Vierzehnter Jahres-Bericht der Direktion.
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Ferner ergiebt sich aus den oben angeführten Untersuchungen, dass das Normal-Barometer der
Physikalisch-Technischen Reichs-Anstalt zu Charlottenburg um 0.16 mm höher steht als der Normalstand
der Seewarte.
Zur Kontrolle über die Aufzeichnungen des Sprung’schen Barographen wurde im Laufe des Berichts
jahres das Stations-Barometer G. Hechelmann No. 945 benutzt, welches sich nach mehreren umfassenden
Vergleichungsreihen als ein besonders zuverlässiges bewiesen hat. Dasselbe ist mit folgenden Korrektionen
gegenüber dem Normalstande der Seewarte behaftet:
Bei; 740 750 760 770 780
Korr.: +0.14 +0.13 +0.10 +0.02 —0,06
Im Berichts-Jahre wurde die Thätigkeit der Abtheilung II besonders stark durch die Ausrüstung von
Forschungsreisenden und Expeditionen mit astronomischen, magnetischen und meteorologischen Instrumenten
der verschiedensten Art in Anspruch genommen. Es mögen hier namentlich aufgeführt werden die Herren
Josef Rindermann, welcher im Aufträge der deutschen Kolonial-Gesellschaft nach Ostafrika reiste, Premier-
Lieutenant Schäffler, welcher im Aufträge des Auswärtigen Amtes sich der Expedition des Herrn Haupt
mann von Gravenreuth anschloss, um dort namentlich die astronomischen Ortsbestimmungen und
meteorologischen Beobachtungen zu übernehmen und sich zu seiner Ausbildung für diese Zwecke vor seiner
Abreise an der Seewarte beschäftigte, ferner Herr Dr. Gerhard Schott, welcher gegenwärtig mit einem
Segelschiffe auf einer Reise nach Ostindien begriffen ist, um unterwegs hydrographische und ozeanographische
Beobachtungen anzustellen, und endlich Herr Bauinspektor Hochstetter, der Leiter der ückerewe-
Expedition, welcher im Aufträge der Antisklaverei-Lotterie Ende September nach Ostafrika abreiste.
Die sämmtlichen Herren wurden zwar unabhängig von der Abtheilung II unterrichtet und mit
Instrumenten etc. ausgestattet, allein es konnte nicht vermieden werden, dass die Prüfung der Instrumente
und die Bestimmung der Korrektionen derselben die Abtheilung hin und wieder in Mitleidenschaft zog.
Seitens der Seewarte wurden den betreffenden Herren aus den Beständen des Institutes Instrumente leih
weise überlassen.
2. Die Prüfung und Beschaffung nautischer und magnetischer Instrumente.
Im Laufe des Berichts-Jahres wurden an nautischen und magnetischen Instrumenten die folgenden ge
prüft, ihre Korrektionen festgestellt und Zertifikate über die Brauchbarkeit derselben ertheilt:
a) Sextanten und Oktanten (179)... 170
b) Kompasse;
1. Trockenkompasse:
Azimut-Kompasse (34)... 29
Steuer- » (33)... 30
Transparent-Kompasse (7)... 7
Taschen- » (0)... 2
Reserve-Rosen • ■ (61). ■ ■ 37
zusammen (135).. .105
2. Fluid-Kompasse
Azimut-Kompasse (9)... 9
Steuer- » (23).. ■ 25
Boots- » ■ • ■ (1). • ■ 3
zusammen (33)... 37
Also Kompasse überhaupt (168)..-142
c) Kompensations-Magnete (149)..-135
d) Deviations-Magnetometer (!).•- 1
e) Vertikal-Kraftwagen (!)•■• 6
f) Sinus-Ablenkungs-Apparate (!)••• 0
g) Sextantenspiegel-Prüfungs-Apparate (!)••• 0
Als untauglich wurden 5 Sextanten von der Prüfung zurückgewiesen gegen 15 im Vorjahre. In Folge
Mangels an Zeit konnte ein Sextant nicht geprüft werden, während im Vorjahre, wo noch der neue Prüfungs-