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Full text: Jahresbericht 1880

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II. Zur Geschichte der Deutschen See warte. 
1. Allgemeines. 
Auch in diesem Jahre bildet begreiflicherweise der Bau des neuen Dienstgebäudes für das Institut ein 
hervorragendes Moment in dessen Geschichte. Während im vergangenen Jahre 1879 nur die den Bau ein 
leitenden Schritte vorgenommen wurden, entwickelte sich die ganze Anlage der Zentralstelle und speziell 
der Neubau in einem solchen Maasse, dass schon am 15. Juni 1880 der feierliche Akt der Grundstein 
legung vollzogen werden konnte. Es wird in dem nächsten Abschnitte dieses Berichtes auf die Einzelheiten, 
sowohl des Fortganges der Bauarbeiten, wie auch dieses Aktes selbst zuriickgekommen werden und sei 
deshalb nur noch erwähnt, dass am 10. und 11. November der Herr Admiralitätsrath Vogler aus Berlin 
den Fortgang der Bauarbeiten vor deren Abschlüsse mit dem Eintritte der Winterzeit inspizirte und im 
Aufträge des Chefs der Admiralität einige allgemeine diesbezügliche Anordnungen traf. 
Um die Mitte des Jahres trat Kapitän Dinklage, welcher der Abtheilung I während des ver 
gangenen Jahres in provisorischer Eigenschaft vorgestanden hatte, definitiv in die durch den Tod Kapitän 
Wagner’s erledigte Stelle ein, indem er durch Dekret des Chefs der Admiralität vom 14. Juni 1880 zum 
Ahtheilungs-Vorsteher ernannt wurde. Wenn dadurch dem Wirken der Abtheilung für maritime Meteorologie 
eine festere Gestaltung gegeben wurde, so wurde leider, wie schon in der Einleitung angedeutet, zuerst durch 
die langwierige Krankheit und endlich durch den Tod des Herrn E. Mewes, ersten Assistenten, die Thätig- 
keit dieser Abtheilung in empfindlicher Weise berührt. An einer anderen Stelle werden wir der Person 
des Assistenten Mewes noch besonders gedenken; so viel mag aber schon hier gesagt werden, dass 
dieser Trauerfall sowohl von Seiten der Direktion, wie im Kreise der Beamten des Institutes schmerzlich 
empfunden wurde, da sich der Verstorbene in gleichem Maasse als tüchtiger Hülfsarbeiter, wie als treuer 
Kollege während der Zeit, in welcher er dem Institute angehörte, erprobt hatte. 
Auch die Abtheiluug HI sollte von einem empfindlichen Verluste betroffen werden, indem Herr 
W. Re inert mit dem Beginne der zweiten Hälfte des Jahres durch Krankheit genöthigt wurde, in den 
Ruhestand zu treten. An seine Stelle trat Dr. A. Sprun g, welcher durch Dekret vom 27. Oktober 1880 zum 
etatsmässigen ersten Assistenten der Abtheilung III ernannt wurde. Die Hingabe, mit welcher sich Herr 
Rein er t von Anfang an den vielfachen und theilweise recht anstrengenden Obliegenheiten in-Verbindung 
mit der Thätigkeit der Abtheilueg III gewidmet hatte, macht es der Direktion zur Pflicht, an dieser Stelle 
das Verdienst des Herrn Re inert um das Gedeihen des Institutes anzuerkennen und dem Bedauern, den 
selben aus seiner Stelle scheiden sehen zu müssen, einen Ausdruck zu verleihen. Die Herren E. Mewes 
und W. Reiuert gehörten als Hülfsarbeiter schon dem früheren Institute der Norddeutschen Seewarte an. 
Bei Gelegenheit der Hervorhebung der Thätigkeit der Seewarte auf dem Gebiete der ausübenden 
Witterungskunde wurde schon der internationalen Fischerei-Ausstellung in Berlin und der Umarbeitung der 
Instruktion für die Signalstellen gedacht. Die Direktion erachtete es als wünschenswert!!, dass sich das Institut 
bei der genannten Ausstellung betheiligte, indem sie dabei vorzugsweise von dem Gesichtspunkte ausging, 
dass es wünschenswert!! erscheinen müsse, dass in den Kreisen der Küstenbevölkerung, namentlich jenes 
Theiles derselben, der sich mit Fischfang beschäftigt, das Verständniss des Wesens und der Einrichtungen 
des Sturmwarnungs-Systems an unseren Küsten gefördert werde. Demgemäss wurden die Signal-Apparate 
nebst Wetterkasteu zum Ausstellen der Berichte über Witterungs-Thatbestände, sowie einige auf das Sturm 
warnungswesen Bezug habende Veröffentlichungen des Instituts zur Ausstellung gebracht. Die Direktion 
konstatirt mit besonderer Genugthuung, dass ihr von der Jury der Fischerei-Ausstellung in Anerkennung 
ihrer Einrichtungen und Leistungen zum Vortheile des Sturmwarnungswesens an den deutschen Küsten die 
silberne Medaille zuerkannt wurde. Kapitän F eiberg, Assistent der Abtheilung III, wurde von Seite der 
Direktion delegirt, um die Fischerei-Ausstellung zu besuchen und darüber Bericht zu erstatten. 
Wenn auch die Thätigkeit der in Folge der Hamburger Polarkonferenz in’s Leben getretenen inter 
nationalen Polarkommission eine amtliche Beziehung zur Seewarte nicht hatte, so war doch des Direktors Stell
	        
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