischen, holländischen und amerikanischen Kriegsschiffe, ex officio 
veranlasst würden, auf ihren oceanischen Dienst- und Uebungsfahrteu sowohl, 
als bei ihrem ständigen Aufenthalte auf auswärtigen Stationen z. B. in den 
chinesischen Gewässern die Wetterbücher der Norddeutschen Seewarte an Bord 
zu führen. Sie wären zugleich die geeignetsten Schiffe, welche die in unsern 
Journalen offen gelassene Lücke der Tiefseepeilungen (Beobachtungen 
der Temperatur, der Tiefe und des Bodens der Meere) ausfüllen könnten. 
Wenn unsere „Juno“, Kapt. Ibheken, sich voriges Jahr 2 Tage lang bemühte, 
die Existenz der Beaufort Bank im Nord-Atlantic durch direkte Grundpeilung 
zu constatiren, ohne mehr als den indirekten Beweis zu führen, dass es dort 
in 40° W. und 42° N. eine warme südliche Strömung von bis 60 sm Fortgang 
im Etmal gab (vielleicht, indem dort die senkrecht einfallende östliche Golf 
strömung zu einer südlichen Seiten Strömung abgelenkt wurde?), so kann dieser 
Zeitverlust doch nur nach besonderer Aufforderung ihrer Rheder passiren. Sollen 
wir denn England, welches in neuester Zeit diese Untersuchungen mit grossem 
Aufwand von Mühe und Zeit und mit sorgfältigster Berücksichtigung aller Er 
fahrungen, aber desshalb auch mit grösstem Erfolge wieder aufgenommeu hat, 
den Ruhm dieser häufig in die entfernteste Vorzeit zurückführeuden Forschungen 
allein überlassen, uns darauf beschränkend, im Nordmeer durch unsere Nord- 
polarexpeditionen mit Schweden zu wetteifern! Wenn auch bestimmte Theile 
des Oceans besonders interessante Aufgaben stellen mögen, so gilt doch auf 
diesem fast noch jungfräulichem Gebiete strenger, die Prüfung vertragender 
Untersuchungen mehr als irgendwo das Wort des Dichters: „Greift nur hinein 
in's volle’Lehen, und wo ihr’s packt, da ist's interessant. 41 
Wir lassen jetzt zunächst eine Uebersicht aller für die Seewarte 
thätigen Schiffe folgen, und führen zugleich die Schiffe des ersten 
Jahres mit den seither bekannt gewordenen Nachträgen wieder 
auf, um so eine Total-Anschauung des Betriebes des Instituts zu gewähren. 
Die statistischen Zusammenstellungen werden am Ende dieser Uebersicht nach- 
fblgen. 
Uebersicht 
der für die 
Seewärts 
thätigen 
Schiffe.
	        
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