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Full text: Jahresbericht 1881

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„matologie und der eifrige Sammler jener unschätzbaren Bibliothek, welche die Seewarte durch die allerhöchste 
„Munifizenz Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät ihr Eigen nennen darf, Maury, der geniale Pfadfinder 
„über die Meere und der Autor der physikalischen Geographie des Ozeans, sowie endlich der um die Wissen 
schaft der Astronomie und die Pflege einer streng wissenschaftlichen Nautik gleich hochverdiente, allen 
„älteren, hier am Orte gebildeten Seeleuten unvergessliche ßümker werden den Männern, die heute berufen 
„sind und jenen, die im Laufe der Zeit berufen sein werden, an der Seewarte zu wirken, als nachahmungs- 
„würdige Vorbilder in der Ausübung dieses ihres Berufes voranleuchten. 
„Dass dem Institute und seinem Personale und damit dem gesammten für die wissenschaftliche Arbeit 
„zur See eintretenden Seemannsstande das hohe Glück zu Theil werden sollte, Eure Kaiserliche und Königliche 
„Majestät an dem heutigen Tage in Höchst Eigener Person dem Feste den Glanz verleihen zu sehen, wird 
„nicht ohne tiefen und nachhaltigen Einfluss auf das Gedeihen der Bestrebungen aller Betheiligten sein. Die 
„Direktion der Seewarte glaubte daher auch das für das Institut wichtige Ereigniss durch Prägung einer 
„Denkmünze feiern zu sollen, die den thätigsten ihrer Mitarbeiter zur See für hervorragende Leistungen zum 
„Nutzen der maritimen Meteorologie alljährlich zuerkannt werden wird. 
„Der Ernst des Lebens tritt vielleicht an keinen Stand in einer so frühen Periode und in so nach 
drücklicher Weise heran, als an den Seemannsstaud; mannigfach auch waren die Wechselfälle und Erlebnisse, 
„welche die nun zu werkthätiger Arbeit und Mitarbeit an dem Ausbaue der Wissenschaft, welche den friedlichen 
„und sicheren Verkehr der Völker der Erde zum Zwecke hat, Berufenen gesehen haben. Dieser Stunde gutes 
„Glück lohnt überreich für manche Stunde herben Ringens in den wechselnden Klimaten unserer Erde und 
„wird überall da den freudigsten Wiederhall finden, wo der Deutsche Handel und die Deutsche Schifffahrt 
„blühen und der Deutsche Seemann an dem Werke mithilft, dessen Ausbau der Seewarte im Verein mit zu 
„gleicher Thätigkeit berufenen Schwester-Instituten anderer Nationen anvertraut ist. 
„Andere Zeiten werden kommen und andere Personen werden des Lebens und Amtes Mühen und Freuden 
„zu tragen haben. Sowie die Seewarte ihrer Aufgabe gemäss noch manchen Sturm der Atmosphäre zu 
„prognostiziren haben wird, so werden auch noch manche Stürme das Menschen-Geschlecht in seinem Ringen 
„nach Kultur-Bedeutung bewegen. Was immer sich auch daraus entwickeln möge, so können wir doch der 
„Ueberzeugung uns nicht entschlagen, dass die edlen, gemeinnützigen Ziele der Wissenschaft, auch in ihrer 
„Anwendung auf das alltägliche Leben, für alle Zeiten hochgehalten werden werden. Mit derselben nicht zu 
„erschütternden Zuversicht und überdies mit treuer Verehrung trägt die Deutsche Nation das Bewusstsein, 
„dass die Geschichte die Kunde von der unversiegbaren Güte, der nimmer ruhenden Sorgfalt, womit Eure 
„Kaiserliche und Königliche Majestät alle Klassen der Bevölkerung in gleichem Maasse zu beglücken aller- 
„huldvollst geruhen, und wovon diese Stunde abermals ein so beredtes Zeugniss ablegt, zu den fernsten 
„Generationen gelangen lassen wird.“ 
Nachdem Prof. Neumayer seine Ansprache beendet, und sich zurückgezogen hatte, trat der Vor 
sitzende des Comités für die Ausstellung maritimer Gegenstände, Herr Senator A. Hertz, an dieselbe Stelle 
und sprach, wie folgt: 
„Majestät! 
„Nachdem Ew. Majestät geruht haben, dem stolzen Bau, in dem wir uns befinden, die Weihe zu geben, 
„wage ich es, Namens des Comités für die Maritime Ausstellung, Ew. Majestät die ergebene Bitte zu unter 
breiten : 
die Ausstellung eröffnen zu wollen. 
„Es wird genügen an dieser Stelle an die grossen Umwälzungen und die vielen neuen Erfindungen zu 
„erinnern, die sich auf dem Gebiet der maritimen Technik vollzogen haben, und die vor Allem hervorgerufen 
„worden sind durch den Sieg des Dampfes über das Segel, um den Versuch, eine erste Deutsche Maritime 
„Ausstellung ins Leben zu rufen, zu rechtfertigen. 
„Trotzdem aber würde das Comité wohl kaum den Muth zu demselben gehabt haben, wenn es nicht 
„getragen worden wäre von der Hoffnung, durch Ew. Majestät die Ausstellung eröffnet zu sehen — wodurch 
„dieselbe eine dauernde und hervorragende Bedeutung in der maritimen Entwickelung Deutschlands gewinnt. 
„Ew. Majestät wollen erfüllen, was das Comité zu hoffen gewagt, wodurch Ew. Majestät aufs Neue 
„hethätigen: in wie gütiger Weise der ruhmgekrönte Feldherr den Werken des Friedens Seine Theilnahme 
„schenkt!
	        
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