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. ‚Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, November 1926,
Führt man hierin neben der Verstimmung z == das logarithmische Dekrement
der Dämpfung (9) nach den Beziehungen
2; u „FF R 1
O= 8 sy — A = m; $= ui = VE
worin w, die Kreisfrequenz der gedämpften Eigenschwingung ist, ein, so kommt:
2
k' = v4 $ 6?. REN EN i
m VA + Y@— 1 (dm? + GO +427 0? 5
1 ;
L—— nn
wc 21 Yan ı+ı @ . (6)
@ = 810 — zz = A 5 — a — —— a —— ist.
k’ (Bild 5) ist also, abgesehen vom Faktor m V4x*+6*, ein Produkt aus der
2
Resonanzkurve y = -—_ _ Ha (Bild 3) und dem Sinus der Phasen-
Yiz?— 1)? (4m? + 67) + 47? 0°
kurve nach Gleichung (6) (Bild 4). Den Bildern 3 bis 5 ist willkürlich 9 = 2
zugrunde gelegt. Für @= 0 geht Gleichung (5) in Gleichung (4) über.
Die Rückwirkungskonstante k‘ eines Schiffes hat also als Funktion der
Wellenlänge den in Bild 5 dargestellten Verlauf, Der Kurventeil AB verläuft
um so flacher, je größer die Dämpfung ist. Nach den bisher gemessenen k’ und
D-Werten (Wachsen der positiven k‘ und D mit wachsendem z, d.h. abnehmen-
dem 2) schließen wir, daß wir in den betrachteten Schiffsbeispielen im Gebiete AB
der Kurve in Bild 5 arbeiten. Demnach müßte, wenn man zu noch kürzeren
Wellen als 600 m geht, der Funkbeschickungsbeiwert D weiter anwachsen, ein
Maximum erreichen (Punkt B in Bild 5) und bei ganz kurzen Wellen (z = cc) gegen
einen kleineren Wert konvergieren, der der Gleichung sinD = = LE
entspricht. Leider liegen bis jetzt keine Messungen von D-Werten von Schiffen
Außerhalb des Gebietes 600 bis 1200 m vor. ;
Um die Formel (5) experimentell zu prüfen, wurde in die zu Bild 2 gehörige
Schleife ein Widerstand von 125 Ohm gelegt und wiederum die D proportionale
Ablenkung in Abhängigkeit von der Verstimmung gemessen (Bild 6). Der Verlauf
zteht mit Formel (5) in Einklang. Die zugehörige Resonanzkurve ist auch auf-
genommen und in Bild 6 mit eingezeichnet.
Aus Formel (5) folgt schließlich noch der für die Theorie der Schleifen-
kompensation wichtige Satz: Eine Schleife kompensiert dann frequenzunab-
hängig, wenn sie dieselbe Eigenschwingung und dieselbe Dämpfung
wie das Schiff hat.
Prüfung von Schwimmkompassen.
Die in Nr. 37 der nautischen Zeitschrift „Hansa“ geübte Kritik an dem
Prüfungsverfahren der Deutschen Seewarte für Schwimmkompasse geht von
falschen Voraussetzungen aus. Wenn gesagt wird, „ein Fluidkompaß, dessen
Kessel, Steuerstrich, Aufhängung, Nadelanordnung, Hütchen (Pinne?), Stein,
Empfindlichkeit, Einstellungsvermögen, Teilung und Zentrierung untersucht
worden sind, und der sich selbst bei 0.3 H nach erfolgter Ablenkung gut ein-
stellt und dessen Mitschleppungsfehler in normalen Grenzen bleibt, ist ohne Zweifel
als brauchbar für die Praxis zu bezeichnen“, so ist dagegen einzuwenden, daß
die Prüfungstellen die vorgeführten Schwimmkompasse in gebrauchsfertigem
Zustande zu prüfen haben und gar nicht in der Lage sind, derartige Instrumente
auseinanderzunehmen, um sich mit eigenen Augen von der vorschriftsmäßigen
Beschaffenheit von Pinne, Stein und sonstigen äußerlich nicht sichtbaren Teilen
zu überzeugen. Mit der bloßen Versicherung des Mechanikers, daß der Kompaß
überholt worden ist und alle Teile sich in vorschriftsmäßigem Zustande befinden,
kann sich der für die Prüfung verantwortliche Beamte nicht zufrieden geben;
er muß daher versuchen, auf indirektem Wege einen Anhalt für die Beurteilung
der Beschaffenheit der seinem Auge verborgenen Teile des Kompasses zu ge@-