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Full text: Jahresbericht 1919-1920

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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1919—1920, 
B. Sonderberichte. 
V. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung I. 
Maritime Meteorologie, Hydrographie, Küstenkunde und Nachrichtendienst. 
Nachdem im Laufe des Jahres 1919 die Beamten, die während des Krieges zur Marine 
einberufen oder anderweitig im Interesse des Krieges tätig gewesen sind, nach der Abteilung 
zurückgekommen waren, konnte der regelmäßige Dienst allmählich wieder aufgenommen 
werden. Zunächst wurde die Abteilung vielfach in Anspruch genommen von Kapitänen und 
Lotsen, namentlich auch von fremdländischen, die Auskunft einholten über minenfreie Wege in 
der Nordsee und Ostsee und über Häfen des Auslandes; es konnten in jedem einzelnen Falle mit 
Hilfe des vorhandenen Materials alle diesbezüglichen Fragen in befriedigender Weise beant 
wortet werden. Auch von Reedern, Seeämtern, Gerichten und sonstigen Interessenten gingen 
wieder die Schiffahrt berührende Anfragen ein in bezug auf Seewege, Seereisen, Wind- und 
Wetterverhältnisse auf See und an den Küsten, Gezeiten-, Strom- und Eisverhältnisse. Nament 
lich mußte dem Verkehrssteuerbüro und dem Reichspostministerium vielfach Auskunft gegeben 
werden über Entfernungen auf Seewegen. 
Im Herbst 1919 hat die Abteilung von den Küstenbezirksämtern die deutschen Eis 
beobachtungsstationen übernommen und die von diesen von Beginn bis Schluß der Eisperiode 
eingesandten Berichte über die Eisverhältnisse in den deutschen Küstengewässern an die 
interessierten Stellen weitergegeben. 
Im Personal der Abteilung ist insofern eine Änderung eingetreten, als die langjährigen 
Beamten der Deutschen Seewarte die Herren Kapitän Meyer und Reinicke im Sommer 1920 in 
den Ruhestand traten, die Herren Kapitäne Zander und Schubart sowie Herr Luensee den Dienst 
in der Abteilung aufnahmen. 
Material von Mitarbeitern zur See ist nur wenig eingegangen, da die deutsche trans 
atlantische Schiffahrt erst allmählich wieder aufgenommen wird. 
Eingegangen sind in den Jahren 1919/20: 
44 vollständige Tagebücher von Handelsschiffen, davon 35 von Dampfern, 9 von Segelschiffen; 
13 kleine Wetterbücher; 
20 Kapitänsfragebogen; 
4 Berichte mit 5 Anlagen von Kapitänen und Offizieren. 
Von den Fragebogen sind die meisten aber schon älteren Datums, da sie erst nach 
Kriegsbeendigung eingeliefert werden konnten. 
Bücher und Seekarten. Die infolge des Krieges rückständig gebliebene Sammlung 
fremdländischer Seehandbücher und Seekarten wird durch Neubeschaffungen schnellstens er 
gänzt, um wieder allen Anforderungen zu genügen. Im übrigen sind die vorhandenen Bücher 
und Karten ständig auf dem laufenden gehalten worden,
	        
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