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Köppen-Heft der Annalen der Hydrographie usw. 1926.
In Tab, 1 habe ich die a- und b-Werte für den Niederschlag in Stockholm vom
Januar 1921 bis Mai 1926 zusammengestellt. Wir ersehen aus ihr, wie die b-Kurve
schwankte: Minima traten auf im März 1921,Oktober 1922 und Dezember 1924, Maxima
im März 1922, November 1923; seit Anfang 1925 steigt sie an. Nach der Mittellänge
der Schwankungen wäre ein neues Maximum 14 Monate nach dem Dezember 1924,
d. h. im Februar 1926, zu erwarten. Der Niederschlag müßte bis einschließlich Juli
1926 größer sein als zwölf Monate vorher, sodann während etwa der nächsten
|4 Monate wieder geringer als in den vorjährigen betreffenden Monaten,
Tabelle 1. Berechnung der b-Werte für Stockholm 1921..1926,
Monat
Ya
b
Sh:5
Monat
“
bh
Zb:5
x
Maenat
a | b [3b:5
7
/anuar 1921
Februar
März
April
Mai
funi
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
Januar 1922
Februar
März . |
April |
Mai ;
funi
Juli £
August 144
September | 96
Oktober 14
Bem, zur Erläuterung: In Spalte b ist z. B. die bei 1921 VI verzeichnete. Zahl die Summe
der in Spalte a für 1921, I—XIX genannten Werte; in Spalte Xb:5 ist die bei 1921 VIII ver-
zeichnete Zahl das Mittel der unter b bei 1921, IV—VIII, genannten Werte,
Derartig zustande gekommene Prognosen können natürlich nicht selten fehl-
schlagen, wenn es sich um einen einzelnen Monat handelt. Die Werte der Tabelle
weisen kleinere Diskontinuitäten auf, Es ist daher ratsam, die Methode nicht
auf kürzere Zeit als auf die Fünfmonatswerte anzuwenden, Den Zeitpunkt für
die Maxima und Minima der b-Kurve exakt vorauszubestimmen, ist auch nicht
möglich und die dadurch hervorgerufenen Fehlprognosen sind die wesentlichen.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß die Prognosen dessenungeachtet gute Resultate
geben, und zwar besonders, wenn man sich mit einer mehr beiläufigen Bestim-
mung der Zeit der Umkehrpunkte (Maxima und Minima) begnügt. In diesem
Fall werden, sofern die Vorhersagen einen Zeitraum von mindestens fünf Monaten
umfassen, brauchbare Ergebnisse erzielt,
Was die Werte der einzelnen Monate für Stockholm seit 1921 betrifft, so
zeigt eine Untersuchung, die zu lang ist, als daß sie hier mitgeteilt werden könnte,
daß die Trefferprozente nicht größer werden als 65%. Wenn wir statt dieser
Monatswerte die Niederschlagssummen für die verschiedenen Abschnitte nehmen,
welche die Prognosen umfassen, so erhalten wir das in Tabelle 2 zusammengesteilte
Ergebnis. Es zeigt sich, daß die Prognosen in zehn Fällen von elf eingetroffen
sind, Zum Vergleich habe ich auch die Normalwerte der Niederschläge für die
betreffenden Zeitabschnitte angegeben.
Als Beispiel für die Prognosenaufstellung an Hand von Tabelle 1 nehmen
wir folgenden Fall aus jüngster Zeit, Im Februar 1925 kannte man das Maximum
der b-Kurve im November 1923, auf Grund dessen sich durch Extrapolation ein
Minimum im Januar 1925 errechnen ließ. Demnach mußte von Juli 1925 größerer
Niederschlag als zwölf Monate vorher einsetzen, Während der Monate März—Juni