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Full text: Jahresbericht 1883

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In obiger Aufstellung bedeuten die in Klammern stehenden Zahlen in jedem Falle die Anzahl der ira 
vorigen Jahre geprüften respektiven Instrumente. 
Ausser diesen Instrumenten wurden noch die nachfolgend benannten eingeliefert, welche aber entweder 
a. wegen gröberer Fehler, oder 6. wegen Kürze der Zeit, resp. wegen der in der verfügbaren Zeit an 
haltend ungünstigen Witterungs-Verhältnisse einer Prüfung nicht unterzogen werden konnten. 
Kompasse 
Kompensations-Magnete . 
Deviations-Magnetometer 
a. 
h. 
14 . 
. . 24 
0 . 
. . 17 
12 . 
. . 39 
0 . 
. . 1 
zusammen 26 . 
. . 81 
Im Jahres-Berichte 1882 wurde die Zahl der im Laufe eines Jahres zu prüfenden Sextanten und Ok 
tanten durchschnittlich zu 110 bis 120 angegeben (Seite 27); sonach wurde im dem Berichts-Jahre die 
Durchschnittszahl an Instrumenten dieser Art erreicht. 
Im Ganzen wurden im Jahre 1883 an meteorologischen Instrumenten geprüft 3574, an nautischen und 
astronomischen Instrumenten 488, Summa daher 4062 einzelne Instrumente verschiedener Art. Die Er 
wähnung dieser Zahl genügt, um zu belegen, was Eingangs schon angeführt wurde, dass die Belastung an 
Arbeit, welche die Prüfung so vieler Instrumente involvirt, nicht ohne Beeinträchtigung der Thätigkeit der 
Abtheilung II nach anderer Richtung hin stattfinden konnte. Es musste aus diesem Grunde auf Durch 
führung einer weisen Einschränkung Bedacht genommen werden, und waren in erster Linie solche Instru 
mente von der Prüfung an der Seewarte auszuschliessen, welche als nicht unmittelbar zu dem Arbeitsfelde 
des Institutes gehörig angesehen werden konnten; es waren Dieses die Thermometer zu ärztlichen Zwecken. 
Eine erhebliche Verbesserung und Vervollkommnung der Instrumente der verschiedensten Art machte 
sich im Berichts-Jahre durchweg bemerkbar. Theilungsfehler, Mängel der Gläser und der Zentrizität der 
Sextanten verschwanden immer mehr, oder wurden vielmehr in solche Grenzen eingeschränkt, dass mit den 
Instrumenten tüchtige Beobachtungen gemacht werden konnten. Ein ganz erheblicher Fortschritt in der 
Konstruktion der Kompasse, namentlich der Rosen derselben, wurde nach und nach erzielt. Die Mechaniker 
G. Hechelmann und C. Plath lieferten fast nur noch Instrumente vorzüglicher Qualität, und zwar gilt Dies 
mit Bezug auf die verschiedenen Anforderungen, welche an diese wichtigen nautischen Instrumente zu stellen 
sind. Nicht allein die Massen von Eisen, welche in unserer Zeit zur Konstruktion der Schiffe benutzt 
werden, sondern auch die gewaltigen Erschütterungen durch Maschine und Wellenschlag, d. h. bezw. die mag 
netischen und die mechanischen störenden Einflüsse sind von der Technik der Kompass-Konstruktion zu be 
seitigen oder es ist vielmehr denselben entgegenzuarbeiten. Unzweifelhaft gebührt dem berühmten englischen 
Physiker Sir William Thomson das Verdienst, einige Grundsätze für die Konstruktion von Kompass- 
Rosen aufgestellt und durch die Erfahrung erprobt zu haben, die von dem grössten Einflüsse für die 
rationelle Entwickelung der Konstruktion der Kompasse geworden sind. Sir William Thomson’s Ideen 
reiften in den Jahren 1874 und 1875 und wurden im Jahre 1876 bei Gelegenheit der South-Kensington- 
Exhibition of Scientific Apparatus in einer Reihe von Vorträgen dargelegt und durch Experimente illustrirt. 
Die sogenannte „Admiralty Standard Compass Card“, welche lange Zeit als das vorzüglichste Fabrikat dieser 
Gattung galt, ist unzweifelhaft auf -wissenschaftlichen Grundsätzen basirt; man hatte dabei ein besonderes 
Augenmerk auf korrekte Gestaltung des Trägheits-Momentes gerichtet, was — wie bekannt — durch 
eine aus mechanischen Gesetzen entwickelte Stellung von je vier (oder je zwei) längeren Nadeln (Magnetstäben) 
erzielt wurde. Das Bestreben war ferner darauf gerichtet, die Rose so leicht als möglich zu machen, 
um die Reibung auf der Pinne thunlichst zu reduziren, wobei zu erwähnen, dass das Material, aus 
welchem man die Pinnen und die Hütchen der Rose verfertigte, stets vorzüglich gewählt wurde. Hinsicht 
lich der magnetischen Qualitäten wendete man sein Augenmerk auf die Erlangung besten Stahles für die 
Stäbe, um ein möglichst starkes und permanentes magnetisches Moment zu erzielen. Dass auf Genauigkeit 
der mechanischen Ausführung (Entfernung der Kollimation, Zentrirung und Theilung der Rose p. p.) 
jede thunliche Sorgfalt angewendet wurde, bedarf wohl kaum der besonderen Erwähnung. In Deutschland 
war man auf denselben Wegen gefolgt, und verbesserte sich im Laufe der Jahre die Konstruktion der 
immer mehr an Bedeutung gewinnenden Kompasse ganz erheblich; es gilt Dieses auch namentlich in Be-
	        
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