Skip to main content

Full text: 54, 1926

Maurer, H, u, Fischer, F,; Die vom Schiff hervorgerufene Funkfehlweisung u. ihre Kompensation. 15 
in ersten und dritten Quadranten bei etwas kleineren, in den anderen beiden 
bei etwas größeren Werten der Funkseitenpeilung. Die nach diesen Kurven. be- 
rechneten Funkbeschickungs-Beiwerte C, E, F, G, L bleiben alle unter 0.3° absolut, 
die übrigen werden: 
Ä B D . K Ka, 
Für „Berlin“ 0.36° 0.67° 12.29° 0,98° 1,30° 
„ „Braunschweig“ —0.62 . 1,38 11.37 1.04 . 1.12, 
Das Überwiegen von D tritt stark hervor; die beobachteten K-Werte stimmen 
annähernd mit den theoretischen. Ka nach der Formel sin Ka = 418sin?D berech- 
neten; und die drittgrößten Beiwerte sind die B, Beiwerte von halbkreisigem 
Charakter, ; 
Ein Funkbeschickungsbeiwert B kann durch eine vertikale Antenne, die in 
der Mittschiffsebene vor oder hinter dem Peilrahmen steht, hervorgerufen werden, 
Den Nachweis erläutert Fig, 4, Taf. 1, in folgender Auffassung: Sei M der Ort 
des Peilrahmens, S, der Ort der vertikalen Antenne recht voraus vom Rahmen, 
während der Funkstrahl im Steuerbordwinkel p == S, MA ankommen möge. Der 
den Rahmen erregende magnetische Vektor der ankommenden Welle steht senk- 
recht auf AM und sei durch die Strecke H dargestellt. In der Antenne S, wird 
bei jeder beliebigen Ankunftsrichtung des Funkstrahls stets eine zu H propor- 
tionale Stromamplitude hervorgerufen, die ihrerseits am Rahmenort einen störenden 
magnetischen Vektor Z hervorruft, der in der Stärke ebenfalls proportional zu 
H und entsprechend der Lage .von S, stets querschiffs gerichtet ist, Die 
Resultante der Vektoren H und Z ist R, senkrecht auf ihr steht die scheinbare 
Ankunftsrichtung des Funkstrahls FM im Steuerbordwinkel q = p -—f{f, wo 
f[=—XAMF die Funkstrahlablenkung darstellt. Aus dem Vektorendreieck ergibt 
sich sinf :sin(p— f) = Z:H = 3, wo 9 das konstante Verhältnis Z : H bedeutet. 
Es ist also: sin £f = sin q oder, in Grad ausgedrückt, £ = B sin q. .Eine Vertikal- 
antenne ruft also eine halbkreisige Funkbeschickung hervor, genau wie ein fester 
Magnetpol eine halbkreisige Kompaßdeviation erzeugt. In der Regel sind aber 
auch die Funkbeschickungsbeiwerte B sehr klein. 
Il. Grundgedanke der Kompensation der Funkbeschickung. 
Eine Kompensation der Funkbeschiekungen kann in verschiedener Weise an- 
gestrebt werden. 
a) Mechanische Kompensation. Man kann mechanisch bewirken, daß die 
Ablesung am Funkpeilkreis, falls der Rahmen entsprechend der Seitenpeilung q 
eingestellt wird, eben durch diese Drehung selbst um einen Winkel £ verändert 
wird, wo f der Bedingung (7) tg f = EA genügt und % am Apparat 
eingestellt wird. Eine solche Konstruktion ist in den Ann. d. Hydr. usw. 1924 
S. 210 beschrieben. Sie läßt die Beiwerte D und Ka beseitigen, soweit sie zu- 
sammen ein reines © darstellen. 
b) Elektrisch-bauliche Kompensation. Zweckmäßig angeordnete Elektri« 
zitätsleiter (Schleifen, Antennen) in der Umgebung des Peilrahmens können unter 
dem Einfluß einer ankommenden Funkwelle auf das Feld beim Peilrahmen eine 
zusätzliche Einwirkung ausüben, die die.störende Einwirkung des übrigen Schiffes 
gerade kompensiert. In der Tat hat sich hierfür sowohl die theoretische Mög- 
lichkeit ableiten als auch die praktische Durchführung solcher Kompensationen 
verwirklichen lassen, Angeregt wurde der. Gedanke einer solchen Kompensation 
durch die Tatsache, daß auf einem Schiff der Reichsmarine nach einem Umbau 
in der Umgebung des Bordfunkpeilers statt des bisherigen positiven Funk- 
beschickungsbeiwertes D ein negativer gefunden wurde, Hinsichtlich einer solchen 
Kompensierung wird vorausgesetzt, daß das einzupeilende Feld des Senders ‚ein 
reines Strahlungsfeld ist und als eine normal polarisierte ebene elektromagnetische 
Welle angesehen werden kann, Die unter diesen Voraussetzungen gemachten Über- 
legungen decken sich mit den praktischen Verhältnissen auf See, wenn man Zeiten 
ungünstiger Verhältnisse, wie Dämmerung u, dgl, ausschließt. "
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.