Das einundsechzigste Jahr der Deutschen Seewarte, 1935.
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B. Aus den Berichten der Fachgruppen.
1. Abteilung N.
Nautisch-Hydrographische Abteilung.
Die Mitarbeit der Seewartegruppen an den 1935 erschienenen Seehandbüchern
der Kriegsmarine.
Erschienen sind: i. Mittelmeer I. Teil,
2. Mittelmeer IV. Teil,
3. Westindien II. Teil.
Von den Gruppen der Seewarte haben beigetragen;
Gruppe N/I die Abschnitte Strömungen, Lotungen, Dampfer- und Seglerwege.
„ N/II Spezialkarten der Linien gleicher Mißweisung für 1940 bzw. 1936
mit erläuterndem Text.
„ N/G den Abschnitt Gezeiten, ferner Einzelangaben über Gezeiten und
Gezeitenströme bei der Küstenbeschreibung, 7 neu entworfene
Gezeitenkarten, 7 vorausberechnete Gezeitenkurven.
„ N/H die Abschnitte über Strömungen, Wassertemperatur und Salzgehalt.
„ W/Kl die Abschnitte Wind und Wetter nebst Wetterkarten-Beispielen.
Gruppe N/I.
Nautische Meteorologie und Meereskunde, Eisdienst, Küstenkunde.
a) Allgemeines.
Der weitere Aufschwung, den die deutsche Schiffahrt auch im Jahre 1935
genommen hat, kam der Anzahl der eingehenden Beobachtungen zugute. Die
Güte der von den Mitarbeitern zur See eingelieferten Beobachtungen kann auf
die von der Deutschen Seewarte eingerichteten Lehrkurse für die Navigations
lehrer zurückgeführt werden, die sich in dieser Form günstig auswirken. Die
eingereichten Beobachtungen und Berichte von der Kriegs- und Handelsmarine
waren zum Teil von erheblichem Wert für die Belange der Seewarte. Es gingen
im besonderen einige Berichte über Erfahrungen auf den Dampferwegen im
Indischen Ozean während der SW-Monsunzeit ein, die für das z. Z. in Bearbeitung
befindliche Dampferhandbuch von wesentlicher Bedeutung waren. Hierdurch
wurde eine nochmalige Nachprüfung der schon festgelegten Wege erforderlich,
und ist auf Grund der Berichte eine teilweise Umarbeitung vorgenommen worden.
Die Bearbeitung des Dampferhandbuches für den Indischen Ozean konnte infolge
Personalausfalls und anderer wichtiger Aufgaben noch nicht beendet werden. Es
kann aber mit dem Erscheinen des Buches im Jahre 1936 gerechnet werden.
Die Auswertung der Meteorologischen Tagebücher für die Herstellung des
Stromatlas des Atlantischen Ozeans wurde fortgesetzt und das Material durch
weitere Auszüge ergänzt. Bis Ende des Berichtsjahres liegen 241 560 Strom
beobachtungen mit den Begleitwerten in Karteikartenform vor. Diese Arbeit
wurde von zehn bei der Deutschen Seewarte beschäftigten erwerbslosen Kapitänen
und Offizieren geleistet.
Die Form des Meteorologischen Tagebuches wurde einer kleinen Änderung
unterzogen, die sich auf die Auswertung einzelner Beobachtungen bezog.
Die Eintragungen der meteorologischen Beobachtungen durch Zahlenwerte
nach dem Seeobs-Schlüssel stoßen bei den Mitarbeitern zur See auf keine Schwie
rigkeit mehr. Diese Art der Eintragungen hat den Wert der einzelnen Beob
achtungen sogar gesteigert, da schärfere Unterschiede in der Beurteilung der
verschiedenen Wetterlagen erreicht werden.
Eine vollständige Umgruppierung der gesamten Seekartensammlung — etwa
15 000 Seekarten — wurde erforderlich. Die bisher übliche Bezeichnung der