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Full text: Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie

Melander, G.: Über Messungen mit Aitkens Staubzähler, 
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der damals diensttuender Direktor des dortigen Öbservatoriums war, sind etwa 
50%, der von dem Vulkan ausgeworfenen Massen „Wasserdampf“. Die aktiven 
Staubkerne des Rauches sind mithin am Berggipfel natürlich mit Wasser ge- 
sättigt. Wenn das Wetter aber schön ist, so verdunstet das Wasser der Rauch- 
säule allmählich; es muß daher vorteilhafter sein, deren Gehalt an konden- 
sierenden Staubkernen nicht auf dem Gipfel, sondern in der Umgebung des 
Vulkans zu untersuchen, etwa da, wo die Rauchsäule bis zum Niveau des Bodens 
der des Meeres gesunken ist. Das bringt jedoch viele Schwierigkeiten mit sich. 
Hat man den Punkt erreicht, an dem die Säule die Erde berührt, so kann die 
kleinste Windrichtungsänderung in so großer Entfernung von ihrem Herkunfts- 
ört die Rauchmassen fast unmittelbar wieder weit verschieben. Es ist mir 
sigentlich nur zweimal gelungen, den Einfluß dieser Rauchsäule auf die Staub- 
menge meines Beobachtungsplatzes festzustellen, 
Bei einer Rundfahrt um Capri am 22. April 1900 war das Meer ganz ruhig; 
lie Sonne brannte stark. Ein leichter Wind in den höheren Luftschichten führte 
die Rauchsäule in der Richtung der Meerenge zwischen Capri und Sorento; sie 
bewegte sich in dieser Meerenge fast längs der Meeresoberfläche. Es war leicht, 
zu bestimmen, wann unser Kahn die Rauchsäule erreichte; viel schwieriger aber 
war es, zu entscheiden, wann wir wieder ihren Bereich verließen. Aus den 
Beobachtungen ging hervor, daß die Staubzahl, die an dem Tage der Rundfahrt 
etwa 4000—15 000 je cm? betrug, in der Rauchsäule einmal bis auf 63000 je 
em? anstieg., 
Die zweite Gelegenheit, den Einfluß der Rauchsäule genauer zu beobachten, 
Jand ich in Nova Pompej am 25. April 1900, Die Staubzahl betrug damals 
anfangs nur 2900 je cm, stieg aber, nachdem die Rauchsäule meinen Beobach- 
tungsplatz passiert hatte, an auf 34625, um wieder bis zu 2400 zu sinken, als 
der Wind die Säule verschoben hatte, 
Längere Zeit an einem Orte gemachte Staubmessungen könnten, wenn man 
sie mittels der von mir vorgeschlagenen „Staubrose“ darstellt, genauer den Zu- 
sammenhang der Staubzahl mit Windrichtung und Ursprungsort des Staubes 
erkennen lehren. Mir ist es leider nicht gelungen, ein ganzes Jahr hindureh 
Staubmessungen in Finnland zu machen, weil der Staubzähler schon bei einigen 
Graden über Null wegen ständiger Kondensation an der geteilten Glasplatte ver- 
3agte, —
	        
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