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Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1933.
Im Rahmen der mit dem Polarjahr verbundenen Arbeiten wurden die am
Greenwich Mittag auf der nördlichen Erdhälfte angestellten Schiffsbeobachtungen
ausgezogen, weiterhin alle Schiffsbeobachtungen auf der südlichen Halbkugel.
Letztere wurden, laut internationaler Abmachung, an das Meteorological Office
in London weitergeleitet.
Für die von Herrn Professor Schott in Angriff genommene Geographie des
Indischen und Stillen Ozeans sind Bewölkungsbeobachtungen, für Herrn Professor
Sühring Orkanbeobachtungen im Nord-Atlantik ausgezogen worden.
Folgende Zahlen geben einen Überblick über die im Jahre 1933 geleistete
Auswertungsarbeit:
1. 473 598 Beobachtungssätze aus der Nordsee und Ostsee ausgezogen und
gemittelt. Davon entfallen 247 951 Beobachtungssätze auf die Ostsee und
225 647 auf die Nordsee.
2. 17 470 Beobachtungssätze für Greenwich Mittag von der nördlichen Halb
kugel und 1220 Beobachtungssätze von der südlichen Halbkugel.
3. 70 000 Beobachtungen über Bewölkung aus dem Indischen und dem Stillen
Ozean.
4. 60 Orkanbeobachtungen aus dem Nord-Atlantik.
Für die Bearbeitung eines Stromatlas für den Atlantischen Ozean ist
mit der Sichtung des bereits ausgezogenen Materials begonnen.
f) Monatskarten.
Die Monatskarten für den Nordatlantischen Ozean sind regelmäßig erschienen.
g) „Der Seewart“.
„Der Seewart“ erschien zweimonatlich im 2. Jahrgang. Der Bandumfang be
trägt 292 Seiten.
Die zahlenmäßige Zunahme und die Art der eingehenden Beiträge sowie das
Anwachsen des Bezieherkreises im Berichtsjahr lassen deutlich das vorhandene
Bedürfnis nach einem Fachorgan in der Art des „Seewart“ erkennen.
Von insgesamt 83 Veröffentlichungen im 2. Jahrgang der Zeitschrift betrafen:
19 nautische Wetter- und Meereskunde, 25 nautische Astronomie, technische
Navigation und Seemannschaft, 20 die Küstenkunde. Der Rest verteilt sich auf
kleinere Berichte über Naturerscheinungen, Beobachtungswesen und Angelegen
heiten der Mitarbeiterschaft. Die Schriftleitung war mit 16 amtlichen Veröffent
lichungen beteiligt. Alle beigegebenen Zeichnungen, Pläne und Textfiguren
wurden in der Abteilung hergestellt.
Das Bestreben, den Inhalt der Zeitschrift im wesentlichen dem Lehrstoff der
deutschen Seefahrtschulen anzupassen, hat sich als richtig und fruchtbar erwiesen
und wird weiter verfolgt.
h) Bücher.
Die vorhandenen Seehandbücher und Leuchtfeuerverzeichnisse wurden an
Hand der N. f. S. auf dem laufenden gehalten.
Die Nebenstellen der Deutschen Seewarte wurden mit den notwendigen Karten
und Büchern ausgerüstet.
i) Mitarbeit am deutschen Seekartenwerk und an den Seehandbüchern
der Reichsmarine.
In den Seehandbüchern, die im Berichtsjahr von der Reichsmarine heraus
gegeben sind, wurden die Abschnitte Strömungen, Lotungen, Dampfer- und
Seglerwege folgender Bücher bearbeitet:
1. Kanal, I. Teil (Kapitäne Luensee, Boy-Ed),
2. Island, Färöer und Jan Mayen (Kapt. Boy-Ed),
3. Westküste Irlands (Kapitäne Boy-Ed, Oellrich),
4. Mittelmeer, III. Teil (Kapt. Boy-Ed).
k) Flaschenposten.
Es gingen ein: 156 Flaschenposten gegenüber 100 Flaschenposten im Vorjahr.