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Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Oktober 1926,
Beispiel II. Die Höhen sind an verschiedenen Orten gemessen (Ver-
segelung): Für den gegißten Ort Og 47° 28' N und 8° 43’ W wurde aus einer
Sonnenhöhe gefunden Ah, == + 16’, Az, = N76°0. Danach wurde rw. 200° 33 Sm
versegelt und man befand sich dann auf 46° 57’ N-Br. und 9° 0’ W-Lg. Die
zweite Sonnenhöhe wurde von diesem Punkte aus gemessen und ergab:
Ah, = +55, Az, = N107°0, Lösung:
AH = 18 rw. Az = N 76°0 Hilfstafel gibt: # = — 47°
Ah = 5 zw. Az. = N107°0 Versetzung = 76° — 47°
Ah 5 )
JH “6” 0.31; « = 31° = N29°0 23 Sm,
Besteckort: vg = 46° 5 N 2g= 9 UW
Besteckversetzung: App = 20 N 4l= 170
Ort aus Standlinien: p= 47° 17V N A = 8° 48 W.
Vorteile der neuen Methode. Während man bei der alten Methode durch
Rechnung, die doch immerhin einige Zeit in Anspruch nimmt, nur den Schiffs-
ort findet, so ergibt die neue Methode in einfacherer Art den Schiffsort und
gleichzeitig die Besteckversetzung, Außerdem ersetzt die neue Methode die Lösung
durch Zeichnung und gibt zu weniger Irrtümern Anlaß.
Diesen Vorteilen, die zusammengefaßt ziemlich belangreich genannt werden
dürfen, steht kein einziger Nachteil gegenüber. Die Höhenmethode würde daher
an Vollkommenheit gewinnen, wenn die hier angegebene Berechnung Eingang
finden könnte, Es ist jedoch selbstverständlich, daß die Methode nur brauchbar
ist, wenn man im Besitze einer Hilfstafel ist, da es zu viel Zeit beanspruchen
würde, den Wert @ jedesmal zu berechnen, Es wäre daher wünschenswert, wenn
in jede Höhentafel auch eine Hilfstafel zur Bestimmung von ß aufgenommen
würde. Eine solche Tafel für @& von 30° bis 150° ist von mir berechnet worden,
jedoch noch nicht im Druck erschienen. Bearbeitern einer deutschen Ausgabe
dieser Hilfstafel steht eine Abschrift gern zur Verfügung,
Zur harmonischen Analyse empirischer,
durch eine große Zahl gegebener Ordinaten definierter Funktionen.
(Schluß.} Von Privatdozent Dr. Leo Wenzel Pollak, Prag.
Beispiele. Die oben geschilderte Art der harmonischen Analyse einer großen
Zahl gegebener Ordinaten unter Benutzung der „Rechentafeln zur harmonischen
Analyse“ soll nun an einigen Beispielen gezeigt werden. Mit Absicht wurde je-
doch hier keine große Anzahl von Ordinaten gewählt. Dies geschah einerseits
aus Ersparnisrücksichten, andrerseits um die Möglichkeit zu geben, den Rechen-
vorgang leicht überblicken und die gewonnenen Ergebnisse auch auf anderem
Wege nachprüfen zu können. Die Durchführung der Analyse einer großen An-
zahl, die ganz in der gleichen Weise vor sich geht, macht keine Schwierigkeiten,
Die im folgenden mitgeteilten Beispiele lassen sich, worauf ich Nachdruck
Jegen möchte, mit Hilfe der „Rechentafeln“ ohne jede weitere Zerlegung in einem
einzigen Rechenvorgang, ausschließlich durch Aufsuchung einiger weniger Zahlen
(Vielfachen) und nur zwei Additionen erledigen. Die Gegenüberstellung der bei
einem einzigen bzw. bei zwei oder später drei Teilrechenprozessen erforderlichen
Operationen und Resultate werden am besten die im vorangegangenen erfolgten
Auseinandersetzungen erläutern.
Wir wählen als erstes Beispiel eine durch zehn Werte gegebene empirische
Funktion. Es ist also n = 2m = 10. Die zehn Funktionswerte?) lauten: —1.272,
—0,315, 0.966, 2.005, 2.317, 2.042, 1.255, 0.051, —1.150, —1.573.
Das arithmetische Mittel dieser Zahlen liefert sofort py=0.4326. p.,qı (Tab. 1a),
wenn man in einem einzigen Rechnungsgange arbeitet, erhält man einfach dadurch,
%) Die in diesem Aufsatze als Beipide verwendeten Analysen sind meiner größeren Untersuchung,
welche „Das Periodogramm der Polbewegung‘“ betitelt ist und deren Veröffentlichung dem-
nächst erfolgt, entnommen. ‘Die oben mitgeteilten zehn Zahlen stellen die Summenreihe der y-Koor-
dinate des Momentanpoles der Erde dar, wenn man die seit dem Jahre 1900.0 bis 1924.1 ermittelten
Werte derselben (ohne das z-Glied, also bei Verzicht auf die Kettenmethode) zu einer Versuchswelle