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Full text: Jahresbericht 1930

Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1930. 
37 
XII. Bericht der Wetterflugstelle Hamburg. 
Im Frühjahr erfolgte die Verlegung der Büroräume der Wetterflugstelle von 
der Halle 10 des Flughafens Fuhlsbüttel nach der Halle B. Hier ist das Flug 
zeug der Flugstelle, der doppelsitzige Eindecker Junkers A 35 D 898, der während 
des ganzen Jahres im Betrieb war, untergebracht. Die Wartung und Pflege des 
Flugzeuges lag wieder in den Händen der Deutschen Lufthansa-Hamburg gemäß 
dem zwischen dem Reichsverkehrsministerium und der Deutschen Verkehrsflieger 
schule G. m. b. H. bestehenden Abkommen über den technischen Betrieb der 
Wetter flugstellen. 
Der Aufstiegsbetrieb konnte ohne Störung das ganze Jahr hindurch aufrecht 
erhalten werden. Der Aufgabenkreis der Wetterflugstelle wurde bereits in den 
vorhergehenden Jahresberichten eingehend behandelt. Es wurden im Berichts 
jahre im ganzen 296 Flüge, abgesehen von einer Reihe erforderlicher Probeflüge, 
ausgeführt. Von diesen Flügen waren 285 Höhenaufstiege, 17 waren sogenannte 
Wettererkundungsflüge und 4 Sonderflüge. Wettererkundungsflüge werden dann 
unternommen, wenn infolge zu niederer Wolkendecke oder zu schlechter Sicht 
verhältnisse ein Höhenaufstieg überhaupt nicht möglich oder erst zu späterer 
Tageszeit durchführbar ist. 
Die Verteilung der Flüge auf die einzelnen Monate zeigt folgende Zusammen 
stellung : 
1930 
I 
n 
III 
IV 
V 
VI 
VII 
VIII 
IX 
X 
XI 
XII 
Jahr 
Anzahl der Wochentage.. .. 
Anzahl der ausgeführten 
26 
24 
26 
24 
26 
24 
27 
26 
26 
27 
24 
25 
305 
Höhenaufstiege 
22 
24 
25 
21 
24 
24 
26 
25 
25 
26 
23 
20 
285 
Anzahl der ausgeführten 
Wettererkundungsflüge... 
Anzahl der ausgeführten 
5 
4 
1 
1 
1 
— 
— 
— 
2 
1 
— 
2 
17 
Sonderflüge 
Von den Höhenflügen waren 
— 
3 
— 
12 
— 
1 
— 
— 
— 
— 
4 
Wolkenflüge 
Ausfall des Höhenfluges 
12 
15 
17 
13 
8 
20 
11 
22 
10 
18 
13 
171 
wegen Nebel 
Ausfall des Höhenfluges 
3 
— 
1 
— 
— 
— 
— 
— 
— 
1 
1 
5 
11 
wegen niederer Wolken .. 
Ausfall des Höhenfluges 
— 
1 
*■"* 
— 
— 
1 
wegen Krankheit oder, 
dienstlicher Verhinderung! 
1 
_ 
. . 
3 
2 
1 
1 
_ 
_ 
8 
Prozentsatz der zu Höhen- 
aufstiegen ausgenutzten 
Wochentage [ 
85 
100 
96 
100 
100 
100 
100 
100 
96 
96 
96 
80 
96% 
Aus der tabellarischen Zusammenstellung der ausgeführten Flüge ist folgendes 
zu ersehen. Es standen im Berichtsjahre 305 Wochentage zur Verfügung. Von 
diesen kamen 9 Tage wegen dienstlicher Abwesenheit oder wegen Erkrankung 
für den Aufstiegsbetrieb in Wegfall. Von den noch verbleibenden Arbeitstagen 
(296) des Jahres wurden 285 Tage, das sind 96%, zu einem Höhenaufstieg ver 
wendet. In den Monaten Februar sowie April bis August wurde mit 100% Regel 
mäßigkeit geflogen. Der Ausfall wegen Schlechtwetterlage betrug 4 %, und daran 
waren in der Hauptsache die beiden Monate Januar und Dezember mit ihren 
anhaltenden Nebellagen schuld, während Flugbehinderung wegen zu niederer 
Wolken oder stürmischer Winde kaum in Frage kamen. 
Von den 285 Höhenaufstiegen des Jahres waren 171 — das sind 60% — 
Wolkenflüge in dem Sinne, daß eine oder mehrere übereinander liegende ge 
schlossene Wolkenschichten durchstoßen werden mußten, so daß während des 
Auf- und Abstieges keine Erdsicht vorhanden war. Die Dicke der jeweils durch 
stoßenen Wolkendecken schwankte zwischen einigen Hunderten und einigen 
Tausenden Metern. Bei den täglichen Höhenaufstiegen wurde im Gegensatz zu 
den Vorjahren weniger Wert auf das Erreichen sehr großer Höhen gelegt als viel 
mehr darauf, das täglich möglichst die gleiche Höhe (im allgemeinen 5500 m) 
angeflogen wurde und daß die Aufstiegsergebnisse stets zur gleichen Zeit funk
	        
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