Jahresbericht der Deutschen Seewarte für 1931.
29
3
Im Geophysikalischen Kolloquium, das wie früher auf der Seewarte stattfand,
wurden folgende Vorträge gehalten:
16. Jan.
30. Jan.
13. Febr.
27. Febr.
8. Mai
23. Mai
12. Juni.
26. Juni.
10. Juli
24. Juli
6. Nov.
20. Nov.
4. Dez.
18. Dez.
Frl. Straas: Pollaks Verfahren zur Durchführung der harmonischen
Analyse.
Schott: Ozeanographischer Literaturbericht.
Tams: Besprechung neuerer Literatur zur Physik der festen Erde.
Bender: Physikalische Untersuchung von Sichtmesserfiltern.
Schott; Der Peru- oder Humboldtstrom im ozeanographischen und
meteorologischen Zusammenhang.
Roediger: Die glaziologischen Ergebnisse der Grönlandexpedition
von Koch-Wegener 1912/13.
Müller: Erforschung der hohen Atmosphärenschichten mittels elek
trischer Wellen.
Schubert: Das luftelektrische Feld in der oberen Troposphäre und
in der Stratosphäre (Idrac, Benndorf, Schubert).
Tams: Absolute Zeitlängen in der geologischen Entwicklung der Erde
nach neueren Untersuchungen.
Thor a de: Isolinienverlauf und Strömung.
Soltau; Meteorologische Studienfahrten auf dem atlantischen Nord
flugwege.
Treusein: Echoerscheinungen bei Ausbreitung drahtloser Wellen und
neuere Versuche zur Stützung der Störmerschen Theorie.
Scherhag: Analyse der langanhaltenden Nachtgewitter in Hamburg
und Norddeutschland vom 25., 26. Mai 1931 und 4., 5. September 1929.
Rauschelbach: Strommessungen in der Geestemündung.
Tams: Ergebnisse der Schwerkraftmessungen im Amerikanischen
Mittelmeer und Golf von Mexiko (nach Vening Meinesz u. a.).
Freiesieben u. Wagner: Die Welteislehre, ihre Grundlage und ihre
Erklärung des Wetters.
XIII. Bericht über die Tätigkeit der Wetterflugstelle Hamburg.
Der Höhenflugbetrieb konnte im Berichtsjahre ohne flugtechnische Störung
und ohne Unfall durchgeführt werden. Bis zum Oktober fanden dabei regel
mäßig tägliche Aufstiege statt, dann mußte infolge der notwendig gewordenen
Sparmaßnahmen eine Einschränkung des Flugbetriebes insofern erfolgen, als
jeden 4. Wochentag der Höhenaufstieg ausfiel und die anzufliegende Höhe zur
Betriebskostenersparnis auf 5000 m herabgesetzt wurde.
Der Start zu den täglichen Höhenaufstiegen erfolgte dauernd in der Zeit
zwischen 7.30 h und 8 h . Ganz vereinzelte Ausnahmen waren nur durch das Vor
handensein einer dichten Nebeldecke in den Frühstunden bedingt. Diese Regel
mäßigkeit der Aufstiegszeit ermöglichte es, daß die bei den Flügen gemachten
Beobachtungen und die gewonnenen Registrierergebnisse pünktlich für die Ver
wendung im Wetterdienst und zur Flugberatung Vorlagen. Die vom Meteoro
logen angestellten Augenbeobachtungen werden um 9 11 durch den Sender Fuhls
büttel ausgestrahlt. Die ausgewerteten Registrierergebnisse wurden um 9.30 h
nach Berlin weitergeleitet. Eine tägliche Veröffentlichung der Flugzeugaufstiege
erfolgt auch noch durch den Wetterbericht der Deutschen Seewarte und auf der
Wetterkarte des öffentlichen Wetterdienstes. Eine monatweise Zusammenstellung
des Aufstiegsmaterials, ausgearbeitet nach verschiedenen Höhenstufen, erscheint
in den von der Leitung des Flugwetterdienstes in Berlin herausgegebenen aero-
logischen Berichten.
Die Aufstiege wurden mit der Junkers A 35, D 898 ausgeführt und in der
Zeit vom 30. Mai bis 10. Dezember mit der Ersatzmaschine der Zentrale für
Wetterflug, Junker A 20, D 708, da in der genannten Zeit die D 898 bei der