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Full text: Jahresbericht 1883

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Chronometer-Journals, welches nachträglich die Untersuchung des Verhaltens der Chronometer auf See 
gestatten könnte, noch immer ein frommer Wunsch. 
Im Herbste 1883 verliess der interimistische Abtheilungs-Assistent, Dr. H. Battermann, das Institut, 
um sich wieder ganz seinen astronomischen Studien und Arbeiten zu widmen. Die Direktion glaubt an 
dieser Stelle dem Eifer und der Tüchtigkeit, mit welcher dieser junge Gelehrte die ihm am Institute ob 
liegenden Pflichten erfüllte, ihre volle Anerkennung aussprechen zu sollen. Der von der Deutschen Nord- 
polar-Expedition zurückgekehrte L. Ambronn trat gegen Ende des Jahres wieder in seine Funktionen als 
Assistent der Abtheilung IV ein (siehe diesen Jahres-Bericht, Seite 9). 
XI. lieber die wissenschaftlichen Arbeiten, 
ausgefülirt unabhängig von den einzelnen Abtheilungen. 
Der Lehrkursus, 
Die Thätigkeit des Meteorologen. Die Untersuchungen über die Stürme des Atlantischen Ozeans 
wurden auch in diesem Jahre fortgesetzt und das Manuskript der betreffenden Abschnitte für das Segel 
handbuch vollendet. Eine Abhandlung über die täglichen Aenderungen der Windgeschwindigkeit über dem 
Lande und über dem Meere wurde für die „Annalen der Hydrographie etc.“ fertiggestellt. Wie in früheren 
Jahren betheiligte sich der Meteorologe an der Abfassung der „Vergleichende üehersicht der Witterung“ 
und stellte das Besinne über den verflossenen Jahrgang her. In den ersten Monaten des Jahres wurde 
auch die Arbeit über die Abhängigkeit des Wetters von der Windrichtung etc., welche unter der Leitung 
des Meteorologen von Herrn Reinert (siehe Jahresbericht 1881, Seite 48) ausgeführt wurde, fortgesetzt, 
doch musste dieselbe wegen Mangels an Fonds dafür unterbrochen werden und kann erst 1885 zum 
Abschlüsse gebracht werden. Im Sommer des Berichts-Jahres erregten die auf Monate vorausgestellten 
Wetter-Prognosen des Herrn Dr. 0verzier in Köln einiges Aufsehen; die Irreführung der öffentlichen 
Meinung durch deren Anpreisung veranlasste die Direktion, den Meteorologen zu beauftragen, in mehreren 
kleineren Ausarbeitungen den Verirrungen auf dem Gebiete der Wetter-Vorhersagungen entgegenzutreten 
und sich gleichzeitig mit der Frage einer strengeren Prüfung des Werthes der Prognosen zu beschäftigen. 
Als Resultat dieser letzteren Arbeit des Meteorologen mag die Empfehlung einer neuen rationellen Methode 
dieser Prüfung genannt werden. 
Im Frühjahr und Sommer 1883 machte der Meteorologe eine dreimonatliche Urlaubsreise nach dem 
Südosten Europas, wobei er mehrfache Gelegenheit fand, Studien über die Organisation der Meteorologie 
auszuführen und im Interesse der Seewarte wissenschaftliche Verbindungen anzuknüpfen. Da bereits der 
Plan zur Gründung einer deutschen meteorologischen Gesellschaft soweit gereift war, dass die vorbereitenden 
Schritte getroffen werden konnten, so war dem Meteorologen Gelegenheit gegeben, während seiner Reise 
für die Durchführung des Planes zu wirken. Der Herbst war, wie in der Einleitung zu diesem Jahres- 
Berichte, Seite 4 und B, schon angeführt ist, dazu ausersehen, mit der Gründung der deutschen meteoro 
logischen Gesellschaft vorzugehen und fiel dem Meteorologen kurz nach seiner Rückkehr aus dem Urlaube 
der grösste Theil der vorbereitenden Arbeiten zu. Nachdem die Konstituirung der Gesellschaft im November 
erfolgt und damit die Herausgabe einer Zeitschrift beschlossene Sache war, übernahm Dr. Koppen mit 
Bewilligung der Direktion als Ehrenamt die Stellung eines Redakteurs der neuen meteorologischen Zeitschrift. 
Herr Dr. Otto Krümmel war bis zum 1. Oktober des Berichts-Jahres, der Zeit seines Eintritts in 
die Stelle eines ausserordentlichen Professors an der Universität Kiel, vielfach mit wissenschaftlichen 
Arbeiten an der Seewarte beschäftigt. Neben seiner Thätigkeit als Lehrer des Kursus für Navigations- 
Lehrer machte Herr Dr. Krümmel Studien über einzelne Zweige der Thätigkeit der Abtheilung I und 
bearbeitete das in den Schiffs-Journalen enthaltene werthvolle Material von verschiedenen wissenschaftlichen 
Gesichtspunkten. Eine grössere Arbeit über die Strömungen in der Falklands-See, welche in dem „Aus 
dem Archiv der Deutschen Seewarte“ von 1882 als No. 2 veröffentlicht wurde, stammt aus dieser Zeit 
seiner Thätigkeit an der Seewarte. Die Vorarbeiten für die Darlegung der physikalischen Verhältnisse des 
Indischen Ozeans wurden im Sommer des Berichts-Jahres von Herrn Dr. Krümmel aufgenommen und
	        
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