Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1924.
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Im Eisberichte der Seewarte werden künftig auch die holländischen Eis
berichte aufgenommen.
Dem Rundfunk werden die Eisberichte zur Veröffentlichung von der See
warte täglich übermittelt.
Eine den jetzigen Verhältnissen entsprechende Anleitung für den Eisnach
richtendienst in den deutschen Küstengewässern wurde beim Reichsverkehrs
ministerium von der Seewarte in Vorschlag gebracht.
VI. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung li.
Beschaffung und Prüfung der nautischen, meteorologischen und magnetischen
Instrumente. Anwendung der Lehre vom Magnetismus in der Navigation und erd
magnetische Arbeiten. Gezeitendienst.
a. Prüfung und Beschaffung meteorologischer Instrumente.
Im Jahre 1924 wurden zur Korrektionsermittlung die folgende Anzahl
meteorologischer Instrumente geprüft:
a) Barometer: 1. Stationsbarometer 2 (7) J ), 2. Marinebarometer 86 (62), Aneroid
barometer 804 (369). Barometer insgesamt 892 (438).
b) Thermometer: Marinethermometer 57 (4).
b. Prüfung und Beschaffung nautischer und magnetischer Instrumente
und Schiffspositionslaternen.
Die folgenden Instrumente wurden geprüft und über die Resultate der
Prüfung von Kompassen und Reflexionsinstrumenten Bescheinigungen ausgestellt,
in denen die Korrektionen angegeben sind.
1. Sextanten, Oktanten und Quintanten 519 (851), darunter für Mechaniker:
361 (638), Halbsextanten 10 (12), Oktanten 41 (44), Quintant 1 (1); für Kapitäne.
Schiffsoffiziere und Private: Sextanten 37 (63), Halbsextanten 7 (13), Oktanten 1 (4),
2. Kompasse: Trocken- und Fluidkompasse 1074 (1057), Reserverosen 89 (76).
Also Rosen und Kompasse 1163 (1133).
3. Schiffs- und Schiffspositionslaternen wurden 1658 (3564) geprüft.
c. Besondere Beanspruchung der Abteilung II.
Der Unterrichtskursus für Offiziere und Kapitäne wurde wie in den früheren
Jahren abgehalten.
Außerdem wurden von den Beamten der Abteilung 133 (100) Kompaßregulie
rungen ausgeführt.
Die im vorigen Jahre begonnenen Untersuchungen über die Temperatur
koeffizienten der jetzigen Erzeugnisse der Aneroidbarometerfabriken, soweit sie
für den Bordgebrauch in Frage kommen, sind fortgesetzt worden. Die zusammen
mit der Firma Stäcker und Olms unternommenen Versuche, die Schiffsaneroide
mit einer möglichst einfachen, den Preis der Instrumente nicht wesentlich er
höhenden Kompensationseinrichtung zu versehen, sind zwar noch nicht völlig
abgeschlossen, lassen aber ein alle praktischen Bedürfnisse befriedigendes Er
gebnis erwarten.
Das Bestreben, den Schiffspositionslaternen eine größere Streuung, als sie
sie jetzt im allgemeinen besitzen, zu geben, damit auch hei stärkerer Neigung
des Schiffes eine gewisse Sichtweite der Laternen erzielt wird, hat die Laternen
fabrikanten zu den verschiedensten Neukonstruktionen angeregt, die allerdings
bis jetzt noch nicht den gewünschten Erfolg gehabt haben.
] J Die eingeklammerten Zahlen bezeichnen die entsprechenden Zahlen oder Größenangaben des
vorigen Jahres.