34
Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte — 1892 No. 1 —
Mittelwasser der Ostsee. Der Regenmesser wurde auf einem bei Gelegenheit der Inspektion ausgewählten
Platze aufgestellt, vergleichende längere Zusammenstellungen scheinen keinen Einfluss der Umstellung zu
■ergeben.
Cuxhaven erhielt ein neues Barometer (Gefässharometer mit festem Boden).
Zu Marienleuchte wurde am 1. Februar der Leuchtfeuerwärter Noetzel und am 1. Mai der Leucht
feuerwärter Dittschlag mit den Geschäften der Signalstelle betraut.
Zu Flensburg wurde der Regenmesser umgestellt.
Zu Neufahrwasser wurde der Lootsenmast zum Signalisiren der Stürme mitbenutzt.
Auf Helgoland gelangte der früher auf Schillighörn verwandte Signalmast zur Aufstellung, wurde
jedoch im Winter von einem Sturme umgeworfen. Die Errichtung eines neuen Mastes wird beabsichtigt.
Seit dem 1. April ist dem dortigen Lehrer Schmidt die Leitung der Signalstelle übertragen worden.
Das von der Verkehrsanstalt auf Borkum nach Hamburg gehende Telegramm, enthaltend Wind und
Wetter auf Borkum, welches von hier nach Cuxhaven weiter gegeben wurde, kam auf Anregung der See
warte in Wegfall, doch wird dasselbe nach wie vor nach Bremen, Wilhelmshaven, Elsfleth, Brake, Geeste
münde und Bremerhaven von Hamburg ohne Zuthun der Seewarte befördert.
Inspizirt wurden im Berichtsjahre folgende Normal-Beobachtungsstationen und Signalstellen:
1) Vom Abtheilungs-Vorsteher Herrn Prof. Dr. van Bebber; Leba, Stolpmünde, Rügenwaldermünde,
Colbergermünde, Swinemünde, Ahlbeck, Wustrow und Kiel.
2) Durch den Assistenten der Abtheilung III, Herrn Dr. Grossmann: Brunshausen, Glückstadt, Wil
helmshaven, Schillighörn, Wangerooge und Carolinensiel.
Ausserdem wurden bei Gelegenheit der Inspektion noch die Barometer und Thermometer an den
Kaiserlichen Werften zu Kiel und Wilhelmshaven verglichen.
III. Tägliche Berichterstattung in Hamburg und Altona zur Herstellung von Zeitungs-Wetterkarten überhaupt.
Keine Aenderung.
IV. Tägliche Wetter-Prognosen und Verbreitung derselben in Deutschland.
Die Tabelle, welche eine Vergleichung der Wetterprognosen mit den darauf folgenden Thatbeständen
enthielt, kam gleichzeitig mit den Monatsberichten in Wegfall. Sonstige Aenderungen kamen nicht vor.
V. Äussergewöhnliche littheilungen, Sturmwarnungen.
Zu den Signalstellen, welche seitens der Provinzialbehörden errichtet wurden, kamen noch hinzu die
Signalstellen I. Klasse; Gross-Horst an der Pommerschen Küste und Labagienen am Kurischen Haff.
Bezüglich der Signalstellen und deren Lage an der Küste muss auf die der 3. Auflage der Instruktion
für die Signalstellen der Seewarte beigegebene Karte verwiesen werden.
Die folgende Tabelle giebt eine üebersicht über die Anzahl der von der Seewarte ausgegebenen
Sturmwarnungen für das Jahr 1892.
Tabelle I. Anzahl und Datum der von der Seewarte ausgegebenen
Stunnwaruungs - Signale.
1803
Monat
Anzahl der
Anordnungen zum
Hissen Senken
Zusammen
Datum,
an welchen Anordnungen zum Hissen
von Signalen gegeben wurden.
Januar. • .
334
68
402
2., 5., 6., 10., 27., 28., 29., 30.. 31.
Februar .
217
51
268
1., 2., 12., 13., 20.
März ....
40
21
61
15., 23.
April . .
76
57
133
1., 23., 27.
Mai
39
—
39
21.
Juni
65
—
65
29., 30.
Juli
104
78
182
7., 9., 15.
August . .
147
91
238
4., 5., 15., 28.
September
127
38
165
2., 29., 30.
Oktober .
187
61
248
6., 8., 9., 23., 27., 29.
November
83
83
28., 30.
Dezember
341
50
391
3., 6., 8., 11., 14., 16., 17., 18., 19., 31.
Jahr ....
1760
515
'
2275
| 50 Tage